Schönau-Altneudorf

Hoffnung fürs Pflegeheim "Haus Steinachtal"

Ein Jahr nach der Insolvenz zeichnet sich eine tragfähige Lösung ab - Umbau ist größte Herausforderung

11.01.2018 UPDATE: 12.01.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 2 Sekunden

Das "Haus Steinachtal" liegt am Ortsrand des Schönauer Stadtteils Altneudorf und geriet Anfang des vergangenen Jahres in finanzielle Schieflage. Foto: Alex

Von Christoph Moll

Schönau-Altneudorf. Für Mitarbeiter, Bewohner und Angehörige war diese Nachricht Anfang des vergangenen Jahres ein Schock: Das Pflegeheim "Haus Steinachtal" im Schönauer Stadtteil Altneudorf ist insolvent. "Was wird aus den Senioren?", titelte die RNZ im Februar 2017. Nun scheint es langsam aber sicher eine Antwort auf diese Frage zu geben. Es gibt Hoffnung für das "Haus Steinachtal". Ein Jahr nach der Insolvenz zeichnet sich eine dauerhafte Lösung ab.

Rückblick: Anfang vergangenen Jahres hat das Heidelberger Amtsgericht das Insolvenzverfahren über die Betreibergesellschaft des Pflegeheims. Die "Senioren-Betreuung Stangl GmbH Haus Steinachtal" war zahlungsunfähig und zudem auch noch überschuldet. Der Mannheimer Fachanwalt für Insolvenzrecht, Andreas Hendriock, wurde zum Insolvenzverwalter bestellt und hatte 156 Gläubiger ausfindig gemacht. Die gute Nachricht für die damals 48 Mitarbeiter und 56 Bewohner lautete: Das Insolvenzverfahren bedeutete aber nicht automatisch das Aus für das seit über 20 Jahren bestehende "Haus Steinachtal". Im Gegenteil: Der Betrieb war vorerst gesichert, bis Ende des Jahres sollte es auf jeden Fall in eigener Regie weitergehen. Und das tat es auch.

Schon im April meldete Insolvenzverwalter Hendriock, dass der Heimbetrieb in den vergangenen Wochen erfreulicherweise stabilisiert werden konnte. Es konnten nicht neue nur Bewohner aufgenommen, sondern auch neue Mitarbeiter eingestellt werden. Darüber hinaus bestand "enger Kontakt mit mehreren Interessenten". Hendriock zeigte sich damals optimistisch, dass noch im Jahr 2017 ein neuer Betreiber gefunden werden kann.

Das hat zwar nicht geklappt, aber es sieht gut aus, dass es schon bald so weit ist. "Derzeit werden intensive Gespräche und Verhandlungen mit einem Interessenten geführt", teilte Hendriock nun mit. Wegen der laufenden Gespräche könne er aber derzeit keine näheren Angaben machen, erklärte er. Hendriock geht aber davon aus, dass die Verhandlungen im Laufe des ersten Quartals 2018 abgeschlossen werden können. Größte Herausforderung dürfte der Umbau der Immobilie werden. Denn ab nächstem Jahr ist eine Unterbringung in Doppelzimmern nicht mehr erlaubt - sie ist aber im "Haus Steinachtal" bisher die Regel.

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Der Geschäftsbetrieb habe im vergangenen Jahr insgesamt "gut stabilisiert werden" können, erklärte der Insolvenzverwalter nun. Dies sei im Wesentlichen den Mitarbeitern zu verdanken, die trotz des eingeleiteten Insolvenzverfahrens weiterhin dem Seniorenheim die Treue halten würden. "Auch konnten wir neue Heimbewohner gewinnen, sodass ich weiterhin zuversichtlich bin, dass das Seniorenheim dauerhaft fortgeführt werden kann", so Hendriock.

Zu der wirtschaftlichen Schieflage des idyllisch am Ortsrand gelegenen Seniorenheims hatten gleich mehrere Gründe geführt: Der Insolvenzverwalter nannte "Schwierigkeiten bei der Mittelverwendung" und die dünne Personaldecke. Der niedrige Personalstand habe dazu geführt, dass die Heimaufsicht bereits im Vorfeld des Insolvenzantrages einen Aufnahmestopp verhängt hatte. Eine Belegung aller Zimmer mit insgesamt 72 Plätzen war nicht möglich, weil die Betreuung nicht gewährleistet gewesen wäre. Dies hatte niedrigere Einnahmen zur Folge.

Zum Insolvenzantrag hatte aber letztlich anderes geführt: Das Seniorenheim befand sich im Privateigentum des Geschäftsführers der Betreibergesellschaft. Er hatte es an die Gesellschaft vermietet. Doch als diese in finanzielle Schieflage geriet, konnte sie ihm die Miete nicht mehr zahlen. Dies brachte wiederum den Eigentümer in Probleme: Er konnte seine Bank nicht mehr bedienen, was letztendlich zur Einsetzung eines sogenannten Zwangsverwalters geführt habe. Dieser stellte den Insolvenzantrag gegen die Betreibergesellschaft. Diese bekam daraufhin mit Thomas Wieler einen neuen Geschäftsführer, der den Betrieb mit dem Insolvenzverwalter weiterführte.

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