Wo Firmen und Azubis zusammenkommen
Die Aktiven des Netzwerks "B3" helfen Schülern seit 16 Jahren bei Suche nach Ausbildungsplätzen und Bewerbung in Ladenburg und Umgebung.

Von Silke Beckmann
Ladenburg. "Angefangen haben wir mit der Berufsförderung an der Werkrealschule", sagt Ulrike Karg. Sie blickt zurück auf die ersten Aktivitäten des Netzwerks "B3 – Bildung, Beratung, Berufsfindung". Das war im Jahr 2006, als Ladenburger Bürger sich als neuer Arbeitskreis der "ZukunftswerkStadt" zusammentaten mit dem Ziel, Jugendliche bei der Berufswahl zu unterstützen.
Inzwischen ist das Angebot deutlich größer, der Aktionsradius ausgedehnt. B3 ist zum regelmäßigen Unterstützer weiterer Schulen am Ort geworden: So gibt es mehr als genug Gründe, das 15-jährige Bestehen zu feiern – doch dem machte die Pandemie im vergangenen Jahr einen Strich durch die Rechnung. Auch die Schüler-Kontakte mussten in der Pandemie empfindlich heruntergefahren werden. Aber B3 nutzte auch diese Zeit und installierte auf der Website eine Ausbildungsbörse, die Ausbildungsangebote von Firmen verschiedener Branchen in Ladenburg und Umgebung zusammenfasst. Ein voller Erfolg angesichts von mehr als tausend Klicks allein im ersten halben Jahr.
"Die Firmen suchen verzweifelt", sagt Karg. Daher sollen Firmenkontakte künftig auch intensiviert werden: "Bisher haben wir immer nur aus der Perspektive der Schulen gearbeitet." Und da kam einiges zusammen. Von Anfang an organisierte die B3-Gruppe für die Werkrealschüler Berufseignungstests sowie das jährlich stattfindende Berufsplanspiel "Ready – Steady – Go", das den Zehntklässlern realitätsnahe Vorbereitung für kommende Bewerbungsgespräche bot. Zudem unterstützte B3 bei der Bewerbung für das Berufswahl-Siegel "BoriS", kurz für Berufsorientierung in Schulen. B3 informierte Schüler über Berufswege, vermittelte ihnen Praktika und Ausbildungsplätze und wirkte auch bei er "Jobrallye" in Weinheim mit.
In der Erich-Kästner-Schule leisten Netzwerker ehrenamtlich Hausaufgabenhilfe, wofür Rektorin Angelika Bindert dankbar ist. Sie unterstützen örtliche Schulen in der Sekundarstufe eins und bringen sich in den Grundschulen aktiv ein. Karg erzählt etwa von den "Lindgren-Kids", einer AG, deren Teilnehmern sie gemeinsam mit Erika Freund regelmäßig Anregung geboten hat – durch kreatives Arbeiten wie auch Ausflüge, sei es zum Besuch der Eisbahn oder verschiedener Museen. Aktuell ruht die AG aus organisatorischen Gründen, konkret: wegen eines für die Mobilität fehlenden Autos, doch die ...
Von Silke Beckmann
Ladenburg. "Angefangen haben wir mit der Berufsförderung an der Werkrealschule", sagt Ulrike Karg. Sie blickt zurück auf die ersten Aktivitäten des Netzwerks "B3 – Bildung, Beratung, Berufsfindung". Das war im Jahr 2006, als Ladenburger Bürger sich als neuer Arbeitskreis der "ZukunftswerkStadt" zusammentaten mit dem Ziel, Jugendliche bei der Berufswahl zu unterstützen.
Inzwischen ist das Angebot deutlich größer, der Aktionsradius ausgedehnt. B3 ist zum regelmäßigen Unterstützer weiterer Schulen am Ort geworden: So gibt es mehr als genug Gründe, das 15-jährige Bestehen zu feiern – doch dem machte die Pandemie im vergangenen Jahr einen Strich durch die Rechnung. Auch die Schüler-Kontakte mussten in der Pandemie empfindlich heruntergefahren werden. Aber B3 nutzte auch diese Zeit und installierte auf der Website eine Ausbildungsbörse, die Ausbildungsangebote von Firmen verschiedener Branchen in Ladenburg und Umgebung zusammenfasst. Ein voller Erfolg angesichts von mehr als tausend Klicks allein im ersten halben Jahr.
"Die Firmen suchen verzweifelt", sagt Karg. Daher sollen Firmenkontakte künftig auch intensiviert werden: "Bisher haben wir immer nur aus der Perspektive der Schulen gearbeitet." Und da kam einiges zusammen. Von Anfang an organisierte die B3-Gruppe für die Werkrealschüler Berufseignungstests sowie das jährlich stattfindende Berufsplanspiel "Ready – Steady – Go", das den Zehntklässlern realitätsnahe Vorbereitung für kommende Bewerbungsgespräche bot. Zudem unterstützte B3 bei der Bewerbung für das Berufswahl-Siegel "BoriS", kurz für Berufsorientierung in Schulen. B3 informierte Schüler über Berufswege, vermittelte ihnen Praktika und Ausbildungsplätze und wirkte auch bei er "Jobrallye" in Weinheim mit.
In der Erich-Kästner-Schule leisten Netzwerker ehrenamtlich Hausaufgabenhilfe, wofür Rektorin Angelika Bindert dankbar ist. Sie unterstützen örtliche Schulen in der Sekundarstufe eins und bringen sich in den Grundschulen aktiv ein. Karg erzählt etwa von den "Lindgren-Kids", einer AG, deren Teilnehmern sie gemeinsam mit Erika Freund regelmäßig Anregung geboten hat – durch kreatives Arbeiten wie auch Ausflüge, sei es zum Besuch der Eisbahn oder verschiedener Museen. Aktuell ruht die AG aus organisatorischen Gründen, konkret: wegen eines für die Mobilität fehlenden Autos, doch die Netzwerker sind zuversichtlich, mit Schulleiter Andreas Zuschlag neue Wege zu finden. Auch die Draußenschule hat schon von den Netzwerkern und dem handwerklichen Geschick von Kassenwart Hermann Mayer profitiert.
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An der Dalberg-Schule ist das Team eine hilfreiche Stütze bei der Umsetzung des Förderprogramms "Ich schaff’s!" Karg ist fünf Wochenstunden dort ehrenamtlich im Einsatz. "Wir haben gemerkt, dass der Bedarf da und die Zusammenarbeit mit den Schulen konstruktiv ist. Und das ist auch für uns eine Bereicherung." Immer wieder komme es zu positiven Begegnungen mit Jugendlichen und Kindern auch außerhalb der Schulen. Die Aktiven bekommen auch Rückmeldungen von früheren Schülern, die nun Ausbildungsplätze hätten, die sie sich gewünscht hätten, schildert Karg. "Das sind Situationen, in denen man sich denkt, es lohnt sich."
Karg hatte von Anfang an den Vorsitz im Netzwerk inne, erst im vergangenen Jahr zog sie sich zurück. Ihre Nachfolgerin Evelyn Bausch musste feststellen, dass sich das Aufgabenfeld kaum mit ihren beruflichen Herausforderungen vereinbaren ließ. So ist das Amt derzeit vakant, bis eine Nachfolge gefunden ist, übernimmt Karg wieder das Ruder. "Aktuell sind wir im Gespräch mit der Merian-Realschule", erzählt sie.
Dem Netzwerk B3 gehören derzeit an: Klaus Ehry, Rose Schmidt, Evelyn Bausch, Inge Zeiger, Hermann Mayer, Monika Zießler, Ulrike Karg, Inge Lather, Wiebke Ullrich und Arnulf Hubbuch. Im Oktober werden sie den Schaukasten am Domhof mit einem bebilderten Rückblick auf ihr Wirken in 16 Jahren bestücken.