Stadtradeln in Bammental

Die Rekordhalter

Das Duo Manfred Rutsch und Rolf Beck hat fast 2700 Kilometer zurückgelegt

03.09.2018 UPDATE: 06.09.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 36 Sekunden

Manfred Rutsch (r.) und Rolf Beck bildeten ein Team, wenn auch sie nie gemeinsam auf Tour gingen. Foto: Alex

Bammental. (aham) 2474 Kilometer - das ist weiter als von Heidelberg bis zur griechischen Hauptstadt Athen. Und diese unglaubliche Kilometerzahl hat ein Mann in drei Wochen auf dem Fahrrad zurückgelegt: Manfred Rutsch. In Athen war der Bammentaler allerdings nie. Er hat für das Stadtradeln einzig und allein täglich Ausflüge in die Region gemacht (siehe weitere Artikel).

Die unglaubliche Leistung des 66-Jährigen kam durch Zufall heraus. Denn eigentlich stach aus der Stadtradeln-Statistik ein Duo hervor: Das Bammentaler Team "Villa Kunterbunt" hatte zu zweit 2672,9 Kilometer auf dem Fahrrad zurückgelegt - macht also im Schnitt 1336 Kilometer pro Teilnehmer. Das ließ aufhorchen. Nur: "Ich habe davon nur 200 Kilometer gemacht", sagt Rolf Beck. Der Inhaber des Spielzeugladens "Villa Kunterbunt" fährt ohnehin jeden Tag bei Wind und Wetter von seinem Zuhause in Waldhilsbach zu seinem Laden. Also war es keine Frage, dass er beim Stadtradeln teilnehmen würde. Der "Hardcore-Radler", wie der 58-Jährige sich selbst nennt, hofft, dass durch solche Aktionen mehr Bewegung in den Radwege-Ausbau kommt. Also meldete er sich an - und wenig später stand Manfred Rutsch bei ihm und fragte, ob er Teil des Teams werden dürfe.

Zusammen waren die beiden nie unterwegs. "Ich radel lieber allein", sagt Manfred Rutsch. "In der Gruppe werde ich verrückt." Das weiß er aus Erfahrung, ist er doch ein alter Hase beim Stadtradeln. Die letzten beiden Jahre trat er für Mauer in die Pedale, wo er bis vor einigen Monaten Schach-Kurse gab. Um die zurückgelegte Strecke zu bestimmen, hat er stets ein Tachometer am Rad.

Ohnehin ging der Rentner fast schon systematisch vor. Morgens stand er in aller Frühe auf, um gegen 5.30 Uhr losfahren zu können. "Da waren die Temperaturen noch angenehm", erzählt der frühere Physik-Lehrer und EDV-Fachmann. Mehrfach fuhr er etwa von Bammental über Sinsheim nach Mosbach, dann nahm er die Bahn zurück nach Hause, aß zu Mittag - und fuhr später erneut los. Manchmal auch nachts: "Nach Mitternacht fährt keine S-Bahn mehr aus Angelbachtal zurück", sagt der 66-Jährige trocken. Also radelte er: "Auf mich wartet zu Hause niemand, da ist es egal, wann ich heimkomme."

Ob nach Eberbach, über Wiesloch nach Ludwigshafen oder Weinheim, Viernheim und Mannheim nach Ludwigshafen: Rutschs Elan kannte keine Grenzen. "Mein Tagesrekord liegt bei 145 Kilometern", sagt er. Was ihm daran gefällt? "Ich bin gemütlich unterwegs in meinem eigenen Rhythmus", erzählt er. Dann achte er auf seine Umgebung und finde manchmal auch schöne Dinge am Wegesrand. Und er freut sich nach einer Augen-Operation im Frühjahr über seine Gesundheit: "Ich bin so fit wie nie", strahlt er.

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