Wie sich die Menschen der Region engagieren
Eine Wieslocherin spendete Puzzle und Spiele für Kinder in den Hochwasser-Gebieten, der Stadtteilverein Frauenweiler fährt nach Antweiler.

Von Tobias Törkott
Wiesloch/Frauenweiler. Kistenweise hat Renate Mörtel Spielsachen für die Opfer des Hochwassers in der vergangenen Woche bereitgestellt. Am Sonntag wurden mehrere Kartons voller Kinderbücher, Kuscheltiere, und Puzzle in die Hochwassergebiete im Landkreis Ahrweiler gebracht. "Die Kinder haben alles verloren", so die Wieslocherin.
Viele Spielsachen hatte die ehemalige Erzieherin, die unter anderem in der Kernzeit-Betreuung der Stadt Wiesloch und auch im Walldorfer "Haus der kleinen Hände" gearbeitet hatte, noch selbst auf Lager. Vieles habe sie über die Jahre von Freunden und Bekannten erhalten. "Ich habe auch am Wochenende noch Dinge gebracht bekommen", so Mörtel.
Die gebürtige Oberschwäbin betont: "Mir ist wichtig, dass die Kinder nicht zu kurz kommen, gerade in Notsituationen – das passiert schneller als man denkt." Über eine Freundin, die in dem betroffenen Landkreis lebt, sei der Kontakt nach Ahrweiler entstanden.
Dorthin gehen nun ihre gesammelten Spenden. "Die Menschen sind sehr betroffen", erzählt sie. Etwa acht Kisten voller Spielsachen wurden an das dortige Verteilungszentrum geliefert. Da Mörtel außerdem Künstlerin ist und Bilder malt, plant sie , einige ihre Werke zu verkaufen, um den Erlös zu spenden.
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Im Wieslocher Stadtteilverein Frauenweiler ist am Wochenende die nächste Hilfsaktion entstanden. Der Stadtteilverein will unter dem Motto "Frauenweiler hilft Flutopfern" zum einen Sachspenden sammeln – und am Samstagmorgen um 5 Uhr in die Gemeinde Antweiler im Landkreis Ahrweiler fahren.
Adrian Seidler vom Stadtteilverein hat Kontakt mit dem Ortsbürgermeister der Gemeinde aufgenommen: "Es war uns wichtig, dass wir einen Ansprechpartner vor Ort haben, um helfen zu können und nicht nur im Weg herumzustehen." Der Ortsbürgermeister sei sehr dankbar für das Angebot gewesen. "Er geht davon aus, dass auch am Samstag noch Hilfe benötigt wird", erklärt Seidler.
Am Mittwoch werde er sich nochmals mit den Menschen vor Ort in Antweiler absprechen, was an Hilfsgütern gebraucht wird. Dann können Dinge wie Schaufeln, Eimer, Besen, aber auch Kinderspielzeug und lang haltbare Lebensmittel am Freitagnachmittag abgegeben werden. Geldspenden werden direkt im Bürgermeisteramt in Antweiler übergeben. Am Sonntag soll es dann wieder zurück nach Frauenweiler gehen. "Wir haben eine Übernachtungsmöglichkeit vor Ort für die Helfer", so Seidler
Die Idee zur Unterstützung sei am Sonntag spontan entstanden, erklärt er. "Wir hoffen, dass ein paar Leute helfen." Seine Sorge scheint unbegründet. Nach einem Facebook-Aufruf am Montagmorgen erhielt er binnen kürzester Zeit bereits zwei Anfragen von potenziellen Helfern. Wer die Aktion unterstützen will, kann sich an den Stadtteilverein Frauenweiler unter der Nummer 06222/959-1010 wenden.
Eine Geldspende von 620 Euro kam bei den Aufführungen des Werkraumtheaters in Walldorf am Wochenende zusammen. Die Summe soll an die Diakonie Katastrophenhilfe gehen, wie das Theater mitteilt.
Info: Spendenaktion und Hilfsfahrt des Stadtteilvereins Frauenweiler, Telefonnummer 06222/959-1010 oder 06222/318292. Hilfsfahrt am Samstag, 24. Juli, 5 Uhr nach Antweiler,



