Region Wiesloch

So planen die Kommunen bei der Gewerbesteuer

Die Hebesätze legen die Steuerschuld fest. Mehrere Gemeinden liegen über dem Schnitt des Kreises aus dem Vorjahr. Walldorf hat dabei wieder den Topwert.

23.11.2021 UPDATE: 25.11.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 10 Sekunden

Symbolfoto: dpa

Von Tobias Törkott

Region Wiesloch. Unternehmen müssen an die Kommunen eine Gewerbesteuer entrichten. Diese orientiert sich am jeweiligen Gewinn der Firma. Bei der Berechnung werden Hebesätze angewendet, die mit dem Steuerbetrag verrechnet werden. Diese werden in Prozent oder mit dem Zusatz "von Hundert" (v.H.) angegeben. Liegt der Hebesatz bei 400 Prozent, wird mit vier multipliziert. Nach einem Steuerbetrag von beispielsweise 100.000 Euro beläuft sich der Steuerbescheid dann auf 400.000 Euro. So erklärt es die Heinrich-Böll-Stiftung.

Durchschnittlich beträgt der Gewerbesteuer-Hebesatz im Rhein-Neckar-Kreis für das bald endende Jahr 352,5 v.H. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) des Rhein-Neckar-Kreises konnte den durchschnittlichen Hebesatz für die kommenden Haushalte der Gemeinden für das Jahr 2022 noch nicht sagen. Bei den Gemeinden im Verbreitungsgebiet wurden die Werte aber bereits benannt. Die RNZ zeigt in dieser Übersicht, wie hoch der Hebesatz derzeit ist und ob er sich für die kommenden Haushaltsplanungen ändert und wirft einen Blick auf die Gewerbesteuereinnahmen des laufenden und kommenden Jahres.

> Dielheim: Mit dem Haushalt 2020 wurde der Hebesatz der Gemeinde Dielheim von 340 v.H. auf 380 v.H. erhöht. Dieser Wert ist auch für 2022 vorgesehen. Die Einnahmen bei der Gewerbesteuer werden mit 1,7 Millionen Euro angegeben. Dies werde man auch erreichen, heißt es von Seiten der Gemeinde.

> Malsch: Wie auch in den vergangenen vier Jahren liegt Malschs Hebesatz bei 340 v.H. Für das Jahr 2021 rechnet die Gemeinde mit Gewerbesteuereinnahmen von 500.000 Euro.

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> Mühlhausen: Mühlhausen hatte den Hebesatz für den Haushalt 2021 von 340 v. H. auf 350 v.H. erhöht. Für das Haushaltsjahr 2022 wird dieser erneut erhöht – auf 360 v.H.. Für das Haushaltsjahr 2021 wurden von der Gemeinde Gewerbesteuereinnahmen von 1,6 Millionen Euro eingeplant. Diese sollen sich im Haushalt des Jahres 2022 auf 1,7 Millionen Euro erhöhen.

> Rauenberg: Für die Gemeinde Rauenberg wird der Hebesatz nicht geändert – so wie auch in den vergangenen vier Jahren nicht. Derzeit liegt er bei 380 v.H.. Dabei soll es bleiben, sofern der Gemeinderat bei der Haushaltssitzung keinen dementsprechenden Auftrag erteilt, heißt es von Seiten der Finanzverwaltung der Stadt. Für 2021 wurde mit 1,25 Millionen Euro an Gewerbesteuereinnahmen gerechnet, für 2022 geht man von einer leichten Steigerung auf 1,35 Millionen Euro aus.

> St. Leon-Rot: Seit mehreren Jahren ist der Hebesatz in St. Leon-Rot unverändert. Auch für den Haushalt 2022 wird dieser mit 280 v.H. angegeben. Das ist nach IHK-Infos der zweitbeste Wert im gesamten Gebiet des Rhein-Neckar-Kreises. Bei den Gewerbesteuereinnahmen für das laufende Jahr 2021 kalkulierte die Gemeinde mit 38 Millionen Euro. Dieses Ziel wurde übertroffen: Die aktuellen Einnahmen der Gewerbesteuer belaufen sich auf 47 Millionen Euro. Für das Jahr 2022 wird nach Angaben der Finanzverwaltung mit 43 Millionen Euro nach derzeitigem Stand kalkuliert.

> Walldorf: Die Astor-Stadt hat den niedrigsten Hebesatz aller Gemeinden im Verbreitungsgebiet der RNZ – und das bereits seit mehreren Jahren. Dieser liegt auch für den Haushalt 2022 bei 265 v.H. Eine Änderung ist nach Angaben der Finanzverwaltung Walldorfs nicht geplant. Nach Angaben der IHK ist dies sogar der niedrigste Wert im ganzen Kreis. Die Gewerbesteuereinnahmen werden mit 160 Millionen Euro kalkuliert. Im Vorjahr hatte man nach Informationen der Gemeinde bei gleichem Hebesatz mit 120 Millionen Euro geplant, da Steuerrückzahlungen in zweistelliger Millionenhöhe im Raum standen (die RNZ berichtete). Diese fielen weniger hoch aus als geplant. Daher wird für den 2022er-Haushalt wieder mit 160 Millionen Euro gerechnet.

> Wiesloch: Seit 1998 wurde der Hebesatz für die Gewerbesteuer in Wiesloch nicht mehr erhöht. Dieser liegt bei 360 v.H.. Für das Jahr 2022 rechnet die Stadt mit Gewerbesteuereinnahmen von 14 Millionen Euro. Das ist im Vergleich zum Haushaltsjahr 2021 ein Plus von 500.000 Euro.

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