Walldorf

Kommt ein vierter Standort für die Feuerwehr ins Spiel?

SPD beantragt, die Machbarkeit einer Unterführung der Westumgehung zu untersuchen - Zunächst soll die Wehr gehört werden

11.10.2018 UPDATE: 12.10.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 24 Sekunden

Walldorf. (rö) Im Februar hatte sich Walldorfs Gemeinderat darauf verständigt, drei mögliche Standorte für ein neues Feuerwehrhaus vertieft untersuchen zu lassen: ein Grundstück im Schlossweg gegenüber dem jetzigen Haus der Feuerwehr, einen Bauplatz am westlichen Rand des dritten Abschnitts von Walldorf-Süd sowie ein Grundstück im Bereich Heckenpfütz, westlich dieses dritten Bauabschnitts. Möglicherweise kommt nun doch wieder ein vierter Standort hinzu: Ein Antrag der SPD-Fraktion, die Machbarkeit einer einstreifigen Unterführung der Westumgehung (B 291) im Bereich zwischen der Hauptstraße und der L 723 zu untersuchen, wurde in der jüngsten Sitzung des Gremiums zwar diskutiert, eine Entscheidung wurde aber noch nicht gefällt. Zunächst einmal soll die Feuerwehr dazu gehört werden.

Der Antrag zielt darauf ab, auch das eigentlich schon ausgeschlossene Grundstück der ehemaligen Tabakscheune Heller am Friedhof wieder als möglichen Standort ins Spiel zu bringen. Dafür gibt es laut Manfred Zuber (SPD) mehrere Gründe: Zum einen habe auch die Interessengemeinschaft Heckenpfütz (die sich gegen ein Feuerwehrhaus im Heckenpfütz ausspricht) bereits die Frage nach einer B 291-Unterführung gestellt. Die Antwort der Bürgermeisterin - "eine Unterführungssituation wurde durch die Verwaltung beleuchtet" - sei "nicht zufriedenstellend", so Zuber. Angesichts des hohen Investitionsvolumens für die Verlagerung des Feuerwehrhauses sei es "zwingend geboten", auch den möglichen Standort am Friedhof zu untersuchen und "keine Chance zu vergeben". Mögliche Synergien, wenn Feuerwehr, DRK und eventuell auch DLRG an einem Ort seien, habe man zudem noch nicht beleuchtet. Ein neues Feuerwehrhaus ist laut Zuber für die SPD "nur abseits der Wohnbebauung nachhaltig".

Wie die Verwaltung in ihrer Sitzungsvorlage ausführte, hat man eine Unterführung zwischen der Bürgermeister-Willinger-Straße und dem Parkplatz westlich der B 291 beleuchtet, hält diese wegen der bis zu fünfspurigen Fahrbahn und dem dort verlaufenden großen Hauptsammler der Kanalisation aber für sehr aufwendig. "Eine vollumfängliche Prüfung unter Beleuchtung sämtlicher Varianten" habe aber bislang nicht stattgefunden. Die Kosten für eine Machbarkeitsstudie bezifferte die Verwaltung auf 30.000 Euro.

Für die CDU sah Mathias Pütz "keinen ausreichenden Grund" von den gewählten drei Standorten abzuweichen. Dies nicht wegen der Kosten, sondern aus Zeitgründen. Pütz befürchtete eine "lange Genehmigungs- und Verfahrensdauer", sollte man tatsächlich eine Unterführung bauen. Zudem müsste die Stadt Grundstücksverhandlungen führen, da sich das Grundstück der ehemaligen Tabakscheune nicht im städtischen Besitz befindet, und schließlich müsste man mit dem DRK einen möglichen gemeinsamen Standort koordinieren.

"Wir verwehren uns diesem Antrag nicht", sagte dagegen Wilfried Weisbrod (Grüne). Allerdings wäre eine Machbarkeitsstudie seiner Ansicht nach "kontraproduktiv", wenn der Standort am Friedhof aus Sicht der Feuerwehr nicht geeignet wäre. Wichtig sei den Grünen in allen Fällen eine Umweltverträglichkeitsprüfung und "dass die Luftschneisen erhalten bleiben". Auch deshalb habe man schon eine konkrete Aussage für den innerstädtischen Standort getroffen. Den Widerstand der Interessengemeinschaft Heckenpfütz könne man gut verstehen, seien die Betroffenen doch davon ausgegangen, dass das fragliche Grundstück eine Freifläche bleiben werde.

Auch interessant
Neubau in Walldorf: Wo ist der beste Platz für die Feuerwehr?

Die FDP hatte sich schon im Februar für das Grundstück im Gewann Heckenpfütz ausgesprochen, daran ändert sich laut Günter Lukey nichts, weil "ein paar wenige nicht einverstanden sind". Er sah es als kontraproduktiv an, ein halbes Jahr nach einem einstimmigen Beschluss diesen zu hinterfragen. Die FDP wolle an diesem Beschluss festhalten, außer wenn sich herausstellen sollte, dass keiner der drei gewählten Standorte geeignet ist. Die von der SPD beantragte Studie verursache unnötige Kosten. Stattdessen wolle man "schnellstmöglich zu einer Entscheidung" kommen.

Bürgermeisterin Christiane Staab sah im Antrag auch "ein wichtiges Signal an die Anwohner", dass man ihre Anliegen ernst nehme. Sie schlug vor, zunächst ein Gespräch mit der Feuerwehr zu führen, während die bisher ausgewählten Standorte weiter untersucht werden. Das wurde so einvernehmlich zur Kenntnis genommen.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.