Region Wiesloch/Walldorf

Das letzte Mal in die Fluten stürzen

Die Hallenbäder in der Region sind seit Montag geschlossen. Die RNZ hat sich bei Badegästen und Betriebsleitern umgehört.

02.11.2020 UPDATE: 03.11.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 54 Sekunden
Seit gestern haben die Hallenbäder in ganz Deutschland geschlossen. Viele Badegäste bedauern dies zwar, zeigen aber Verständnis für die Entscheidung. Foto: A. Dorn

Von Agnieszka Dorn

Region Wiesloch/Walldorf. Der Wasserball flog über das Netz und im kleinen Schwimmbecken plantschten Kinder vergnügt vor sich her. Nun steht alles still, denn seit Montag sind im Zuge der neuen Corona-Regelungen auch die Hallenbäder geschlossen. Einzige Ausnahme ist das Schulschwimmen, für welches die Bäder weiterhin geöffnet bleiben.

Die Badegäste – vor allem Familien mit Kindern – nutzten deshalb am Wochenende noch einmal die Gelegenheit, zogen ein paar Bahnen und sprangen ins Becken. Die Stimmung war gelassen. "Bei uns war die ganze Woche wegen der Herbstferien schon relativ viel los", erklärte Stefan Gottschalk, Betriebsleiter vom Walldorfer Aqwa-Bäderpark. Mit der Bekanntgabe des vierwöchigen "Lockdowns light" kamen noch weitere Badegäste, die wahrscheinlich in dieser Woche nicht unbedingt gekommen wären, vermutet der Betriebsleiter.

Lange war das Hallenbad geschlossen, erst Ende September hatte es mit einem umfassenden Hygienekonzept wieder aufgemacht. Die Badegäste – vor allem die Kinder – bedauern nun die erneute Schließung des Hallenbads sehr, aber sie haben Verständnis.

Die kleine Besucherin Maren schwamm einige Züge und war stolz, es bis zum Beckenrand zu schaffen. Sie freue sich jetzt schon, wenn sie wieder im Walldorfer Schwimmbad ins Wasser dürfe, verriet sie etwas außer Atem. Marens Familie kommt aus Reilingen und bedauert die Zwangsschließung – zumal die Hygienekonzepte im Bäderpark sehr umfassend und sicher seien. "Die Kinder, die in der ,Corona-Zeit’ aufwachsen, lernen eher Fahrrad fahren, als schwimmen", meinte Marens Mutter. Dennoch habe sie Verständnis für diese Entscheidung. Auch eine Familie aus Heidelberg mit drei Kindern stürzte sich am Wochenende noch einmal in die Fluten, die Kinder fanden es alle "doof", dass das Hallenbad nun geschlossen werde, sagten sie. So gaben sie im Wasser noch einmal richtig Gas – besonders Spaß machte das Rutschen.

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Auch einige Schwimmerinnen und Schwimmer nutzten die letzte Gelegenheit: "Sport ist gesund und stärkt das Immunsystem", berichtete eine von ihnen. In der kalten Jahreszeit habe man nicht so die Möglichkeit, wie beim ersten Lockdown im Frühjahr, draußen Sport zu machen. Daher sei es schade, dass Fitnessstudios und Hallenbäder, die zur Stärkung der Gesundheit beitragen, schließen müssten.

Der Aqwa-Bäderpark hatte gerade ein Hygienekonzept erstellt, um den Saunabereich zu öffnen. Allerdings entschied man sich wegen der hohen Fallzahlen gegen die Öffnung. "Die Entscheidung, den Saunabereich nicht zu öffnen, ist bereits in der Woche vor dem Lockdown gefallen", erklärte Stefan Gottschalk.

Auch das Hallenbad "Badespaß" in St. Leon-Rot erlebte zumindest beim schlechten Wetter am Sonntag einen Ansturm auf das Bad. "Aufgrund der Time-Slots, die wir haben, haben die Gäste sogar draußen gewartet und Schlange gestanden", sagte Hallenbad-Betriebsleiterin Bianca Mader. Die Tage zuvor war es relativ ruhig gewesen, die Badegäste waren eher vorsichtig. Wie auch in Walldorf wird in den kommenden Wochen der Schwimmunterricht der Schulen stattfinden.

"Da Wiesloch kein Hallenbad hat, sind wir von der Schließung nicht betroffen", sagte Luisa Schaller von den Stadtwerken Wiesloch. Für den Schulschwimmunterricht sind die Lehrschwimmbecken in der Pestalozzischule in Baiertal und in der Mehrzweckhalle in Schatthausen geöffnet, für Vereine liegt das Training hingegen überall auf Eis.

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