Die Schul-Erweiterung folgt einem straffen Zeitplan
Vorbereitungen für Anbau an Parkringschule St. Leon-Rot - 4,7 Millionen Euro werden investiert

Die Vorbereitungen für die Erweiterung der Parkringschule St. Leon-Rot sind in vollem Gange. Von Süden her, von der Kirrgasse aus, wird derzeit eine neue Straße für die Baustellenfahrzeuge angelegt. Außerdem wird eine Fläche für die Containeranlage vorbereitet, in der der Unterricht während der bis zu zweijährigen Bauphase stattfinden soll. Fotos: Lerche
St. Leon-Rot. (seb) Umfangreiche Bauarbeiten stehen an der Parkringschule St. Leon-Rot an. Sie soll einen dreistöckigen Anbau mit weiteren Klassenzimmern erhalten und die Vorbereitungen dafür sind bereits in vollem Gange. Ehe die Erweiterung nämlich errichtet werden kann, muss eine Containeranlage aufgestellt werden, in der der Unterricht während der bis zu zweijährigen Bauphase stattfindet. Und ehe die Container überhaupt aufgestellt werden können, muss sichergestellt sein, dass Baustellenfahrzeuge und Schwerlastverkehr die Schule einigermaßen reibungslos erreichen können.
In die Probleme dabei gab Ortsbaumeister Peter Dietz einen Einblick. Der alltägliche Verkehr im Ort soll nicht zu sehr beeinträchtigt werden und höchstmögliche Sicherheit für die Bürger ist das wichtigste Ziel. Darüber hinaus ist der Untergrund an der Schule wenig tragfähig, das Gebiet des Kehrgrabens hat einen hohen Grundwasserspiegel und wird mitunter zum Sumpf, das wurde schon beim Bau der Multifunktionshalle dort deutlich, deren Fundament auf zahlreichen senkrecht in den Boden getriebenen Pfählen ruht.
Als Lösung des Dilemmas wurde eine Baustraße gewählt, die eigens neu angelegt wird, so Dietz. Im Vorfeld setzten sich Gemeinderat und Verwaltung, vor allem das Bauamt, intensiv mit der Problematik auseinander. Die erste Frage lautete: Welchen Weg soll der Verkehr zu und von der Baustelle nehmen? Der Rat gab früh zu bedenken, dass der Parkring stark von Baustellen belastet ist und gerade in der jüngeren Vergangenheit die Beeinträchtigungen für die Anwohner wegen diverser Bauarbeiten an Straßen und Gebäuden hoch waren.
Weiterhin geht es in der Tullastraße, die von der Hauptstraße zur Schule führt, eher eng zu; überdies haben Freiwillige Feuerwehr und Rotes Kreuz dort ihre Standorte und müssen im Notfall jederzeit problemlos zum Einsatz starten können - ein Umstand, der bereits bei der geplanten Umgestaltung der Tullastraße berücksichtigt werden musste. Denn die gilt es dabei auch in die Planungen einzubeziehen, nicht dass der Umbau der Kreuzung von Haupt- und Walldorfer Straße im Zug der weiteren Aufwertung der Ortsdurchfahrt mit der Schulerweiterung kollidiert. Der Weg von Norden her, praktisch direkt durch die Ortsmitte, wurde damit ausgeschlossen.
Die Baustraße nimmt ihren Weg also von der südlich der Schule verlaufenden Kirrgasse aus. Sie wird, speziell auf die sumpfigen Verhältnisse abgestimmt, unter anderem mit einem dicken Schotterbett gesichert. "Auch wenn’s regnet können 40-Tonner so eine Straße über längere Zeit befahren", erklärte Dietz.
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Der Zeitplan ist straff, so sollen die Container, insgesamt 16, schon in den nächsten Wochen stehen. Sie beherbergen dann drei Klassenräume, die Gemeinde investiert 174.000 Euro.
Die Auftragsvergaben für den Rohbau der Schulerweiterung sollen noch in diesem Jahr erfolgen, den Baubeginn hat Peter Dietz dann fürs Frühjahr avisiert. Eineinhalb bis zwei Jahre soll die Errichtung des Anbaus dauern, "bis Sommer 2019 soll alles komplett fertig sein". Drei Stockwerke und eine Fläche von 1500 Quadratmetern hat er, die Kosten belaufen sich auf insgesamt rund 4,5 Millionen Euro. Hintergrund der Erweiterung zwischen Trakt I und Fachklassentrakt ist die - mittlerweile praktisch in voller Fahrt befindliche - Gemeinschaftsschule, die zweizügig bis zur zehnten Klasse führt und damit schon mehr Räume braucht als die frühere Grund- und Hauptschule. Zudem sieht das pädagogische Konzept Flächen fürs selbstständige Lernen der Schüler, für die Inklusion von Jugendlichen mit Behinderung, die Integration von Flüchtlingskindern, einen zusätzlichen naturwissenschaftlichen und weitere Räume vor. Der Anbau macht dank Fahrstuhl diesen Teil der Schule zudem barrierefrei.
Die Baustraße wird übrigens nicht auf Zeit angelegt, teilweise zumindest bleibt sie erhalten: Eine weitere Zufahrt für Rettungskräfte wie die Feuerwehr war schon lange erforderlich, bisher schaffen die es laut Peter Dietz nämlich nicht durch "den Sumpf". Jetzt wird man den rechtlichen Vorgaben voll gerecht. Der Rest der Straße wird zurückgebaut und wenn die Container weg sind - die Gemeinde plant, sie für geschätzte 40.000 Euro weiterzuverkaufen - wird das Areal renaturiert.



