Wiesloch

Baiertal bekommt jetzt endlich Anschluss an die digitale Welt

In Baiertal soll die Versorgung mit schnellem Internet jetzt rasche Fortschritte machen

07.06.2018 UPDATE: 08.06.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 17 Sekunden

Gute Nachricht für Baiertal: In dem Wieslocher Stadtteil sollen bis Jahresende alle Haushalte mit einem leistungsfähigeren Internetanschluss ausgestattet sein. Oberbürgermeister Dirk Elkemann (unten, Mi.) freute sich über diese gute Nachricht gemeinsam mit Ortsvorsteher Karl-Heinz Markmann (3.v.li.), Meinrad Singler von der Stadtverwaltung (3.v.re.) und den Vertretern von Telekom und Zweckverband Rhein-Neckar. Fotos: Pfeifer

Baiertal. (hds) Sie fühlten sich lange vom digitalen Fortschritt "abgehängt", jetzt zeichnet sich für die Bürger in Baiertal alsbald eine Lösung ab. Realisiert wird die Aufrüstung und damit ein schnelleres Internet durch eine Kooperation des Zweckverbands "High Speed Netz Rhein-Neckar" und der Deutschen Telekom. Bis Ende 2018, so die Planungen, werden die rund 2400 Haushalte im Wieslocher Stadtteil mit schnellerem Internet ausgestattet. Die Telekom, die dafür zuständig ist, gab bei einem Pressegespräch in Baiertal Einzelheiten dazu bekannt. Nach dem Ausbau werden Telefonieren, Surfen im Internet und Fernsehen gleichzeitig möglich sein. Das maximale Tempo beim Herunterladen von Dateien steigt bis auf 100 Megabit (Mbit/s) pro Sekunde, beim Hochladen auf bis zu 40 Mbit/s. Insgesamt werden etwa neun Kilometer Glasfaser verlegt, die Tiefbauarbeiten halten sich jedoch in überschaubaren Grenzen, da die vorhandenen Kupfer-Hausanschlüsse mitgenutzt werden können.

"Mit dieser leistungsstarken Technik, dem sogenannten Vectoring, wird die Versorgung entscheidend optimiert", erläuterte der Regionalmanager der Telekom, Wolfgang Neumann. Oberbürgermeister Dirk Elkemann gab sich äußerst zufrieden mit der Entwicklung. "Es ist eine schnelle und elegante Lösung, die da jetzt verwirklicht wird", so der Rathauschef und diese sei zum größten Teil auch für die Kommune kostenfrei. Er hob hervor, die Ansprüche an die Internet-Anschlüsse und die Geschwindigkeit der Datenübertragung seien ständig gestiegen, eine optimale Versorgung sei deshalb ebenso wichtig wie Gas, Wasser und Strom.

Baiertal war im Rahmen des Netzausbaus in der Prioritätenliste nach hinten gerutscht und dies habe zu Verstimmung innerhalb der Bevölkerung geführt. "Bereits während meines Wahlkampfs für das Amt des Oberbürgermeisters wurde ich hier in Baiertal mit diesem Thema konfrontiert", merkte Elkemann an. Unterstrichen wurde dies von Ortsvorsteher Karl-Heinz Markmann, der scherzhaft meinte, eine Mail mit Anhang von Baiertal ins Wieslocher Rathaus dauere ewig, in "dieser Zeit habe ich die Unterlagen längst persönlich dort abgegeben". Das soll sich nun ändern und Elkemann sieht darin einen Standortvorteil für Baiertal. "Der Stadtteil wird damit als Wohn- und Arbeitsplatz noch attraktiver", betonte er.

Aber nicht nur die Versorgung der privaten Haushalte steht an. Die Schule sowie der Anschluss des Gewerbegebiets stehen ebenfalls auf der Agenda. Umgesetzt wird dieses Vorhaben vom Zweckverband Rhein-Neckar, zusammen mit der NetCom Baden-Württemberg. Es wird ein Glasfasernetz eingesetzt, das eine Leistungsfähigkeit von bis zu einem Gigabit pro Sekunde haben wird. Nur so sei gewährleistet, dass die digitalen Geschäftsprozesse reibungslos ablaufen könnten. Bis spätestens 2019 soll die Umstellung und damit Verbesserung umgesetzt werden. "Wir arbeiten auch weiterhin engagiert und intensiv daran, die digitalen Lücken im Rhein-Neckar-Kreis nach und nach zu schließen", erklärte Thomas Heusel, der operative Leiter des Zweckverbands. Es gelte nunmehr, die einzelnen Maßnahmen miteinander abzustimmen und einen Zeitplan aufzustellen.

Die digitale Infrastruktur habe gerade in der hiesigen Region eine große Bedeutung, zumal sie deutschlandweit zu den bedeutendsten Standorten im Bereich Software und IT-Dienstleistungen zähle. Rund jeder zehnte Arbeitsplatz sei hier im Wirtschaftszweig "Information und Kommunikation" angesiedelt.

Heusel äußerte sich zudem kritisch über die Tatsache, dass viele Anbieter erst spät damit begonnen hätten, auf dem Land zu investieren. "Da kann man ruhig durchgängig von einem Marktversagen sprechen", ergänzte er. Mit der Gründung der Zweckverbände - und dabei habe Baden-Württemberg bundesweit die Nase vorn - sei man eine sinnvolle Kooperation eingegangen mit dem Vorteil, die Projekte zu beschleunigen, was vor allem die Randzonen außerhalb der größeren Städte betreffe.

Hinsichtlich der Preise für die Nutzer erläuterte der Telekom-Vertreter Wolfgang Neumann, es werde nur eine moderate Anhebung von etwa einem Euro pro Haushalt geben. "Alle Nutzer müssen dann mit uns neue Verträge abschließen, in denen das gesamte Leistungspaket aufgeführt sein wird."

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