Eppelheim: Das Ende der Kollwitz-Schule ist besiegelt

Die Gemeinderäte stimmten geschlossen für die Schließung der Förderschule - Der Förderschule gehen schlicht die Schüler aus

16.03.2015 UPDATE: 17.03.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 27 Sekunden

Nach 42 Jahren muss die Käthe-Kollwitz-Schule geschlossen werden: Der Förderschule gehen die Schüler aus. Foto: Geschwill

Von Anja Hammer

Eppelheim. 42 Jahre lang war sie fester Bestandteil der Eppelheimer Schullandschaft, aber mit den Sommerferien wird sie geschlossen: die Käthe-Kollwitz-Schule. Diesen Entschluss traf der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig. Doch der Grund liegt weniger in der Politik als in der Entwicklung: Der Förderschule gehen die Schüler aus.

Zurzeit besuchen noch zehn Jugendliche die Schule. Je fünf Kinder sind in der achten und neunten Klasse; seit sechs Jahren sind keine neuen Kinder aufgenommen worden. "Ungewöhnlich" fand dies Britta Lorenz vom staatlichen Schulamt in Mannheim. Denn in den Förderschulen im benachbarten Heidelberg etwa steigen die Schülerzahlen. Also hakte Lorenz nach und fand im Gespräch mit der Grund- und Gemeinschaftsschule heraus: "Dort gehen die Lehrer sehr differenziert mit den Kindern um." Inklusion ist also nichts Neues an den Eppelheimer Schulen und in Zukunft werde sich die Gemeinschaftsschule verstärkt der förderbedürftigen Schüler annehmen.

Die Eltern der Käthe-Kollwitz-Schüler wurden laut Bürgermeister Dieter Mörlein bereits bei einem Elternabend über die Schließung informiert. Die Eppelheimer Jugendlichen sollen fortan die Kurt-Waibel-Schule in Schwetzingen besuchen, die Heidelberger Jugendlichen sollen auf die dortige Förderschule gehen. "Bislang habe ich noch nichts Negatives gehört", meinte Mörlein zu den Reaktionen der Eltern. Lorenz bekräftigte: "Wir sind den Wünschen der Eltern nachgekommen." Auch die Lehrer werden nach ihren Wünschen versetzt, wie Britta Lorenz auf Anfrage von Renate Schmidt (SPD) berichtete.

Die Transportfrage ist ebenfalls geklärt. Die Kosten hierfür wird Schwetzingen übernehmen. Dies hat Bürgermeister Mörlein nach eigenem Bekunden bereits mit Schwetzingens Oberbürgermeister René Pöltl vereinbart.

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Dass die Kollwitz-Schule geschlossen werden muss, mache seine Fraktion sehr traurig, sagte Trudbert Orth (CDU). Und weiter: "Aber wir müssen dem mit geballter Faust zustimmen." In seiner Rede bat er allerdings nicht nur die Verwaltung, den Rat einzubinden, wie das Gebäude künftig genutzt werden soll. Orth holte auch zum Schlag gegen die grün-rote Landesregierung aus. In ihr sah er die wahren Schuldigen für die Schließung. "Dieser Schultyp wird von der Regierung nicht mehr gewünscht."

Dies ließ Christa Balling-Gündling (Grüne) allerdings nicht auf ihrer Partei sitzen und merkte an: "Schon unter der CDU blieben die Schüler aus." Bürgermeister Dieter Mörlein pflichtete ihr bei: "Die Grundschulen leisten einfach gute Arbeit, sodass die Förderschule nicht mehr notwendig ist."

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