Selbstfahrender Bus?

Wie eine bessere Verkehrsanbindung Wilhelmsfelds aussehen könnte

Jugendbeiräte stellten Ideen vor - Sie sind auch für eine verlängerte Route des Heidelberger Nachtbusses

11.06.2020 UPDATE: 12.06.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 29 Sekunden
Foto: Alex

Von Thomas Seiler

Wilhelmsfeld. Begeistert äußerte sich nicht nur Bürgermeister Christoph Oeldorf in der jüngsten Gemeinderatssitzung zum immensen Engagement des Jugendbeirats. Das jüngste Beispiel für ihn: die Ausarbeitung eines Modellprojekts zum Thema "Jugendliche Mobilität im ländlichen Raum". Wesentlich unterstützt wird dieses vom Berliner Forschungs- und Beratungsinstitut für Infrastruktur- und Gesundheitsfragen (IGES) sowie vom "Postillion", dem Träger der Kinder- und Jugendhilfe im Rhein-Neckar-Kreis.

Mit der 16-jährigen Marlene Lenz und dem gleichaltrigen Mattes Fahldiek stellten dabei die beiden Sprecher des Beirats die Eckpunkte des Projekts vor. Dieses findet übrigens auch Unterstützung im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Und bereits seit Anfang des Jahres tüfteln hierzu die Jugendlichen unter Mithilfe des IGES-Fachexperten Christoph Gibbs an dem zündenden Ideenkatalog, wie dem Eingangsbericht der beiden zu entnehmen war.

Im Kern geht es darum, die Anbindung in den Nachtstunden an Freitagen und Samstagen insbesondere durch den Öffentlichen Nahverkehr zu verbessern. So befürwortet der Jugendbeirat eine Verlängerung der Fahrtroute des Heidelberger Nachtbusses "Moon Liner" von Peterstal aus und eine ehrenamtliche Anbindung des verfügbaren Neun-Sitz-Kleinbusses, der als Stadtmobil in Wilhelmsfeld zur Verfügung steht.

Darüber hinaus könnte man sich innerorts Leih-E-Fahrräder oder Elektro-Roller vorstellen, die man in zwei zu errichtenden Mobilitätsstationen am Schriesheimer Hof im nördlichen Teil des Luftkurorts und an der Autohalle im Süden positionieren könnte. "Damit ließen sich auch die entlegenen Ortsteile schnell verbinden, die Mobilität gerade in den Steilstrecken erhöhen und der Übergang zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln vereinfachen", erklärte Fahldiek dem sichtlich begeisterten Gemeinderat.

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Hinzu gesellte sich für Lenz die Abschaffung vieler vorhandener Angsträume, die durch unzureichende oder nicht vorhandene Straßenbeleuchtung entständen – beispielsweise am Parkplatz zum Teltschikturm und in verschiedenen Straßen der Wohngebiete im Luftkurort. Auch die Möglichkeit für Senioren, sich auf entsprechendem Mobiliar ausruhen zu können, gehörten mit zum Ideenreichtum des Jugendbeirats. Auf offene Ohren beim Gremium stieß ebenso ein möglicher selbstfahrender Ortsbus als zusätzliches Angebot für den Weg vom Unter- ins Oberdorf.

"Die Verwaltung ist dabei", untermauerte der Rathauschef "diesen Schritt in die richtige Richtung". Auch die Vertreter der einzelnen Fraktionen – Ingrid Junghans für die Grüne Initiative Wilhelmsfeld, Klaus Höhr (Freie Wähler), Melanie Oberhofer (CDU) und Michael Gärtner (Bürgergemeinschaft Wilhelmsfeld) – fanden das Konzept mit diesen "kreativen Denkansätzen" im Prinzip "ganz toll" und "äußerst geschmeidig".

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