Dorf-Check 1: Spechbach hat (fast) alles, was man braucht

Die neue RNZ-Serie "Der Dorf-Check" startet mit der Gemeinde Spechbach.

27.02.2015 UPDATE: 28.02.2015 06:00 Uhr 2 Minuten, 5 Sekunden

Von Christoph Moll

Spechbach. Das einzige, was es auf dem Land gibt, ist gute Luft. Sagen die einen. Für die anderen gibt es nichts Schöneres, als auf dem Land zu leben. Was haben die Dörfer in der Region mehr zu bieten als nur idyllische Ruhe? Die RNZ will es wissen und stellt die Orte rund um Heidelberg auf den Prüfstand: Wächst das Dorf oder schrumpft es? Wie gut ist die Infrastruktur? Welche Freizeitangebote gibt es? Passend zum heutigen RNZ-Tagesthema "Landleben" startet die neue Serie "Der Dorf-Check" in loser Folge mit der zweitkleinsten selbstständigen Gemeinde im Rhein-Neckar-Kreis, die "middezwischedrin" zwischen Heidelberg und Sinsheim liegt und sich dieses Wort auch zum Markenzeichen gemacht hat: Spechbach.

Hintergrund

Einwohner: 1775

Durchschnittsalter: 44,3 Jahre

Gemarkungsfläche: 852 Hektar

Höhenlage: 170 bis 228 Meter

Partnergemeinden: Spechbach-le-Haut/Spechbach-le-Bas

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Einwohner: 1775

Durchschnittsalter: 44,3 Jahre

Gemarkungsfläche: 852 Hektar

Höhenlage: 170 bis 228 Meter

Partnergemeinden: Spechbach-le-Haut/Spechbach-le-Bas (Frankreich), Imsterberg (Österreich), Hangelsberg (Brandenburg)

Gemeindewappen: Es zeigt einen Specht, der für den Ortsnamen steht. Außerdem ist eine blaue Welle zu sehen, die den örtlichen Spechbach darstellen soll. Darüber befinden sich zwei gekreuzte rote Lilienstäbe aus dem Wappen der Herren von Venningen. Diese hatten seit dem Jahr 1401 Anteile an der Ortsherrschaft.

Geschichte: Schon zur Römerzeit gab es auf der heutigen Gemarkung eine Siedlung, die möglicherweise sogar bereits keltischen Ursprungs war. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahr 1243 mit der Nennung des Heidelberger Bürgers "Conradus de Spehbach". Der Ortsname geht wohl auf den Vogel Specht zurück. cm

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Bevölkerungsentwicklung: Spechbach wuchs und wächst. Mit nun 1775 Einwohnern wohnen etwa 500 Personen mehr als 1984 im Dorf. Die Hauptgründe: das Neubaugebiet und das Asylbewerberheim.

Bauplätze: Wer in Spechbach ein Haus bauen will, muss etwas länger suchen. Denn im Neubaugebiet sind bis auf eine Ausnahme alle Bauplätze der Gemeinde verkauft - und für den letzten laufen bereits Verhandlungen. Dafür gibt es im Ortszentrum noch freie Flächen. Hier soll der Quadratmeter auch günstiger sein als im Neubaugebiet, wo es 145 Euro sind.

Steuern und Gebühren: Mit einem Hebesatz von 340 Prozent für die Grundsteuer B liegt Spechbach im regionalen Durchschnitt, ebenso beim Frischwasserpreis von 1,70 Euro pro Kubikmeter. Recht hoch ist die Abwassergebühr mit 3,25 Euro pro Kubikmeter, hinzu kommen 57 Cent Niederschlagswassergebühr pro Quadratmeter.

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Nahverkehr: Wer in Spechbach wohnt, muss nicht unbedingt ein Auto haben. Das Nahverkehrsangebot nach Heidelberg und Sinsheim ist relativ gut. In 39 Minuten ist man per Bus und S-Bahn am Heidelberger Hauptbahnhof und Nachtschwärmer kommen am Samstag- und Sonntagmorgen sogar noch um 2 oder 4 Uhr mit dem Bus nach Hause. Unter der Woche geht aber nach 22.30 Uhr nichts mehr.

Nahversorgung: Eigentlich gibt es in Spechbach alles. Eigentlich. Ein Bäcker ist da, ein Metzger genauso wie ein Obst- und Gemüseladen, aber es fehlt ein Einkaufsmarkt. Der letzte schloss vor mehreren Monaten, eine Wiederbelebung scheiterte. Es kauften zu wenige Bürger dort ein. Der nächste Supermarkt ist vier Kilometer entfernt im Nachbarort Eschelbronn. Bank, Frisör, Apothekenbringdienst und Postagentur sind aber vorhanden.

Schulen und Kindergarten: Grundschule und Kindergarten sind nahezu voll. Die nächste Werkrealschule ist in Epfenbach vier Kilometer entfernt, acht Kilometer sind es bis zur Realschule in Waibstadt und zur neuen Gemeinschaftsschule in Meckesheim sowie zwölf Kilometer zu den Gymnasien in Neckarbischofsheim und Neckargemünd.

Gesundheit: Es gibt einen Haus- und einen Zahnarzt sowie eine Hebamme am Ort. Außerdem gibt es ein Altenpflegeheim und mehrere Pflegedienste sowie Fußpflege und Physiotherapie. Das Krankenhaus in Sinsheim ist 14 Kilometer entfernt.

Gaststätten: Es gibt eine Gaststätte und mehrere Clubhäuser, im März soll die derzeit geschlossene Pizzeria wiedereröffnen.

Polizei: Acht Kilometer entfernt in Meckesheim sitzen die nächsten Beamten.

Freizeitangebote: Es gibt 35 Vereine und Organisationen im sportlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Bereich. Für die Jugend gibt es ein Jugendcafé, für die Senioren Gymnastik, Ausflüge und Seniorennachmittage. Außerdem werden Volkshochschulkurse, Konzerte im Bürgersaal und Theaterfahrten angeboten. Eine Besonderheit ist der generationsübergreifende Mittagstisch. Die größten Feste sind die Kerwe und der Weihnachtsmarkt.

Bücherei: Die Bücherei im katholischen Pfarrzentrum ist öffentlich.

Kirchen: Am Ort gibt es eine evangelische und eine katholische Kirche.

Internetversorgung: Hier ist Spechbach mit Geschwindigkeiten zwischen 16 und 50 Megabit pro Sekunde sehr gut aufgestellt.

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