Robert Karch sucht seinen Lebensretter
Typisierungsaktion am Sonntag in der Rudolf-Wild-Halle - 54-Jähriger ist an Knochenkrebs erkrankt

Robert Karch geht es derzeit gut. Foto: Alex
Von Anja Hammer
Eppelheim. Wenn der Anlass nicht so ernst wäre, könnte man fast schon von einem Volksfest sprechen. Am Sonntag, 16. September, findet von 13 bis 18 Uhr in der Rudolf-Wild-Halle eine Typisierungsaktion für Robert Karch statt. Der 54-jährige Eppelheimer ist an Knochenkrebs erkrankt und braucht dringend eine Stammzellentransplantation. Bei der Typisierungsaktion in der Schulstraße 2 wird ein passender Spender gesucht - für Karch, aber auch für andere Erkrankte.
Um möglichst viele Menschen zu erreichen, haben die Freunde von Robert Karch ein Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. So hat in der Wild-Halle auch das "Café Blutplättchen" geöffnet. Gespendete Kuchen, Kaffee und deftige Snacks werden verkauft. Der Erlös geht an den Verein "Blut e.V.", der diese und andere Typisierungsaktionen durchführt. Auch hat Tim Knipping, Spieler beim Fußball-Zweitligist SV Sandhausen, sein Kommen zugesagt. Er gibt von 15.30 bis 17 Uhr Autogramme. Zudem gibt es eine Tombola. "Dafür haben Firmen viele hochwertige Preise gespendet", berichtet Dieter Schmitt vom Organisationsteam.
Doch in der Hauptsache geht es natürlich um die Typisierung. Gesucht werden insbesondere junge Menschen, die sich typisieren lassen. "Bei jungem Zellmaterial sind die Heilungschancen höher", erklärt Susanne Bogner, Geschäftsführerin von Blut e.V. Mitmachen kann jeder Gesunde zwischen 17 und 45 Jahren, der mindestens 50 Kilogramm wiegt. Bogner weist zudem darauf hin, dass Restalkohol - etwa vom Feiern am Samstag - kein Ausschlussgrund ist. Auch eine Erkältung oder eine Schwangerschaft hindern einen nicht daran, sich typisieren zu lassen. "Schwangere werden natürlich erst nach der Geburt für eine Spende zugelassen", so Bogner.
Wichtig zu wissen ist: Bei der Aktion am Sonntag werden Blutproben genommen. Bei anderen Organisationen, die ebenfalls potenzielle Stammzellenspender erfassen, kommen oftmals Wattestäbchen im Mund zum Einsatz. "Blut liefert aber genauere Ergebnisse", sagt die Geschäftsführerin von Blut e.V. Außerdem habe die Erfahrung gezeigt, dass bei einem Wattestäbchen die Hemmschwelle niedriger sei, manche Menschen im Erstfall, wenn sie also tatsächlich als Spender in Frage kommen, einen Rückzieher machen.
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Wer sich Blut nehmen lässt, wird vorher in einem Vortrag genau aufgeklärt. Auch darüber, was es bedeutet, Stammzellenspender zu werden. "Die Chance, dass man dran kommt, liegt bei unter einem Prozent", weiß Bogner. "In der Regel vergehen nach der Typisierung Jahre."
Wer schon einmal bei einer Typisierungsaktion - sei es mit Wattestäbchen oder Blut - war, braucht nicht erneut mitzumachen. Denn die Daten fließen alle ins Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland. Bogner weist darauf hin, dass man aber die jetzige Aktion in Eppelheim zum Anlass nehmen könnte, die Aktualität seiner Daten, etwa Adresse oder Telefonnummer, zu überprüfen.
Übrigens: Wer am Sonntag keine Zeit hat, kann sich im Internet unter www.blutev.de/spender-werden ein kostenloses Set bestellen, mit dem man sich auch über eine Blutprobe beim Hausarzt typisieren lassen kann.



