Nach dem Unwetter war Aufräumen angesagt
Insgesamt kam die Region bei dem Gewitter am Mittwochabend aber glimpflich davon - Umgestürzte Bäume und vollgelaufene Keller

Von Sabrina Lehr und Nicolas Lewe
Region Heidelberg. Rund 30 Minuten Starkregen. Mehr hat es am Mittwochabend nicht gebraucht, um die Feuerwehren in der Region rund um Heidelberg in Alarmbereitschaft zu versetzen. Wie so oft bei Starkregen zeigte sich auch dieses Mal wieder das Phänomen, dass die Folgen lokal sehr unterschiedlich ausfielen. Die RNZ hat sich umgehört.
> In Wiesenbach gingen laut Kommandant Michael Fanz gegen 17.50 Uhr die ersten Alarmierungen bei der Feuerwehr ein. Insgesamt wurden es 24 Einsätze. Nachdem man einen "Erkunder" losgeschickt habe, dessen Aufgabe es Fanz zufolge war, die "Einsatzstellen zu priorisieren", blieben noch etwa zehn Einsätze übrig. Hierbei habe es sich um vollgelaufene Keller und Wohnungen gehandelt. Die Einsätze beschreibt Fanz als "über ganz Wiesenbach verteilt": "Beim einen kam das Wasser übers Feld, beim anderen über die Kanalisation." Nach vier Stunden im Dauereinsatz sei gegen 22 Uhr Ruhe eingekehrt. Die Wiesenbacher Wehr war mit knapp 30 Kameraden im Einsatz, zudem wurde aus Bammental Amtshilfe geleistet. "Bis jetzt ist eigentlich jedes Gewitter an Wiesenbach vorübergezogen", meint Fanz. Dieses Mal nicht.

> In Dossenheim endete der fünfstündige Dauereinsatz kurz vor 23 Uhr. Vollgelaufene Keller und Häuser sowie vom Wasser hochgedrückte Gullydeckel hielten die Feuerwehr in Atem. "In der Rathausstraße drohte der Prenkenbach wegen eines verstopften Auffangrechens. Der Bauhof behob das Problem, legte den Rechen frei und säuberte ihn. Der letzte der 21 Einsätze hatte es dann noch einmal in sich. "Im Breiten Wingert ist eine Baugrube mit Wasser vollgelaufen und Anwohner bemerkten – wohl nur deswegen – ausströmenden Gasgeruch", so Wieder. Die Messungen der Dossenheimer Wehr blieben ohne Ergebnis und die Stadtwerke Heidelberg rückten mit Spezialwerkzeug an. Das Ende vom Lied: "An der Baustelle werden momentan Rohre gewechselt. In einem Altrohr waren tatsächlich Erdgasreste, die für den Geruch verantwortlich waren", sagte der Kommandant und fügte hinzu: "Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nicht."
> In Neckargemünd hielten elf Einsatzstellen über das gesamte Stadtgebiet verteilt die 56 Mann der Neckargemünder Wehr auf Trab. Diese sei jedoch bestens vorbereitet gewesen, wie Kommandant Dirk Weinmann berichtete: "Das Führungshaus war schon vorab besetzt, um schnell auf Notfälle reagieren zu können." Gerufen wurde die Wehr zu gefluteten Gebäuden, außerdem hielten diverse Bäume dem Unwetter nicht stand: "Zwischen Dilsberg und Rainbach blockierte kurzzeitig ein Baum die Ortsverbindungsstraße. Auch innerorts waren zwei Straßen von umgefallenen Bäumen blockiert."
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> In Mauer setzte der Platzregen drei Garagen unter Wasser. In der Waldstraße reinigten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr laut Kommandant Tobias Braun einen verschmutzten Einlaufrechen, "bevor Schlimmeres passieren konnte".
> In Bammental kam man Kommandant Timo Winkelbauer zufolge glimpflich davon. Lediglich einen umgefallenen Baum musste die Wehr vom Reilsheimer Mühlweg entfernen. Ein Einsatzfahrzeug wurde zur Unterstützung der Wiesenbacher Kameraden entsandt.
> In Schönau, meint Kommandant Dirk Happes, seien das Unwetter und seine Folgen für die Feuerwehr "glimpflich vorübergegangen". Aus den Bachdohlen habe man Steine und Äste entfernt, um dem Wasser den Abfluss zu erleichtern. Auch Kanaleinläufe wurden "standardmäßig" gereinigt und man habe das Jugendzentrum "rein prophylaktisch" mit Sandsäcken gesichert.
> In Leimen musste die Freiwillige Feuerwehr eine Baugrube in der Römerstraße mit 300 Sandsäcken "eindeichen". Geflutet wurde zudem der Keller eines Hauses in Gauangelloch.
> In Meckesheim pumpte die Freiwillige Feuerwehr zwei mit Wasser vollgelaufene Keller aus. Prophylaktisch unternahmen die Kameraden diverse Kontrollfahrten zum Hochwasser-Rückhaltebecken. Diese blieben laut Kommandant René Faul aber unauffällig.
> In Wilhelmsfeld wurden zwei kleinere Bäume umgerissen und stürzten, wie Kommandant Denis Bertich berichtet, auf die Heidelberger und die Schriesheimer Straße. Letztendlich sei die Entfernung der Bäume für die Feuerwehr aber eine Sache von 20 Minuten gewesen. Ein Video im sozialen Netzwerk Facebook zeigte eindrucksvoll die Wassermassen die innerhalb kürzester Zeit das Straßenbankett in einen Schlammfluss verwandelten.