Dank Kunst und Kultur hat die "Rose" wieder offen
Wenn auch nur noch bis zum heutigen Samstag. Künstlerinnen aus der Region stellen hier zwei Tage lang aus. Wirt Karl Reinhard kochte sogar wieder für die Gäste.

Schriesheim. (hö) Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr hat die "Rose" wieder geöffnet – wenn auch nur für wenige Tage. Zum Straßenfest zogen ins einstige Traditionsgasthaus Kunst und Kultur ein – und jetzt auch wieder: Seit Freitagabend stellen hier Künstlerinnen aus der Region aus, einige waren schon im September hier. Der Grund für die zweite Auflage namens "Wieder Licht in der Rose", so berichtet die Organisatorin und Schriesheimer Künstlerin Isabel Blessing-Peest: "Wir wollen einen Gruß aus der ,Rose’ schicken, um zu zeigen, dass hier wieder etwas geht."
Und tatsächlich schaffte sie es, aus dem Gast- wie dem Nebenraum eine zeitweilige Künstlerkolonie zu machen: Hier zeigen sie und Gaby Barth eigene Postkarten genauso wie die beiden Heidelbergerinnen Christiane Menke und Karin Kolster-Kelly ihre Goldschmiedearbeiten. Tanja Müller aus Schriesheim präsentiert erstmals öffentlich Engel und Elfen aus Filz aus eigener Produktion. Gaby Brüggemann und Elke Bellgart-Rapp aus Schriesheim sind mit der "Resin-Art" vertreten: kleine Kunstwerke, die mit Harzlack überzogen sind.
Christelle Perico aus Bretzfeld hingegen bietet temporäre Tattoos an, die eine Woche halten. Ganz bodenständig verkauft hier Volker Kühnemund (Schriesheim) seinen selbst gemachten Honig. Dazu machten am Eröffnungsabend Mirek Jahoda (Geige), ein Nachbar der "Rose", und Maria Makowa (Klavier) bezaubernde Salon-Musik.
Den Künstlern, die hier ausstellten, gefällt der Ort: "Ich finde es supernett hier", meint die Heidelbergerin Menke, die findet, dass ihre Kunst zum denkmalgeschützten Haus gut passt. Ute Obert war aus Hemsbach gekommen. Sie findet es "schön, dass so ein altes Gasthaus wieder belebt wird" – und das auch noch "mit dieser wunderbaren Verbindung aus Kunst und Kultur". Sie selbst weiß, wovon sie redet: Ihre Familie hatte einst auch ein ganz ähnliches Lokal in Hemsbach, die "Wartburg": "Wenn man hier so sitzt, merkt man doch, wie sehr man mit dieser Geschichte verbunden ist."
Am meisten Verbindung zu diesem Ort hat natürlich der einstige "Rose"-Wirt Karl Reinhard, der sich freut, "dass wieder mal Gäste da sind". Er kann sich durchaus vorstellen, dass es regelmäßig Kulturveranstaltungen in seinem Lokal gibt. Mittlerweile hat er die Küche fast fertig eingerichtet, in der er eine Gulasch-Suppe gekocht hat: Man kann in der "Rose" wieder essen – wenn auch nur noch heute und nur ein Gericht. Ob allerdings jemals wieder aus ihr ein richtiges Lokal wird, daran zweifelt er: Er selbst ist ja auch schon im Rentenalter, und "der finanzielle Aufwand, alles wieder herzurichten, ist schon groß".
Auf jeden Fall waren am Freitagabend schon ziemlich viele Gäste da, um zu essen, zu trinken und die Kunstwerke zu kaufen. Die Kultur-Aktionen in der "Rose" werden keine Eintagsfliege sein. Zum Mathaisemarkt soll es hier wieder etwas ganz Ähnliches geben, wie Blessing-Peest ankündigte: "Zumindest ist das hier mal ein ganz anderer Ort als das Feuerwehrhaus."
Info: Auch am heutigen Samstag hat die Kunstausstellung "Wieder Licht in der Rose" von 10 bis 17 Uhr geöffnet.