Eppelheimer Ortsmitten-Bebauung: Die Mauer muss weg

Die Bebauung der Ortsmitte war Thema der Bürgerversammlung. Eine Bürgerin kritisierte "Seniorenlastigkeit".

08.12.2016 UPDATE: 09.12.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 40 Sekunden

Sie steht zwar nicht in Berlin, sondern in Eppelheim, aber auch diese Mauer zwischen dem Heckmann-Gelände und dem Hof der Theodor-Heuss-Schule soll fallen. Die Sicherheit der Schüler könnte hierdurch beeinträchtigt werden, da der Schulhof auch auf dieser Seite offen ist, meinten einige Bürger. Eine Sperre soll dem entgegenstehen. Foto: Popanda

Von Werner Popanda

Eppelheim. Dass die künftige Bebauung des Heckmann-Geländes die Eppelheimer Stadtmitte stark verändern und aufwerten werde, steht für Bürgermeister Dieter Mörlein außer Frage. Mit dieser Feststellung eröffnete er jedenfalls bei der Bürgerversammlung in der Rudolf-Wild-Halle die Debatte über die diesbezügliche Bauplanung, die aus seiner Sicht ein "Kunstwerk" ist.

Auf diese Einschätzung des Stadtoberhauptes ging der für die Planung zuständige Simon Fellmeth vom Frankfurter Architekturbüro Bilger und Fellmeth zwar nicht ein. Er hielt aber fest, dass die "bestehende Ortsmitte bisher nicht vollständig" sei und sich nun die "Chance auf Fassung der Ortsmitte" biete. Bewerkstelligen sollen dies drei dreigeschossige Baukörper, denn nur ein Gebäude wäre seiner Ansicht nach "viel zu groß" geworden.

Zu einer gefassten Ortsmitte zählen für Simon Fellmeth die sechs Bereiche Kultur, Erziehung, Politik, Wohnen, Soziales und Wirtschaft. Der Kultur trage bereits die Rudolf-Wild-Halle Rechnung, der Erziehung die Theodor-Heuss-Schule und der Politik das Rathaus. Den anderen drei Bereichen sollen die drei neuen Baukörper auf dem 2700 Quadratmeter großen Areal zwischen Wasserturm, Rathaus und Rudolf-Wild-Halle entsprechen.

Folglich sieht er für den Bereich Wirtschaft in dem an der Hauptstraße gelegenen Haus die Schaffung von Bank-, Büro- und Ärzteräumen vor. Im Haus nördlich davon für den Bereich Soziales auf jeden Fall eine Sozialstation und im dritten Haus für den Bereich Wohnen betreutes Wohnen für Senioren. Gleichfalls werden nach seinen Worten "Gässchen und Teilplätzchen" sowie eine neue Tiefgarage mit 50 Stellplätzen entstehen, die an die vorhandene Tiefgarage "angedockt" werde.

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Wohl eher kein Kunstwerk sind die Pläne für eine Versammlungsteilnehmerin, für die es zwar "toll ist, dass man Senioren in die Innenstadt holt". Alles in allem falle die Planung in ihren Augen jedoch "sehr seniorenlastig" aus. Ihre Frage "Wo bleibt die Jugend?" verband sie mit dem Wunsch nach einem Bürgerraum, "in dem man sich begegnen kann".

Dieter Mörlein entgegnete ihr, dass man "laut Testament eine Sozialstation errichten" müsse. Was den Bürgerraum betreffe, sei man offen für jeden Vorschlag, eventuell könnte ein solcher im Mittelgebäude einen Platz finden.

Weitere Bedenken aus der Bürgerschaft galten dem Wegfall der Mauer, die das Heckmann-Gelände derzeit noch vom Schulhof der Theodor-Heuss-Grundschule trennt. Hierdurch werde der Schulhof auch auf dieser Seite aufgemacht, wodurch die Sicherheit der Schüler beeinträchtigt werden könnte. Dieter Mörlein wies darauf hin, dass bereits mit der Schulleitung gesprochen und vereinbart worden sei, eine "Sperre einzubauen, damit die Kinder nicht rausgehen".

Dies veranlasste einen Bürger zu einem Rückblick. Der Schulhof sei zu seiner Kinderzeit ein Gefängnis gewesen. Und die Schüler die Prügelknaben der Lehrer.

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