Mühlhausen

"Dringender Handlungsbedarf" bei Kanälen

Mühlhausens Rat leitet die Reparatur und Sanierung ein - Die Edeka-Erweiterung ist abgesegnet

02.06.2017 UPDATE: 03.06.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 36 Sekunden
Rathaus Mühlhausen

Der Mühlhausener Haushalt verzeichnet ein geringeres Minus als letztes Jahr - trotzdem plant die Gemeinde mit einem Minus von etwa 420.000 Euro. Foto: Reinhard Lask

Mühlhausen. (seb) Anhand von Bildern wurde der teils desolate Zustand der Kanäle in der Mühlhausener Hauptstraße deutlich gemacht. In der jüngsten Sitzung befasste sich der Gemeinderat mit einem Teil der Vorbereitungen zur Sanierung der Ortsdurchfahrt im zweiten und dritten Bauabschnitt, damit unliebsame Überraschungen wie im ersten vermieden werden können.

Eine Komplettsanierung mit umfassenden Tiefbauarbeiten wäre mit über einer Million Euro extrem teuer, legte Bürgermeister Jens Spanberger dar. Zumal das moderne "Inliner-Verfahren" günstiger sei und für qualitativ gleichwertige Ergebnisse sorge. Fast 425.000 Euro würde dies bezogen aufs gesamte Kanalnetz in diesem Bereich kosten. Doch wenn man stattdessen gezielt repariere und mit Inlinern renoviere, blieben nur noch 263.000 Euro. Dieser Variante konnte der Rat schließlich einhellig zustimmen.

Christoph Helker vom Ingenieurbüro Willaredt war es, der die Ergebnisse der Kamerabefahrung der Kanäle vorstellte und auf sechs Stellen verwies, an denen sofortiger Handlungsbedarf besteht, sowie sieben, die kurzfristige Maßnahmen erfordern. An immerhin nur drei Stellen muss man die Straße Helker zufolge aufreißen, um schwere Schäden und undichte Stellen zu beheben, ansonsten arbeite man in geschlossener Bauweise.

Anschließend stimmte man einmütig der Änderung des Bebauungsplans "Ruhberg" zu, mit der die Erweiterung des Edeka-Markts am Mühlhausener Ortsrand um 150 auf 1200 Quadratmeter Verkaufsfläche ermöglicht wird. Laut Bauamtsleiter Uwe Schmitt gab es keine größere Kritik oder gravierende Anpassungsvorschläge. Die Erweiterung wurde mit Blick auf den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit akzeptiert. Es habe nur Hinweise gegeben, dass der Handel in der Ortsmitte nicht geschwächt werden dürfe. Die Gemeinde Malsch habe wegen der Konkurrenz zu ihrem Einkaufsmarkt am Ortsrand Bedenken geäußert und begrüße die Erweiterung nicht, auf eine Stellungnahme habe Malsch aber verzichtet. Spanberger zufolge kann Edeka nun den Bauantrag einreichen.

Für knapp 26.000 Euro wird der Gemeinschaftsraum der Feuerwehr Rettigheim modernisiert: Das wurde ebenfalls einstimmig entschieden. In der Grundschule nutzt die Wehr einen 81 Quadratmeter großen Raum, an dem seit 1965 nicht viel getan wurde. Die Funkzentrale ist laut Spanberger hier untergebracht, Unterlagen und Übungsmaterialien werden darin gelagert, außerdem finden Versammlungen der Wehr statt - und nicht zuletzt ist es ein Raum für Kommunal-, Landtags- und Bundestagswahlen. Der Raum selbst muss renoviert, die Elektrik erneuert und die unwirtschaftliche Beleuchtung ausgetauscht werden. Auch das "Möbel-Sammelsurium", das nicht genug Stauraum bietet, soll ersetzt werden. Die Feuerwehrleute haben laut dem Bürgermeister viel Eigenleistung versprochen, dadurch sinken die Kosten. Als "längst fällig" beurteilte Ewald Engelbert (CDU) die Maßnahme, ähnlich wie Martina Krause (Freie Wähler), die aber ergänzend vorschlug, die Tür zu erneuern, damit das Gesamtbild stimme. Dem konnte der Rat folgen.

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