Plus "Schlappgosch Rudscha Waggis" Sandhausen

Tagelöhner und Lausbub als närrisches Vorbild

Der Fastnachtsverein orientiert sich an einer Figur der Baseler Fastnacht. Sie folgen der schwäbisch-alemannischen Tradition.

14.02.2023 UPDATE: 14.02.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 7 Sekunden
Die rote Nase ist das Merkmal der „Waggis“, die seit 2020 die Region bereichern. Foto: privat

Region Heidelberg. (lew) Der Sandhäuser Fastnachtsverein ist der jüngste in der Region rund um Heidelberg: Er wurde erst 2020 ins Leben gerufen. Die "Schlappgosch Rudscha Waggis" haben sich fest der schwäbisch-alemannischen Fastnacht verschrieben.

Ein Indiz dafür ist der "Waggis" im Namen. Bei diesem handelt es sich um eine absolute Kultfigur der Baseler Fastnacht. Die Stadt in der Schweiz ist eine der Hochburgen der schwäbisch-alemannischen Fastnacht. Der "Waggis" ist ein Elsässer Tagelöhner, der dafür bekannt ist, dass er viel Wein trinkt. Das wiederum zeigt sich in seinem Erscheinungsbild an der roten Nase. Heute werde der "Waggis" auch gerne als Lausbub dargestellt, wie Ingo Spieß gegenüber der RNZ erklärt. Er ist der Vorsitzende des Vereins.

"Schlappgosch" wiederum dürfte insbesondere alteingesessenen Bürgern aus Sandhausen und Umgebung ein Begriff sein. Als "Schlappgosch" werde jemand bezeichnet, der stundenlang auf der Straße steht und tratscht. Oftmals werde dies eher mit älteren Menschen in Verbindung gebracht – kann jedoch durchaus auch auf jüngere Semester zutreffen.

Und "Rudscha"? Dieser dritte Namensbestandteil soll laut Spieß eine Art Reminiszenz an frühere Jahre darstellen, in denen die Kinder im Winter mit Schlitten die örtlichen Buckel der Sandhäuser Dünen runtergerutscht seien.

"Aktuell besteht der Verein aus acht aktiven Mitgliedern und sieben passiven", verrät der Vorsitzende. Der Narrenruf laute "drei Mal Schlappgosch-Rudscha". Nachdem man wegen der Corona-Pandemie seit der Gründung nur abgespeckte Kampagnen habe fahren können, würden die "Schlappgosch Rudscha Waggis" in diesem Jahr voll durchstarten: "Wir sind bereits seit einigen Wochen unterwegs und bei vielen Umzügen gelaufen", freut sich Spieß. Unter anderem sei die Gruppe in Göppingen, Donzdorf, Völkersbach, Reilingen und Rohrhof präsent gewesen. "Wir versuchen, so vielen Einladungen der vergangenen zwei Jahre wie nur möglich nachzukommen", berichtet Spieß. Seit Oktober seien die Sandhäuser "Waggis" komplett ausgebucht.

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