Neuer Rewe in Neckargemünd

Der Markt kommt mit Verspätung

Rewe ging auf Forderung ein - Einspruch verzögerte Genehmigungsverfahren - Städtisches Grundstück ist noch nicht verkauft

01.08.2017 UPDATE: 02.08.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 4 Sekunden

Der bestehende Rewe-Markt an der B 37 soll zum Getränkemarkt werden, wenn der neue Markt gleich nebenan gebaut wird. Foto: Alex

Von Christoph Moll

Neckargemünd. Eigentlich wollte Rewe in Kleingemünd einen neuen Supermarkt in unmittelbarer Nachbarschaft zum bestehenden Markt bauen, wenn die Friedensbrücke voll gesperrt wird und deshalb weniger Kunden kommen. Doch von der "doppelten Baustelle" ist bisher weit und breit nichts zu sehen. "Es gab leider eine kleine Verzögerung", sagt Werner Kroffl von der Mannheimer "IBB Immobilien-, Bauträger- und Baulanderschließungsgesellschaft", die das Vorhaben für Rewe realisieren will. Nun sieht es aber so aus, als stünde dem zweiten neuen Rewe-Markt in der Region - im Heidelberger Stadtteil Schlierbach wird gerade ein weiterer auf dem Areal des früheren Opel-Autohauses gebaut - nichts mehr im Wege.

"Vor drei Wochen haben wir den Bauvorbescheid genehmigt bekommen", berichtet Kroffl. Der Gemeinderat hatte bereits im Januar mit knapper Mehrheit grünes Licht für eine Bauvoranfrage aus dem Jahr 2014 gegeben, doch es habe einen Einspruch eines Anliegers gegeben, so der IBB-Geschäftsführer. Dieser sei vom Landratsamt in Heidelberg zurückgewiesen worden. In diesen Tagen werde deshalb der Bauvorbescheid rechtskräftig. Dann werde man den Bauantrag stellen. Kroffl geht davon aus, dass dieser von den Behörden relativ schnell "abgehakt" werde, weil es keine Änderungen im Vergleich zur Bauvoranfrage gebe.

Rewe-Sprecherin Susanne Amann betont auf Anfrage, dass noch vor dem Bauantrag die "Grundstücksverhältnisse geklärt werden müssen". Was sich dahinter verbirgt, wurde in der Sitzung des Gemeinderates im Januar deutlich: Der neue Markt soll auf vier Grundstücken entstehen - eines davon gehört der Stadt. Bürgermeister Frank Volk will den Verkauf dieses "Schlüsselgrundstücks", wie er es nannte, an eine Bedingung knüpfen: Der Rewe-Markt soll nicht von der Zentrale des Handelsriesens in Köln aus geführt werden, sondern von einem selbstständigen Kaufmann. Dann fließt nämlich mehr Gewerbesteuer ins Stadtsäckel. Noch sei der Kauf des Grundstücks nicht vollzogen, berichtet Werner Kroffl. Nach Angaben des IBB-Geschäftsführers habe Rewe jedoch zugesagt, dass der Markt von einem Kaufmann geführt werde. Dies werde nun noch vertraglich vereinbart. Stadtsprecherin Petra Polte will sich auf Anfrage nicht näher äußern, da alles noch "im Fluss" sei.

Der bestehende Markt an der B 37 in Kleingemünd ist dem Handelsriesen zu klein geworden. Im Jahr 2005 hatte Rewe einen ersten Anlauf für eine Erweiterung genommen. Der Gemeinderat wollte einen Umbau des bestehenden Marktes, doch dies erwies sich wegen der Grundstücksgröße, der Topografie, der alten Bausubstanz und der komplizierten Grundstückverhältnisse als nicht möglich. Der Markt wurde auf acht Grundstücken von fünf Eigentümern auf Erbpacht gebaut und gehört einem englischen Immobilienfonds, der nicht investieren wolle, wie es in der Sitzung im Januar hieß. Deshalb will Rewe auf der freien Fläche hinter dem ehemaligen VW-Autohaus Bernhardt einen neuen Markt mit einer Verkaufsfläche von 1500 Quadratmetern bauen. Weil es dort keinen Bebauungsplan gibt, müssen keine übergeordneten Behörden ins Verfahren eingebunden werden. Der bestehende Markt soll zum Getränkemarkt werden, in den jetzigen Getränkemarkt könnte eine Apotheke einziehen. Nebenan entsteht bekanntlich ein Pflegeheim.

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Werner Kroffl sieht inzwischen mehr Vor- als Nachteile darin, dass nicht schon während der B 37-Baustelle gebaut werden kann: "Ich bin inzwischen sogar froh darüber", sagt er. So gebe es keine Probleme bei der Anlieferung von Baumaterial. Er rechnet mit einem Baubeginn "nicht vor Herbst" und einer Eröffnung des neuen Marktes im nächsten Jahr.

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