Weinheim

Die Neuen im Jugendgemeinderat wollen Verantwortung übernehmen

Neu gewählter Jugendgemeinderat hielt konstituierende Sitzung ab. OB lobte Engagement der Jugendlichen: "Wir können uns glücklich schätzen"

22.06.2022 UPDATE: 23.06.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 34 Sekunden
Die neuen Jugendvertreter Weinheims trafen sich im Ratsaal, die Fotosession fand davor statt. Foto: Kreutzer

Weinheim. (cis) Dass sie motiviert sind und bereit, sich einzubringen, daran ließen sie keinen Zweifel. Gleich fünf Finger zeigten sich bei der Frage, wer den neuen Jugendgemeinderat Weinheims (JGR) führen will. Miriam Ott, Vorsitzende des zuletzt amtierenden JGR, hatte die neugewählten Mandatsträger zuvor ermuntert, ein Amt im Gremium zu übernehmen. "Ihr müsst euch keinen Druck machen, es ist nur das Offizielle", verwies sie auf die Teamarbeit im JGR und das Verteilen der Aufgaben auf mehrere Schultern. Ihr Stellvertreter Thaddäus Stark pflichtete ihr bei: "Es ist wichtig, dass man zu dritt vorne steht, aber genauso, dass das Team dahintersteht." Gabriele Lohrbächer-Gérard, persönliche Referentin von OB Manuel Just, war nunmehr damit beschäftigt, eine Kampfabstimmung unter den elf anwesenden neuen Mitgliedern des JGR in der konstituierenden Sitzung zu vermeiden. Vorweg: Es gelang.

"Wir können uns glücklich schätzen, dass wir 14 junge Menschen gefunden haben", hatte OB Manuel Just eingangs das Engagement der Jungen und Mädchen gelobt. "Ich bin überzeugt davon, dass es Euch gelingen wird, Eure eigenen Akzente zu setzen", sagte Just weiter. Glückwünsche gab es aus den äußerst übersichtlichen Reihen der Gemeinderäte, die an diesem Abend der ersten Sitzung des politischen Nachwuchsgremiums beiwohnten. Mit Heiko Fändrich, Thomas Ott (beide CDU) und Monika Springer (Freie Wähler) zeigten lediglich zwei Fraktionen Präsenz. "Manchmal macht es uns der Jugendgemeinderat nicht leicht", sagte Fändrich.

Hintergrund

> Die Mitglieder des Weinheimer Jugendgemeinderats: Pascal Banser, Nea Brunn, Domenic Domes, Arthur Ense, Dennis Friedmann, Lilli Großhans, Mia Halbig, Tim Hamidi, Svenja Huke, Aili Jiang, Leonard Lechert, Lotte Raden, Laura Spinola und Emilia Surkova. cis

[+] Lesen Sie mehr

> Die Mitglieder des Weinheimer Jugendgemeinderats: Pascal Banser, Nea Brunn, Domenic Domes, Arthur Ense, Dennis Friedmann, Lilli Großhans, Mia Halbig, Tim Hamidi, Svenja Huke, Aili Jiang, Leonard Lechert, Lotte Raden, Laura Spinola und Emilia Surkova. cis

[-] Weniger anzeigen

Er spielte damit auf die zum Teil unterschiedlichen Meinungen an. Die hatten sich zum Beispiel beim Antrag des nun ausgeschiedenen JGR gezeigt, als Stadt Weinheim ins Bündnis "untied4rescue" einzutreten, das die zivile Seenotrettung im Mittelmeer unterstützt. Zugleich motivierte Fändrich die jungen Menschen dazu, sich zu äußern: "Wir sind wirklich interessiert und hören Euch gern zu." Auch Springer warb dafür, dass sich der JGR einbringt. "Sprecht uns an, wenn Ihr ein Anliegen habt", bot sie Unterstützung an. Zugleich war es ihr ein Anliegen, dass sich der JGR weiterhin für das Bündnis "Weinheim bleibt bunt" einsetzt.

Das Bündnis war schon zuvor Thema. Denn OB Just war in seiner Begrüßung auf die Arbeit des letzten JGR eingegangen. In diesem Zuge nannte er den Montagsspaziergang der Schülerinnen und Schüler: ein Projekt, entstanden aus der Arbeit des bunten Bündnisses. "Auch beim Einsatz gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus wart Ihr immer vorne dabei", lobte der OB, nannte zudem noch die Dachflächenbegrünung der Wartehäuschen an Bushaltestellen, die Mitgestaltung von Freizeitflächen im Stadtgebiet oder auch die Hilfe für Flüchtlinge. "Ihr habt klare, wichtige Akzente gesetzt", fasste es Just zusammen. Er verband mit dem Ausscheiden der Gremiumsmitglieder den Wunsch, dass sie sich weiterhin im Ehrenamt einsetzen. Vielleicht sogar zu gegebener Zeit in den Gemeinderat rücken, wie es Stefano Bauer und Frieda Fiedler geschafft haben – beide ihres Zeichens frühere Vorsitzende des JGR.

Einer, der sich weiter engagiert, ist der 19-jährige Leonard Lechert. Er ist der Einzige aus dem bisherigen Gremium, der auch in der kommenden Amtszeit noch im JGR vertreten ist. Ihm komme damit eine "Scharnierfunktion" zu, wie OB Just meinte. Beim Einfinden ins Amt wird aber niemand alleine gelassen. Bei einem von der Stadtverwaltung organisierten Einführungswochenende soll sich der JGR in naher Zukunft kennenlernen, wichtige Informationen bekommen und erste Ideen sammeln. Bis dahin bleibt das Führungstrio aus Vorsitzender oder Vorsitzendem samt Stellvertreterposten unbesetzt. Lilli Großhans, Aili Jiang und Leonard Lechert fungieren bis zur Wahl als Ansprechpartner. Auch die Protokollführung blieb vorerst vakant. Einstimmig gewählt hingegen wurde Dennis Friedmann als Finanzreferent. Ebenso einstimmig die Wahl von Nea Brunn, Tim Hamidi und Laura Spinola als Pressebeauftragte. Als ihre Vertretung in Gemeinderatssitzungen wählten die Anwesenden Nea Brunn, Aili Jiang, Leonard Lechert und Laura Spinola.

Zur nächsten Sitzung kommt der JGR am 12. Juli zusammen. An diesem Abend, so sagte Sarah Wachter, Sozialarbeiterin des Stadtjugendrings, wird der Achterrat, das politische Gremium der schulischen Mittelstufe und damit die Vorstufe zum JGR, die Ergebnisse seiner zwei Konferenzen vorstellen. Dann beginnt auch für den JGR die tatsächliche Arbeit. "Wir als Verwaltung und Gemeinderat freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Euch", gab OB Just den jungen Menschen mit auf den Weg.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.