Eintrittspreise für das Waldschwimmbad werden erhöht
Gemeinderat stimmte zu, dass baden bei der TSG teurer wird - Rentner gelten künftig aber als Ermäßigte

Zum ersten Mal seit fast zehn Jahren hat die TSG Weinheim als Pächterin des idyllischen Waldschwimmbads die Eintrittspreise erhöht. Ein Vorverkauf der Karten findet weiter im Hector Sport-Centrum, Waidallee 2/1, statt. Foto: Kreutzer
Von Philipp Weber
Weinheim. Seit 2010 hat die TSG Weinheim die Eintrittspreise für das Waldschwimmbad im Gorxheimer Tal nicht mehr erhöht. Dass die Tickets für das "Turnerbad" nun teurer werden, hängt mit rechtlichen Änderungen und steigenden Personalkosten zusammen. Die Wasseraufsicht wurde verstärkt, der Mindestlohn erhöht.
Da die Stadt Weinheim als Verpächterin des Badgeländes sowie Zuschussgeberin ein Wörtchen mitzureden hat, stimmte am Mittwoch der Gemeinderat über die neue Preisgestaltung ab. Das Gremium nahm die Vorschläge von Verwaltung und TSG in fast allen Punkten an. Lediglich Rentner sollen ab kommendem Sommer weniger draufzahlen. Sie zählen - wie in den meisten anderen Freibädern der Region - künftig zu den ermäßigten Gruppen.
Während Susanne Tröscher (CDU) und Günter Bäro allen zehn neuen Tarifen zustimmten und auf die nach wie vor moderaten Preise verwiesen, machte Stella Kirgiane-Efremidou (SPD) einen Verbesserungsvorschlag. Sie plädierte dafür, die Eintrittspreise für Rentner zu ermäßigen. Anders als Gruppen wie Schüler, Studenten oder Beihilfeempfänger waren Rentner bislang nicht ermäßigt. "Es gibt Senioren und Seniorinnen, die sehr knapp bei Kasse sind. Ich bekomme deren Probleme immer wieder mit", so die Sozialdemokratin. Gerade Rentnerinnen hätten aber sehr große Hemmungen, Sozialleistungen zu beantragen. Folglich drohten sie, ins Abseits zu geraten.
Hintergrund
Das sind die neuen Preise im Weinheimer Freibad. In Klammern stehen an erster Stelle die bisherigen Preise, dahinter die des Viernheimer Freibads.
Eintritt Erwachsene: 4 Euro (3,60/4 Euro).
Eintritt Ermäßigte:
Das sind die neuen Preise im Weinheimer Freibad. In Klammern stehen an erster Stelle die bisherigen Preise, dahinter die des Viernheimer Freibads.
Eintritt Erwachsene: 4 Euro (3,60/4 Euro).
Eintritt Ermäßigte: 2,50 Euro (2,40/3 Euro).
Abendkarte: 2,50 Euro (2,40/3 Euro).
Saisonkarte: 72 Euro (60/85 Euro).
Saisonkarte Ermäßigte: 45 Euro (36/65 Euro).
12er-Karte Erwachsene: 40 Euro (36/40 Euro).
12er-Karte Ermäßigte: 25 Euro (24/30 Euro).
Familienkarte: 95 Euro (78/160 Euro).
Elternteilkarte: 75 Euro (60/90 Euro).
Albrecht Koenig (GAL) regte zunächst an, Kinder in Begleitung erwachsener Saisonkartenbesitzer ganz herauszunehmen. Nachdem die Verwaltungsvertreter unter Führung von Bürgermeister Torsten Fetzner die damit verbundenen Probleme beim Einlass erläutert hatten, rückte die Fraktion von diesem Vorschlag aber wieder ab. Der Idee von Kirgiane-Efremidou folgte die Öko-Liste jedoch. Michael Lehner (WL) erinnerte noch einmal an grundsätzliche Fragen, die seine scheidende Fraktion in Bezug auf den "Zuschussbetrieb Waldschwimmbad" immer wieder aufgeworfen hatte. In Sachen Eintrittspreise beantragte er eine weitergehendere Preiserhöhung bei den nicht-ermäßigten Karten, um die Ermäßigung für Rentner finanziell abzufangen. Nachdem auch Wolfgang Wetzel (FDP) die Ermäßigung für Rentner mitgetragen hatte, war das Meinungsbild ziemlich eindeutig.
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Lediglich Carsten Labudda (Die Linke) wollte noch zwei Schritte weitergehen. Er beantragte, den Preis für die Familien-Saisonkarte und - für ihn noch wichtiger - den Tarif für die Elternteilkarte (Alleinerziehende) auf dem bisherigen Niveau zu belassen. "Für diese Gruppen sind billige Preise nötig", begründete er seine Anträge. Er hielt daran fest, obwohl die Verwaltungsvertreter auch hier Bedenken anmeldeten. Hintergrund: Familien mit Kindern und Rentner gehören zu den häufigsten Besuchergruppen des Freibads, dessen Betrieb nun einmal teuerer wird. Letztlich stimmte der Gemeinderat über vier Anträge ab: Der von Lehner erhielt nur die Zustimmung des Antragstellers. Bei Labuddas Anträgen ging es knapper zu. In Bezug auf die Alleinerziehenden holte er 13 Ja-Stimmen, vor allem bei GAL und SPD. Bei den Familien schaffte er acht Ja-Stimmen. Letztlich reichte aber beides nicht für eine Mehrheit, was Labudda mit einem Zwischenruf in Richtung "bürgerliche" Gruppierungen quittierte. Der Hauptantrag - mit Ermäßigungen für Rentner - wurde bei sechs Enthaltungen beschlossen.



