Stühlerücken in den Rathäusern: 2016 brachte dreieinhalb Wechsel

Die Region rund um Heidelberg hat ein turbulentes Wahljahr hinter sich

29.12.2016 UPDATE: 31.12.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 54 Sekunden

Von Christoph Moll

Region Heidelberg. Es war ein Superwahljahr rund um Heidelberg - mit einigen Paukenschlägen. Die Folge: Stühlerücken in den Rathäusern. Am Ende des Jahres hat die Region einen neuen Oberbürgermeister, zwei neue Bürgermeister und zumindest so halb eine neue Bürgermeisterin. Doch die Bürger konnten auch noch über anderes entscheiden.

Leimen: Den Auftakt des Wahljahres macht die Große Kreisstadt im März. Nachdem der bisherige Oberbürgermeister Wolfgang Ernst (SPD) aus bis heute unbekannten Gründen nach 16 Jahren seinen Rückzug angekündigt hat, bewerben sich drei Kandidaten um seine Nachfolge. Gleich im ersten Wahlgang setzt sich Hans D. Reinwald (CDU) mit 65,2 Prozent durch. Der CDU-Politiker war Bürgermeister von Graben-Neudorf im Landkreis Karlsruhe.

Neckargemünd: Die Bürgermeisterwahl in der Stadt am Neckar wird im Juni zu einem Krimi. Schon nach dem ersten Wahlgang deutet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem seit 16 Jahren amtierenden Horst Althoff (CDU) und Stadtrat Frank Volk (Freie Wähler) an. Zunächst liegt Althoff mit 43 zu 40 Prozent vorne, doch er muss um sein Amt zittern. Denn Rathausmitarbeiter Franz-Georg Scheffczyk (SPD), der auf 15 Prozent gekommen ist, zieht seine Kandidatur zurück und spricht indirekt eine Wahlempfehlung für Volk aus. Zwei Wochen später der Paukenschlag: Volk gewinnt mit 50,9 zu 48,4 Prozent und gerade einmal 134 Stimmen Vorsprung vor Althoff, der sich als fairer Verlierer erweist.

Meckesheim: Nur eine Woche später kommt es in Meckesheim zur nächsten faustdicken Überraschung. Am 3. Juli stellt sich der ebenfalls seit zwei Wahlperioden amtierende Hans-Jürgen Moos (SPD) zur Wiederwahl. Er hat nur einen Gegenkandidaten. Doch der erobert die Herzen der Meckesheimer: Maik Brandt (CDU) setzt sich mit 51,6 zu 48,0 Prozent durch - gerade einmal 100 Stimmen machen den Unterschied. Kurz darauf wird die Wahl angefochten, was rund 300 Bürger unterstützen. Doch das Landratsamt weist den Einspruch zurück.

Eppelheim: Patricia Popp setzt sich Anfang Oktober bei der Bürgermeisterwahl in Eppelheim gleich im ersten Wahlgang sensationell mit 52,2 Prozent gegen fünf Mitbewerber durch, doch die Nachfolge des nicht mehr angetretenen Dieter Mörlein kann sie trotzdem nicht wie geplant zum 1. Januar 2017 antreten. Denn gegen die Wahl ist eine Klage eingereicht worden: Ein Wahlplakat soll zu nah an einem Wahllokal gewesen sein. Mörlein könnte zwar den Weg für Popp als sogenannte Amtsverweserin freimachen, will aber im Amt bleiben, bis über die Klage entschieden ist. Und das kann dauern. Ebenfalls in Eppelheim können die Bürger im Juli über den zweigleisigen Ausbau der Straßenbahnbrücke entscheiden. Beim Bürgerentscheid setzen sich die Befürworter des Projekts durch.

Neckarsteinach: Anfang März wählen die Neckarsteinacher ihr neues Kommunalparlament. Die Freien Wähler werden knapp die stärkste Kraft.

Region: Bei der Landtagswahl im März legen die Grünen auch in der Region stark zu. Mit Hermino Katzenstein (Grüne) und Albrecht Schütte (CDU) kommen zwei neue Abgeordnete aus der Region.

Ausblick: Gleich Anfang 2017 wird es in der Region zwei neue Bürgermeister geben. Die Amtsinhaber in Lobbach und Wilhelmsfeld treten nicht mehr an. In Leimen könnte es zu einem Bürgerentscheid über die Bebauung des Rathausplatzes kommen. Es bleibt spannend.

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