In der Leimener Rathausstraße blitzt es
Stadt kontrolliert vermehrt im verkehrsberuhigten Bereich - Nur Schrittgeschwindigkeit erlaubt

Das blaue Schild zeigt es: Im verkehrsberuhigten Bereich gilt Schrittgeschwindigkeit.
Von Manuel Reinhardt
Leimen. Bei manchen Leimenern ist die Verwunderung groß, wenn ihnen ein Strafzettel ins Haus flattert, nachdem sie in der Rathausstraße geblitzt wurden. "Ich bin doch nur 25 Kilometer pro Stunde gefahren", hieße es dann, wie Ordnungsamtsleiter Walter Stamm berichtet. Dumm nur, dass die Rathausstraße ein verkehrsberuhigter Bereich ist. Und da gilt Schrittgeschwindigkeit. Das bedeutet ein Tempo von vier bis maximal sieben Kilometern pro Stunde.
"Alle Verkehrsteilnehmer auf verkehrsberuhigten Flächen sind gleichberechtigt", erklärt Walter Stamm, "egal, ob Fußgänger, Fahrradfahrer oder Autofahrer." Mehr noch: Der Aufenthalt von Fußgängern auf der Straße sei in solchen Bereichen ausdrücklich vorgesehen. Eine solche Funktion ist gerade im Stadtkern gewünscht - er soll ein verkehrsberuhigter Bereich sein. "Das ist ja ein Sanierungsziel", sagt der Ordnungsamtsleiter. Das Innenstadtkonzept sehe ohnehin vor, dass nur diejenigen in die Rathausstraße fahren sollen, die auch in den Stadtkern wollen. "Außen herum haben wir die Bürgermeister-Lingg-Straße und die Nußlocher Straße, niemand ist gezwungen, durch die Rathausstraße zu fahren", so Walter Stamm.
Doch damit der Stadtkern zum Treffpunkt der Menschen werden kann, müsse natürlich auch die gefahrene Geschwindigkeit kontrolliert werden. Walter Stamm erklärt: "Wir müssen darauf achten, dass die Leute nicht so schnell fahren." Und gerade in solchen Zonen macht sich jeder Schritt der Tachonadel mehr schnell bemerkbar: "Es ist schon ein gehöriger Unterschied, ob jemand mit 20 Kilometern pro Stunde fährt oder aber mit 30 oder gar mit 40 Kilometern pro Stunde." Und viele würden gar nicht wissen, wie schnell man in einem verkehrsberuhigten Bereich überhaupt fahren darf.
Zwar gebe es derzeit statistisch nur Stichproben, da die Rathausstraße erst im November eröffnet wurde. "Die Zahl der Verstöße ist aber relativ hoch", so der Ordnungsamtsleiter. So ist die Straße aktuell auch eine Stelle, an der vermehrt kontrolliert werde. "Wir haben einen Jahresplan und wir haben flexible Tage", sagt Walter Stamm. "Wenn wir einen Schwerpunkt erkennen, kontrollieren wir dort mehr." Ziel sei es schließlich, die gefahrene Geschwindigkeit in diesem Bereich zu senken. Dass dies durchaus erfolgreich ist, belegt Walter Stamm mit dem Beispiel St. Ilgen: Hier habe sich das gemessene Tempo vor der Geschwister-Scholl-Schule in einem Jahr um knapp zehn Kilometer pro Stunde gesenkt.
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Um dies zu erreichen, hat die Große Kreisstadt einen Vertrag mit einer Heilbronner Firma abgeschlossen. Zwar habe die Stadt auch ein eigenes Messgerät. Aber es ist möglich, dass die beauftragte Firma die Blitzer und auch Mitarbeiter zur Verfügung stellt. Aber auch dann ist die Verantwortlichkeit eindeutig: "Es ist aber immer Stadt, die die Messungen durchführt", betont Walter Stamm. Ausgebildete Mitarbeiter der Stadt seien stets dabei und "tragen die Verantwortung".



