Wie lebt es sich in Spechbach?
Ein junger und ein älterer Einwohner erzählen, welche Vor- und Nachteile das Leben auf dem Dorf hat.

Spechbach. (cm) Wie lebt es sich in Spechbach? Das wollte die RNZ von einem jungen und einem älteren Einwohner wissen. "Mir gefällt, dass man fast jeden persönlich kennt und alle freundlich sind", erzählt Jannis Riether.
"Als Kind konnten wir herumspringen, wie wir wollten, die Eltern mussten sich keine Sorgen machen." Der 20-Jährige arbeitet bei der Stadt Heidelberg als Landschaftsgärtner und wohnt schon immer in Spechbach. Und kann sich auch vorstellen, hier zu bleiben. "Was etwas nervt, sind die Busverbindungen am Wochenende", meint der junge Mann. "Da hat man als 15- oder 16-Jähriger ein Problem, wenn man nachts aus Heidelberg zurück will." Deshalb mussten oft seine Eltern einspringen, wenn es in Neckargemünd nicht mehr weiterging. Außerdem fehle ein Geschäft, wenn man zum Beispiel abends mal noch etwas zum Grillen brauche.
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Das sieht Herbert Streib nicht als Problem. "Man kann mit dem Bus fahren und in jedem Haushalt gibt es doch ein Auto, aber vieles ist ja noch am Ort vorhanden", meint der 72-Jährige. Sorgen macht dem Ehrenvorsitzenden des Schützenvereins das Nachwuchsproblem in den Vereinen. Streib wuchs im Nachbardorf Reichartshausen auf, zog aber vor 49 Jahren zu seiner Frau nach Spechbach und baute ein Haus. Selbst als er als Mitglied der Geschäftsführung der früheren Nanz-Gruppe in Stuttgart arbeitete, blieb er dem Dorf treu. Und war 13 Jahre lang jeden Tag 15 Stunden weg von Zuhause. "Ich wollte hier bleiben und kam nie auf die Idee, von Spechbach wegzuziehen."



