Edingen

Prämierter Schnaps vom "HelDen-Hof"

Landwirt und Schnapsbrenner Helmut Koch vom Edinger "HelDen-Hof" war bei der Prämierung "Baden Best Spirits" erfolgreich.

17.06.2022 UPDATE: 19.06.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 41 Sekunden
Helmut Koch hat bei der Prämierung mächtig abgeräumt. Foto: Pilz

Edingen-Neckarhausen. (nip) Zehn Brände hat Landwirt und Schnapsbrenner Helmut Koch vom Edinger "HelDen-Hof" bei der Prämierung "Baden Best Spirits" eingereicht – und alle zehn wurden bewertet. "Ich bin immer zufrieden, wenn die Brände bewertet werden und nicht aus der Beurteilung fallen", sagt Koch im Gespräch mit der RNZ.

Dieses Mal kann er allerdings besonders zufrieden sein, denn sein Kirschwasser erhielt mit 20 von möglichen 20 Punkten einen Ehrenpreis. Das freut Koch insbesondere deshalb, weil er damit die Kleinbrenner aus dem Schwarzwald mit ihrem so typischen Markenprodukt hinter sich gelassen hat. Von über 100 eingestellten Kirschwassern gab es lediglich drei Ehrenpreise. Für einen Brenner aus Badens Norden ein Riesenerfolg. "Das macht mich wirklich besonders stolz, denn es waren viele Schwarzwälder da", sagt Koch im Rückblick auf den Wettbewerb in Sasbachwalden.

Die Prämierung für "Baden Best Spirits" veranstaltet der Verband Badischer Klein- und Obstbrenner e.V. mit Sitz in Appenweier alle zwei Jahre. Ein wichtiger Termin für alle Teilnehmenden, um zu schauen, wo man mit seinen eigenen Bränden steht. Denn nachdem das staatliche Branntweinmonopol 2017 fiel, muss jeder Brenner zusehen, wie er seine Destillate selbst vermarktet.

Helmut Koch verwendet für sein Kirschwasser spezielle Brennkirschen, sogenannte "Schüttelkirschen", die er vor 20 Jahren angepflanzt hat. Die Preisjury lobte Kochs Kirsch als "sehr reintönig und perfekt harmonisch". Dreimal Gold erhielt er für Kirsch, Zwetschge und seinen Williams, Letzterer besonders beliebt im Verkauf im Hofladen in der Grenzhöfer Straße. "Wir geben wirklich alles, nehmen nur die ganz gelbreifen Birnen, maischen ein, setzen Hefe und Säure dazu, um eine Fehlgärung zu vermeiden." Zum Jahresende spätestens müsse das Ganze destilliert sein, damit das beste Aroma erhalten bleibe.

Viermal Silber bekam Koch für seinen Likör Kräutertraum, auf dessen wohltuende Wirkung auf den Magen nicht wenige schwören, für den Kräutergeist, für Mirabelle und Sauerkirsche. Dreimal Bronze gab’s für Quitte, Himbeere und den Gin "Ralph", der vor zwei Jahren noch Gold einheimste. Das Ergebnis eines Brandes sei immer Jahrgangssache, gerade bei den Obstfrüchten, die stark vom Wetter beeinflusst werden. Je nachdem fallen die Maischen aus, und sie "schmecken jedes Jahr anders". Das Einstellen eines Destillats ist nicht kostenlos, der Verband verlangt hierfür pro Sorte 37 Euro. Knapp 2900 Proben an Bränden und Likören von rund 270 Kleinbrennern aus ganz Baden – der Süden war überproportional repräsentiert – waren bei der Prämierung am 15. Mai im Kurhaus "Alde Gott" in Sasbachwalden am Start.

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Koch begann seine Brennerkarriere 1996, damals gegen den Widerstand von Koch Senior. Das ist längst Geschichte, der Erfolg ist da. Inzwischen folgt ihm Sohn Dennis nach, der eine Brenngenehmigung vom Zoll eingeholt und Lehrgänge absolviert hat. Noch ist das Brennen meistens aber Helmut Kochs Metier.

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