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Leimen blitzt an der L 600 jetzt auch im Wald

Ein tödlicher Unfall kurz nach Pfingsten war der Auslöser - An einem Messtag wurden 1000 Schnellfahrer gemessen

23.07.2014 UPDATE: 23.07.2014 06:00 Uhr 1 Minute, 25 Sekunden
Leimen/Wiesenbach. (fre) Der Anrufer aus Wiesenbach war hörbar sauer. 'Die in Leimen nehmen das alles wohl nicht so genau', schimpfte er und nannte auch den Grund seines Unmuts: Die Bußgeldstelle der Stadt Leimen hatte ihm Knöllchen ausgestellt. Zweimal soll er mit Tempo 61 oder 62 auf der Landesstraße L.600 schneller gefahren sein, als die Polizei erlaubt und zwar in 'Höhe Lingentaler Parkplatz'. So steht es auf den Zeugenfragebogen, die ihm das Ordnungsamt nach Hause geschickt hat. Nur: Beim Waldparkplatz bei Lingental sind 70 Stundenkilometer zulässig. Stimmt, sagt Walter Stamm, und es stimmt auch, dass neuerdings an der L.600 im Wald geblitzt wird. Der Leimener Ordnungsamtschef räumt gegenüber der RNZ aber auch ein, dass die Ortsangabe für den Blitzerstandort 'ein bisschen unglücklich' ausgefallen ist. Denn das Messgerät war nicht beim besagten Waldparkplatz postiert, sondern ein paar hundert Meter weiter in Richtung Leimen - vor der dortigen leichten Linkskurve, die dann in eine sich verengende Rechtskurve übergeht. Dort ist die erlaubte Höchstgeschwindigkeit beim Bergabwärtsfahren auf 50 Stundenkilometer begrenzt. Aus gutem Grund, wie Stamm darlegt: Immer wieder war es im besagten Kurvenbereich zu Unfällen gekommen. Deshalb wurde schon vor ein paar Jahren die ursprüngliche Tempo-70-Vorgabe nach unten korrigiert. Und neben Blechschaden und Verletzten gab es hier auch schon Tote. Zuletzt am 13. Juni: Zwei Autos waren in der Kurve nahezu frontal kollidiert. Der 76-jährige Fahrer des einen Wagens starb kurz nach seiner Einlieferung in eine Heidelberger Klinik. Sein Beifahrer und der Fahrer des entgegenkommenden Autos mussten ebenfalls ins Krankenhaus. Für den Leiter des Leimener Ordnungsamts war dies schlimmer Anlass genug, nun auch bei dieser Rechtskurve das Tempo zu kontrollieren. Und das Ergebnis der Lasermessungen gab seinen Befürchtungen recht. 6000 Fahrzeuge wurden Stamm zufolge am ersten Messtag erfasst. Und trotz der massiven Beschilderung, die vor der Kurve und dem starken Gefälle warnt und dazu auch noch auf die Gefahr des Schleuderns hinweist, wurden etwa 1000 Schnellfahrer registriert. 'Ein katastrophales Messergebnis', bringt es der Leimener auf den Punkt. Und er ergänzt: Der Tagesschnellste wurde mit 110 Stundenkilometern im Tempo-50-Bereich geblitzt. Verglichen damit erscheint die Geschwindigkeitsüberschreitung des Wiesenbachers geradezu vernachlässigbar. Dessen ungeachtet bleiben die beiden Verwarnungsgeldbescheide bestehen. Auf Wunsch werde die Ortsangabe für die Tempomessung gerne konkretisiert, sagt Stamm, aber 'das ändert an der Sache an sich nichts'.
Leimen/Wiesenbach. (fre) Der Anrufer aus Wiesenbach war hörbar sauer. "Die in Leimen nehmen das alles wohl nicht so genau", schimpfte er und nannte auch den Grund seines Unmuts: Die Bußgeldstelle der Stadt Leimen hatte ihm Knöllchen ausgestellt. Zweimal soll er mit Tempo 61 oder 62 auf der Landesstraße L 600 schneller gefahren sein, als die Polizei erlaubt und zwar in "Höhe Lingentaler
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