Verlagerte Entscheidungsgewalt beim Gründerzentrum "Innowerft"

"Innowerft" ist "wichtiges Förderinstrument" und der Beirat wird zum Beratungsgremium

11.10.2016 UPDATE: 12.10.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 20 Sekunden

Das Gründerzentrum Innowerft in Walldorf. Archivfoto: Pfeiffer

Walldorf. (rö) In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Walldorf ging es um das Technologie- und Gründerzentrum "Innowerft". Zum einen war der Jahresabschluss mit einem Minus von über 480.000 Euro festzustellen, zum anderen ging es um eine Änderung des Gesellschaftsvertrags. Mit dieser ändert sich die Funktion des Beirats vom Beschluss- zum Beratungsgremium. Die Entscheidung über die Auswahl neuer Start-up-Unternehmen liegt damit künftig allein beim Geschäftsführer. Beide Beschlüsse fielen einstimmig.

"Wozu brauchen wir den Beirat noch?", fragte Wilfried Weisbrod (Grüne) und sah in der Änderung eine "Minimierung der Aufgabenbereiche", die zu einer "Frühstücksfunktion" des Beirats führe. Das sah Bürgermeisterin Christiane Staab anders: Der Beirat werde nicht entmachtet, es handle sich vielmehr um "eine Schärfung seines Aufgabenbereichs". Dieser solle künftig in der "strategischen Entwicklung der Gesellschaft" liegen, während der Geschäftsführer die Entscheidungen über Start-ups übernehme, da er letztlich auch die Verantwortung trage. Der städtische Wirtschaftsförderer Marc Massoth erklärte: "Der Geschäftsführer soll auch in die Verantwortung genommen werden."

Das hielt dann auch Weisbrod für "durchaus nachvollziehbar", ähnlich wie die anderen Fraktionssprecher: "Das ist keine Entmachtung" (Mathias Pütz, CDU), "ein schlankes Konstrukt, der Beirat wird aber nicht überflüssig" (Dr. Andrea Schröder-Ritzrau, SPD) und "auch ein beratender Beirat ist okay" (Fredy Kempf, FDP), hieß es in den Stellungnahmen.

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Auch den Jahresfehlbetrag von fast einer halben Million Euro stellte das Gremium ohne Gegenstimme fest, schließlich habe man sich bei der Gründung der "Innowerft" (gemeinsam mit der SAP und dem Land Baden-Württemberg) bewusst dafür entschieden, Kapital in das Gründerzentrum zu stecken, "um den Neuen eine Chance zu geben" (Fredy Kempf). Es handelt sich laut Mathias Pütz um "ein wichtiges Förderinstrument" und "einen wichtigen Baustein der wirtschaftsfreundlichen Walldorfer Infrastruktur". Der Lagebericht gebe über die Gründe für den Fehlbetrag einen guten Überblick, so Andrea Schröder-Ritzrau. Auch Wilfried Weisbrod sah das ins Gründerzentrum investierte Geld als "Risikokapital". Da es bisher noch nicht gelungen sei, neue Unternehmen am Markt zu etablieren und so auch Einnahmen für die "Innowerft" zu generieren, mahnte er allerdings auch: "Wenn das Wirtschaften so weitergeht, haben wir noch sechs Jahre."

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