Eppelheimer Haltestellen werden barrierefrei umgebaut
Der Rat stellt hierfür 180 000 Euro bereit – Stadtrat Alexander Pfisterer hält diesen Weg für falsch

Symbolfoto: Stefan Kresin
Eppelheim. (aham) Rollstuhlfahrer und Senioren können ein Lied davon singen: Ein Klagelied über die Schwierigkeiten, in den Bus zu steigen. Das soll zumindest beim Eppelheimer City-Bus künftig ein Ende haben. Der Gemeinderat hat beschlossen, acht Haltestellen barrierefrei auszubauen. Dass das Ziel vielleicht aber viel einfacher zu erreichen wäre, legte Alexander Pfisterer (SPD) dar.
Doch der Reihe nach: Wie Baumamtsleiter Michael Benda berichtete, gibt es ein Förderprogramm des Landes. Damit soll bis zum Jahr 2022 vollständige Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr erreicht werden. Die Stadt habe einen Antrag gestellt und einen Bescheid bekommen, dass es einen Zuschuss für den Umbau von zehn Haltestellen gebe. Dabei sollen etwa die Bordsteine höhergelegt und Führungslinien für Blinde angelegt werden.
Nun habe sich aber bei der genaueren Untersuchung herausgestellt, dass sich zwei Haltestellen nicht umbauen lassen, berichtete Benda weiter. So würde etwa in der Schulstraße Wasser in den Keller des benachbarten Wohnhauses fließen und in der Grenzhöfer Straße sei der Umbau wegen der Fußgänger-Querung nicht möglich. Bleiben die Haltestellen Rathenaustraße, Seestraße, Ärztehaus, Seniorenzentrum, Wingertspfad, Hölderlinstraße und Friedhof. Den Auftrag über gut 180.000 Euro vergab der Rat bei der Enthaltung von Guido Bamberger (EL) und einer Gegenstimme von Alexander Pfisterer.
Dabei ist Pfisterer nicht grundsätzlich gegen Barrierefreiheit, wie er vor der Abstimmung darlegte. Er findet nur: "Wir zäumen das Pferd von der falschen Seite auf." Denn warum müssen die Bushaltestellen erhöht werden? Warum nicht einfach den Bus anpassen? "Wir machen das jetzt nur, weil es Fördergelder gibt", so Pfisterer zum geplanten Haltestellenumbau.
Bürgermeister Dieter Mörlein widersprach ihm zwar nicht direkt, meinte aber: "Wir haben darauf keinen Einfluss." Dies sah der SPD-Mann anders, schließlich sei der City-Bus ein Vertragsbus der Gemeinde. Pfisterer war überzeugt: "Wir könnten einfach auf einen anderen Bus bestehen."



