Schönau soll mit "Odenwald-Chemie" noch mal über den Wegzug reden
Die Gemeinderäte billigten die Jahresrechnung. Der angestrebte Schuldenstand ist fast erreicht.

"In besonderem Maße hat erneut die Gewerbesteuer dazu beigetragen", so Fischer. Knapp 1,6 Millionen Euro wurden an Gewerbesteuern gezahlt. Natürlich verändert sich durch die wesentlich höhere Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt die Finanzierung im Vermögenshaushalt grundlegend, führte Fischer aus.
Insgesamt wurden mehr als 700.000 Euro in Gemeindeprojekte investiert, wobei davon alleine 500.000 Euro auf die Sanierung der Carl-Freudenberg-Schule entfallen. 456.500 Euro waren auszugeben, über den Restbetrag musste ein Haushaltsrest gebildet werden. Außerdem waren im Rechnungsjahr noch 199.000 Euro für die Tilgung von Darlehen aufzubringen. Auf die geplante Rücklagenentnahme von 368.200 Euro konnte vollständig verzichtet werden. "Der Bestand der allgemeinen Rücklage beträgt damit Ende 2013 fast 1,5 Millionen Euro", so Fischer.
Da keine neuen Darlehen aufgenommen wurden, konnte der Schuldenstand Ende 2013 auf rund drei Millionen Euro reduziert werden. "Damit liegen wir nur noch knapp über dem vom Gemeinderat und der Verwaltung angestrebten Ziel von drei Millionen Euro Verschuldung". Etwas, was die Räte gerne hörten. Möglicherweise ist der Sprung unter diese Marke noch im Jahr 2014 zu schaffen. "Das Gremium hat alles richtig gemacht", freute sich Bürgermeister Marcus Zeitler und sah bereits die Früchte am Horizont, die es bald zu ernten gelte.
Heinrich-Ludwig Runz (CDU) vernahm die Kunde mit Freude: "Die konservative Planung von Werner Fischer hat sich als richtig erwiesen", sagte er. Der Haushalt stehe besser da als vor fünf Jahren. Durch die Zwangsversteigerung des Freudenberggeländes kommen 40.000 Euro aus Forderungen zurück in die Kasse. "Damit sollten wir die marode Toilettenanlage im evangelischen Kindergarten sanieren", so Runz.
Das kam allerdings bei der SPD erst einmal weniger gut an. Die Roten wollten in dieser Sache nicht vorpreschen. Andere Aufgaben seien dringlicher. Friedbert Steigleder (SPD) merkte an, man solle nach der Versteigerung des Freudenberggeländes nicht gleich in Euphorie verfallen. Er kam auch auf die angekündigte Abwanderung des ansässigen Unternehmens "Odenwald-Chemie" zu sprechen (die RNZ berichtete). Das Unternehmen plant eine Verlagerung der Produktion nach Tschechien. "Was hat das für Folgen?", wollte Steigleder wissen. "Was passiert mit der Industriebrache, mit der Gewerbesteuer?" Er bat die Verwaltung, mit der Firma das Gespräch zu suchen. "Die Produktionskosten im Personalbereich sind zu hoch", so die Einschätzung des Bürgermeisters.