Walldorf

Die SAP baut den Standort weiter aus

Bebauungsplanänderung für neues Bürogebäude in Walldorf - Zwei weitere Gebäude sind in Walldorf und St. Leon-Rot in Planung

21.06.2017 UPDATE: 22.06.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 25 Sekunden

An der Ecke Dietmar-Hopp-Allee/Rudolf-Diesel-Straße baut die SAP ein Bürogebäude für bis zu 700 Mitarbeiter. Foto: Rößler

Walldorf. (rö) Die SAP baut weiter kräftig in der Region: Das Rechenzentrum in der Walzrute und das Bürogebäude an der Ecke Dietmar-Hopp-Allee/Rudolf-Diesel-Straße sind im Entstehen, die neue Energiezentrale ist bereits so gut wie fertiggestellt - diese Bauprojekte lässt sich der Software-Konzern rund 100 Millionen Euro kosten. Und der nächste Neubau wird schon vorbereitet: Mit der Einleitung der zweiten Teiländerung des Bebauungsplans "Walzrute" hat der Walldorfer Gemeinderat am Dienstagabend grünes Licht für den Bau eines weiteren Bürogebäudes gegeben, in dem Platz für 500 Mitarbeiter sein soll.

Wie die SAP am Mittwoch auf RNZ-Nachfrage mitteilte, plant das Unternehmen sogar einen noch stärkeren Ausbau der Einrichtungen am Standort. Geplant sind demnach moderne Bürocontainer in Walldorf mit einer Kapazität von 500 Arbeitsplätzen (das ist die Maßnahme, mit der sich nun der Gemeinderat beschäftigte) sowie außerdem zwei neue Bürogebäude in Walldorf und St. Leon-Rot mit einer Gesamtkapazität von circa 900 Arbeitsplätzen. Details hierzu will die SAP in Kürze bekannt geben. Noch laufen die Planungen, deshalb lassen sich auch die Kosten der Baumaßnahmen bislang noch nicht beziffern. Wie die SAP betont, handelt es sich um Arbeitsplätze für Mitarbeiter, die bereits im Unternehmen beschäftigt sind.

Stadtbaumeister Andreas Tisch erläuterte dem Gemeinderat, dass das viergeschossige Bürogebäude südlich des Verkehrskreisels am Hasso-Plattner-Ring errichtet werden soll, auf einer Teilfläche des bestehenden Besucherparkplatzes neben dem Doppelstern-Gebäude. Der Parkplatz sei meist nicht vollständig belegt, es handle sich auch nicht um baurechtlich notwendige Stellplätze. Ein Teil der Parkplätze soll aber trotzdem erhalten bleiben. Um den kurzfristigen Bedarf an zusätzlichen Arbeitsplätzen stillen zu können, ist laut Tisch eine rasche Umsetzung per Modulbauweise geplant, also mit Bürocontainern. Allerdings wies er auch darauf hin, dass das Gebäude nach den Anforderungen moderner Büroarbeitsplätze konzipiert sowie auf eine dauerhafte Nutzung ausgelegt sei. Wie der Stadtbaumeister weiter ausführte, kann die Bebauungsplanänderung im beschleunigten Verfahren durchgeführt werden, ein Umweltbericht ist nicht erforderlich, trotzdem wird aber eine artenschutzrechtliche Untersuchung durchgeführt.

"Erfreulicherweise investiert unser größter Gewerbesteuerzahler weiter", erteilte Uwe Lindner die Zustimmung der CDU-Fraktion. Er erinnerte an die ursprüngliche Planung des Unternehmens, nicht nur die drei realisierten Sterne, sondern auch einen vierten zu errichten. "Überrascht", dass es nicht um einen vierten Stern, sondern um ein Gebäude auf dem Besucherparkplatz ging, zeigte sich Manfred Zuber (SPD). Trotzdem sei die Planung und das damit verbundene Signal einer Standortsicherung "positiv". Nachdem man allerdings schon vor Kurzem eine für Parkplätze vorgesehene Fläche für den Bau des Rechenzentrums umgewidmet hatte (die RNZ berichtete) und jetzt weitere Stellplätze verloren gehen, fragte sich Zuber: "Wo werden die 500 Leute parken?" Den Ausführungen seiner Vorredner konnte Wilfried Weisbrod für die Grünen ebenso zustimmen wie der Einleitung des Planverfahrens. Allerdings wolle man nicht darauf verzichten, dass das Gebäude in Passivhaus-Bauweise errichtet und regenerative Energien genutzt werden. Dagmar Criegee signalisierte für die FDP ebenfalls Zustimmung, "sofern sich der Wegfall nicht negativ auf die Parkplatz-Situation auswirkt".

Vor etwas mehr als eineinhalb Jahren hatte die SAP ihre Pläne bekannt gegeben, am Standort Walldorf in den Bau eines neuen Bürogebäudes, einer Heizzentrale und eines Rechenzentrums rund 100 Millionen Euro investieren zu wollen, drei Baumaßnahmen, mit denen inzwischen begonnen worden ist beziehungsweise die im Fall der Energiezentrale sogar schon so gut wie fertiggestellt ist. Das hier installierte Motoren-Blockheizkraftwerk soll über ein Nahwärmesystem die einzelnen SAP-Gebäude mit Heizwärme versorgen. Parallel hierzu wird der über Kraft-Wärme-Kopplung erzeugte Strom in das Stromnetz der SAP eingespeist.

Auch interessant
: SAP investiert 100 Millionen Euro: "Das dient Walldorf und der ganzen Region"
: SAP investiert in den kommenden Jahren stark in Deutschland
Neues SAP-Rechenzentrum: Jetzt dürfen 100 Millionen Euro in Walldorf verbaut werden

Mit dem neuen Rechenzentrum trägt das Unternehmen dem steigenden Bedarf an Kapazität in diesem Bereich Rechnung, zudem sorgt die Nähe zum bestehenden Rechenzentrum in St. Leon-Rot dafür, dass operative Risiken verringert werden. Und im neuen Bürogebäude, das an der Ecke Dietmar-Hopp-Allee/Rudolf-Diesel-Straße im Entstehen ist, sollen bis zu 700 Mitarbeiter Platz finden.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.