Weinheim

Beim "RippRock" lag "Wacken" in Rippenweier

Gut 400 Zuschauer feierten den Einstand des ersten Rockfestivals im Dorf - "RippRock" keine Eintagsfliege

26.06.2022 UPDATE: 27.06.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 22 Sekunden
Bei „RippRock“ waren neben längst etablierten Bands der Region auch Newcomer vertreten – hier „Nikra“. Insgesamt spielten in der Rippenweierer Keltensteinhalle sieben Gruppen. Foto: Dorn

Weinheim-Rippenweier. (anba) Erst ein halber Tag des Festivals war vergangen, für die Veranstalter war dennoch schon klar: "RippRock", das am Samstag Premiere feierte, schreit nach einer Wiederholung. Einen Tag lang lockte der SV Rippenweier Gäste in das beschauliche Odenwalddorf, um die Rockmusik zu feiern – und nebenbei sich gegen wachsende Intoleranz, Krieg und Demokratiefeindlichkeit zu positionieren.

Unter dem Motto "#freeUkraine" war auch ein aktuelles Anliegen gefunden, das dem Festival Benefizcharakter verlieh: Neben den Eintrittskarten konnten auch Spendentickets erworben werden, die der Ukrainehilfe zugutekommen. Und auch der Überschuss soll nach Rechnungsabschluss dorthin fließen. Eigentlich war es aber schon vor der Pandemie in Planung gewesen, wie Norbert Koppenhagen aus dem Organisationsteam erzählte. Dazu haben sich die Veranstalter bekannte Partner an die Seite geholt, unter anderem die Popakademie Mannheim. Tatsächlich zeigte sich am Tag, dass das Festival so viel mehr schulterte: Gemeinnutz, Zusammenhalt, die Liebe zur Musik – und ganz viel Feierei.

Auf der „Festivalwiese“ vor der Keltensteinhalle ließ es sich bei sonnigem Wetter bestens aushalten. Foto: Dorn

"Es ist ein Luxus, hier direkt vor Ort" war eine Zuschauerin begeistert. Sie stellte sich als Lena vor, kommt aus Rippenweier und war mit der ganzen Familie dabei. "Es ist eine Frage der Loyalität", zeigte sie sich überzeugt, sowohl im Sinne der Benefizveranstaltung teilzunehmen als auch für den Zusammenhalt im Ort. Das fand auch ihre Freundin Claudia, die ihr gegenüber auf der Picknickdecke saß. Auf der "Festivalwiese", einem Streifen Grün vor der Keltensteinhalle, genossen sie wie einige andere Familien auch den Flair, offene Türen zum Halleninneren trugen die perfekte Begleitmusik hinaus.

Als Auftakt spielten "The Basterds", just zum Gespräch mit Lena dann die "Delta Bulls" ihre Melange aus Classic-Rock-Titeln; noch war die Anzahl an Gästen überschaubar, die den Bulls vor der Bühne aber kräftig zujohlten.

Zufrieden war auch Dennis Bickel, der Vorsitzende des SV Rippenweier: Im Vorverkauf seien 270 Karten über den Tresen gegangen, an der Tageskasse waren es bis zum frühen Nachmittag noch mal 50 weitere. "Ich bin mir aber sicher, dass wir die 400 noch voll machen", zeigte er sich optimistisch – und sollte recht behalten. 70 Helfer wuppten die Veranstaltung, alle auf ehrenamtlicher Basis. "Natürlich hilft man sich im Ort aus", sagte er, so etwa unterstützten auch der Gesangsverein und die Schützen. Alles in allem eine "stattliche Zahl", wie Bickel befand. Norbert Koppenhagen konnte unterdessen noch keine genaue Zahl nennen, wie viele Spendentickets verkauft wurden "Die Ticketshops sind noch offen, und wir sagen zwischenrein auch an, dass noch gespendet werden kann." Koppenhagen, selbst Musiker, war es auch, der den Kontakt zur Popakademie und den Musikern herstellte.

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Für das Festival kam so ein feines Line-up aus Newcomern, Regionalkolorit und Wacken-Stars zusammen. "Wir wollten neuen Bands die Möglichkeit geben, ihre Visitenkarte zu zeigen", so Koppenhagen. "The Basterds", "Delta Bulls" wie auch "Nikra" und "Miss Foxy" zeigten eine Stunde lang, für welche Rockfacetten sie stehen – und bewiesen mit Covern und eigenen Texten ihre Qualität von Bluesrock, Classic und Punk. Die Band "Bölter" etwa spielte Eigenes und stimmte als erste Gruppe über eineinhalb Stunden die "alten Hasen" ein. Unterdessen feierte auch Ortsvorsteherin Anja Blänsdorf ausgelassen – nach getaner Arbeit, denn sie trat bereits am Vormittag zur ersten Schicht im Getränkeverkauf an: "Ich bin einfach glücklich." Hand in Hand sei die Organisation gelaufen, eine Neuauflage unbedingt Pflicht, fand sie. "Und wenn man sich umschaut: Alles ist vertreten", freute sie sich. Junge und Alte, in "Metallica"-Shirts oder Abendrobe, die Vielfalt war sichtbar.

Als die RNZ mit Blänsdorf sprach, da heizten gerade die "Alien Brainsuckers" ein. Zwar war die Halle zwar nur gut zu zwei Dritteln gefüllt, der Stimmung tat es allerdings keinen Abbruch, man hatte genug Platz zum Tanzen. Die in der Region etablierten "Brainsuckers" machten mit Covern à la "ZZ Top" und Robert Palmers "Addicted to Love" Stimmung. Nur eine Spur härter wurde es danach: "Hardbone", die Hardrocker aus dem hohen Norden, verliehen zum guten Schluss dem gelungenen Einstand von "RippRock" die Krone.

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