Die DBS lag Mary Poppins zu Füßen
Unterstufenschüler konnten Stück um bekannteste Nanny der Welt endlich zeigen.

Von Volker Knab
Weinheim. Eine Komödie reich an Dialogen, Fantasie, Musik und überzeugenden Darstellern bietet die Inszenierung von "Mary Poppins" an der Dietrich-Bonhoeffer-Schule (DBS) in Weinheim. Über 80 Kinder, Jugendliche und im Hintergrund Lehrkräfte sowie ehemalige und ältere Schüler wirken bei dem Stück der Theater-AG der Unterstufe der gesamten DBS mit. Heute wird es zum letzten Mal im Musiktheater des Schulverbunds aufgeführt. Die Vorbereitung hat sich indes schwierig gestaltet.
"Ihr habt uns eine Weile den Alltag völlig vergessen lassen. Es hat Spaß gemacht", dankt am Dienstag Andrea Volz den Schülern und allen weiteren Mitwirkenden nach der Premiere. Gemeinsam mit Hilke Walisch leitet die kommissarische Schulleiterin des Gymnasiums an der DBS die Theater-AG der Unterstufe. Volz und Walisch führen Regie. Das Stück wird musikalisch live am Klavier begleitet und technisch unter anderem mit eingeblendeten Bildern unterstützt. Das großartige Bühnenbild ist unter Mitwirkung der Schüler entstanden. Die AG hat zudem zwei Tänze für das Stück erarbeitet. Rund zwei Stunden dauert die Aufführung, die allerdings aufgrund vieler wechselnder Szenen, Tanzeinlagen und Dialoge voller Witz und Fantasie wie im Flug vergehen.
Entsprechend viel Text haben insbesondere die Hauptdarsteller lernen müssen. Bei der Premiere geht alles wunderbar fließend über die Bühne. Immer wieder ernten die Mitwirkenden Beifallsstürme aus dem Publikum im nahezu voll besetzten Musik-Theater der Schule.
In der Handlung des Stücks vergrault der Nachwuchs des Bankangestellten George Banks und seiner selbstbewussten Ehefrau ein Kindermädchen nach dem anderen. Die Mutter kümmert sich nicht um den Haushalt, sondern kämpft – in der Ursprungsfassung ihrer Zeit weit voraus – für die Rechte von Frauen. Nachdem die Familie wieder einmal ein Kindermädchen vertrieben hat, entwerfen die Kinder eine Annonce für eine Nanny, die ihren Vorstellungen gerecht wird.
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Mit Mary Poppins gehen ihre Wünsche auf wundersame Weise in Erfüllung. Poppins verfügt über magische Kräfte und lehrt die Kinder, den Dingen auf den Grund zu gehen, statt nur Oberflächlichkeiten zu betrachten. "Wenn man nicht nur das Alltägliche sieht, wird alles ein Abenteuer", weiß Poppins. Sie hat auch andere Erziehungsideale als der Vater, der sich nur der Bank verpflichtet fühlt und die Bedürfnisse der Kinder nicht im Blick hat. Doch eine von Poppins geschickt eingefädelte Auseinandersetzung mit den Kindern öffnet ihm die Augen.
Passend zum magischen Inhalt der Aufführung kommt es den Mitwirkenden fast wie ein Wunder vor, dass die Inszenierung überhaupt zur Aufführung gekommen ist. Die AG hat das Stück bereits vor zwei Jahren erstmals einstudiert. Dann hat der Ausbruch der Corona-Pandemie den jungen Mimen kurz vor der Premiere einen bösen Strich durch die Rechnung gemacht. Auch die Vorbereitungen für eine Aufführung in diesem Schuljahr standen zunächst unter keinem guten Stern. Nach dem Start der AG mussten die Proben bald schon wieder den Corona-Schutzmaßnahmen weichen und monatelang unterbrochen werden. "So richtig anfangen konnten wir erst vor einigen Wochen", so Walisch.
Info: Informationen zum Verkauf der Karten für die Aufführung am Donnerstag 2. Juni, um 19 Uhr im Musiktheater der DBS, Breslauer Straße 60, sind über das Sekretariat der Schule unter der Telefonnummer 06201/998640 erhältlich.