Walldorf/St. Leon-Rot: Regierungspräsidium stellte Ausbaupläne für die A 5 vor

Auf einer Bürgerversammlung in Walldorf informierte das Regierungspräsidium am Donnerstag, 23. April, über den Ausbau der Autobahn A 5 zwischen Walldorf und St. Leon-Rot - Baumaßnahmen sollen ab 2020 beginnen - Kosten werden auf circa 141 Millionen Euro geschätzt

24.04.2015 UPDATE: 25.04.2015 06:00 Uhr 2 Minuten, 12 Sekunden

Axel Speer vom Regierungspräsidium diskutierte in Walldorf mit Bürgern über den A 5-Ausbau. Foto: Pfeifer

Walldorf/St. Leon-Rot. (rö/seb) Die Pläne für den Ausbau der Autobahn A 5 auf den Gemarkungen von Walldorf und St. Leon-Rot wurden den Gemeinderäten in beiden Orten bereits im Oktober vorgestellt. Diese Woche nutzten die Vertreter des Regierungspräsidiums die Bürgerversammlungen, um auch die interessierte Bevölkerung noch einmal ausführlich über die Planungen zu informieren. "Wir wollen Anregungen mitnehmen und Sie alle einbeziehen", sagte Kai Zumkeller, der gemeinsam mit Axel Speer das Referat 44 vertrat. Die Maßnahme sei als "vordringlicher Bedarf" eingestuft, der Ausbau müsse so schnell wie möglich erfolgen. Läuft alles planmäßig, könnte das ab dem Jahr 2020 der Fall sein.

Hintergrund für den Ausbau ist zum einen die steigende Verkehrsbelastung: "Wir merken, dass die Kapazitätsgrenze erreicht ist", sagte Zumkeller. Derzeit werden am Walldorfer Kreuz in Richtung Heidelberg 93.600 Fahrzeuge am Tag gezählt, in Richtung Karlsruhe 117.800. Bis 2030 werden Steigerungen von 10 bis 15 Prozent erwartet, sodass dann hier 105.900 (Richtung Heidelberg) beziehungsweise 132.200 Fahrzeuge (Richtung Karlsruhe) pro Tag unterwegs wären. "Es ist höchste Zeit, da zu handeln", so Zumkeller. Zweites Problem ist die Brücke, mit der die A 5 am Walldorfer Kreuz über die A 6 geführt wird. Hier hat die Verkehrsbelastung Spuren hinterlassen, eine Sanierung ist nicht möglich, es muss ein Neubau erfolgen. Gleichzeitig wird das gesamte Kreuz massiv umgestaltet, damit der Verkehr flüssiger läuft.

Die Kosten für die Gesamtmaßnahme werden derzeit auf 141 Millionen Euro geschätzt. Auf einer Länge von 6,5 Kilometern (beginnend in St. Leon-Rot auf Höhe der Landesstraße L 546) bis nach Walldorf nördlich der Bundesstraße B 291 auf Höhe des dortigen Parkplatzes) soll die A 5 von vier auf sechs Spuren ausgebaut werden, das "Kreuzungsbauwerk" wird neu gebaut und die A 6 wird auf 2,8 Kilometern rund ums Kreuz an die neuen Gegebenheiten angepasst. Die Planer haben auch die Ausfahrt Walldorf/Wiesloch im Blick: Mit einer zusätzlichen Ausfahrtsspur, südlich der Anschlussstelle, wollen sie für Entlastung sorgen.

In den Anmerkungen der Bürger ging es in Walldorf (ähnlich wie in St. Leon-Rot) unter anderem um die Situation an der Rennbahnstraße: "Tiefer legen" will man die Autobahn hier nicht, so Kai Zumkeller, stattdessen seien höhere Lärmschutzwände eingeplant. Axel Speer sagte, dass die Unterführung an dieser Stelle komplett neu gebaut werde und eventuell auch verbreitert werden könne. In Sachen Lärmschutz wurde außerdem nach Tempo 100 auf der Autobahn gefragt: Dafür seien, "auch wenn das schwer vorstellbar ist", so Speer, die Voraussetzungen (Unfallgefahr und Lärmwerte) "nicht ausreichend". Bürgermeisterin Christiane Staab versprach nach mehreren vergeblichen Anfragen: "Wir bleiben da dran." Angesprochen wurde auch der vierspurige Ausbau der L 723 zwischen Walldorf und Rauenberg, den sich auch die Stadt Walldorf schnellstmöglich erhofft: "Das kann derzeit nicht komplett durchfinanziert werden", sagte Axel Speer. Deshalb soll der Ausbau nach seinen Worten "in Teilabschnitten" erfolgen.

Kompliziert wird es mit dem A 5-Ausbau in St. Leon-Rot, wie die Regierungspräsidiums-Vertreter und Bürgermeister Dr. Alexander Eger deutlich machten. Nicht nur wegen der Lärmschutzmaßnahmen, die den Neubau von drei Brücken erforderlich machen. Sondern auch durch die Umgehungsstraße für St. Leon, die im Generalverkehrsplan zumindest vorgesehen ist. Die Trasse - der Rat ist für die Nordvariante - wird unter der A 5 hindurchführen. Dafür müsste auch eine Brücke zumindest verbreitert werden. Nach aktuellem Stand kommt aber der Autobahnausbau ("vordringlicher Bedarf") vor der Umgehung ("weiterer Bedarf"). Wobei: Am Baubeginn 2020 gab es schon Zweifel. So musste Eger schmunzeln: "Da haben wir andere Erfahrungswerte. Wenn es wirklich 2020 losgeht, gibt es von uns ein Fass Bier und eine Kiste Champagner."

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