Region Heidelberg

Einige junge Sportler dürfen loslegen

Kontaktarmer Sport in Gruppen bis 14 Jahre erlaubt - Vereine teilen Sportplätze in Zonen auf - Gestiegene Inzidenz bremst den SVS

15.03.2021 UPDATE: 16.03.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 43 Sekunden
Mit Abstand in der zulässigen Gruppengröße trainieren die jungen Athletinnen des TV Eppelheim seit vergangener Woche wieder. Foto: Alex

Von Lukas Werthenbach

Region Heidelberg. Die Laufschuhe werden wieder geschnürt, die Tennisschläger entstaubt und auch so mancher Ball rollt wieder: Dank der jüngsten Lockerungen ist auch für Sportvereine wieder einiges möglich. Bis zu 20 Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre etwa dürfen im Freien gemeinsam "kontaktarmen" Sport treiben. Ältere dürfen dies in kleineren Gruppen nur bei einer stabilen Inzidenz unter 50, was seit dem gestrigen Montag nicht mehr auf den Rhein-Neckar-Kreis zutrifft. Für über 14-Jährige ist daher laut Corona-Verordnung derzeit nur "Individualsport im Freien und auf Außen- und Innensportanlagen (keine Schwimmbäder) mit maximal fünf Personen aus nicht mehr als zwei Haushalten" erlaubt. Unabhängig davon gelten auch für die jungen Sportler weitere Einschränkungen, Umkleidekabinen zum Beispiel bleiben geschlossen. Die RNZ hat bei Vereinen rund um Heidelberg nachgefragt, wie sie mit den neuen "Spielregeln" umgehen:

> Die Kultur- und Sportgemeinde Leimen (KuSG) mit 1300 Mitgliedern ist in zahlreichen Sportarten aktiv. "Wir halten uns streng an die Vorgaben des Landes", betont Vorstandsmitglied Hartmut Schiek. Dabei profitiere man auch von den Hygieneplänen, die es bereits seit dem ersten Lockdown 2020 gebe. Um Genaueres zu erarbeiten, sei der Verein seit vergangener Woche in Absprache mit der Stadt, die aber zunächst "zögerlich" reagiert habe. Zwar könnten etwa die Basketballer noch nicht ihr gewohntes Training aufnehmen, so Schiek: Wenn es die Inzidenzwerte zuließen, würden sich diese aber für Fitnesstraining im Freien treffen. Ab dieser Woche sollen auch die kleinen Turner draußen aktiv werden. "Die Kinder sind doch heilfroh, dass sie sich wieder treffen können und ein Stück Normalität zurück bekommen", sagt Schiek. Gerade bei den älteren Mannschaften könne das aber schon anders aussehen: "Die Mannschaften, die die ganze Zeit nichts gemacht haben, kommen nach all den Monaten jetzt erst mal schwerer vom Sofa hoch."

>Der TV Eppelheim (TVE) kann mit seinen jungen Leichtathleten wieder halbwegs zur Normalität zurückkehren. "Wir haben den Sportplatz in acht Segmente aufgeteilt", berichtet der Vorsitzende Claus Reske. "Pro Segment sind neun Sportler zugelassen." Die Leichtathleten des TVE haben laut Reske sogar eine eigene App entwickelt, mit der man sich für den gewünschten Trainingstag anmelden kann. "Das gestaltet die Nachverfolgung im Fall einer Infektion relativ einfach", erklärt er. So können nahezu unbeschwert schon wieder Disziplinen wie Laufen, Weitsprung trainiert werden. "Auf Hochsprung verzichten wir aber noch, weil man da nach jedem Sprung die Matte desinfizieren müsste." Für die Hand- und Volleyballer laufe indes "vorläufig gar nichts", auch nicht bei einer Inzidenz unter 50. Und die äußerst erfolgreiche Frisbee-Abteilung? "Die dürfen auf den Sportplatz, aber keine Scheibe werfen", weiß der Vorsitzende. Diese würden sich aber bei entsprechenden Inzidenzwerten treffen, um taktische Laufwege zu üben.

> Die TSG Germania Dossenheim lässt ihre unter 14-jährigen Leichtathleten auch seit vergangener Woche auf dem Sportplatz trainieren. Dieser sei wie in Eppelheim in verschiedene Zonen aufgeteilt, berichtet Geschäftsführer Christian Alles. Die älteren Sportler kämen bei einer Inzidenz unter 50 in Gruppen von jeweils bis zu neun Aktiven zusammen; zuzüglich des Trainers kommt man so auf die für diese Altersklasse zugelassene Gruppengröße. Dies gelte auch für die Schwimmer und Badminton-Spieler, die sich für Fitness-Training im Freien treffen würden. Glück haben derweil die Tennisspieler: "Wir haben eine Halle mit drei Feldern", erklärt Alles. Zugelassen sei pro Halle aber nur ein Einzelspiel. "Wir haben aber eine Trennwand, über die wir eigentlich seit Jahren fluchen." Diese sei plötzlich ein Segen: So habe man offiziell zwei voneinander abgetrennte Hallen mit je unterschiedlichen Ein- und Ausgängen. Das erlaube nun sogar zwei Tennis-Einzel gleichzeitig.

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> Der SV Sandhausen (SVS) hatte schon geplant, auch mit seinen Jugend-Fußballmannschaften endlich wieder auf den Platz zu gehen. Von der U 12 bis zur U 23 sollte das Training spätestens nächste Woche wieder stattfinden, berichtet das für das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) zuständige Vorstandsmitglied Peter Köhnlein. Als am Montag die Inzidenz im Rhein-Neckar-Kreis aber am dritten Tag in Folge über 50 lag, stoppte man die Pläne wieder: "Wir haben entschieden, erst wieder zu trainieren, wenn ein normaler Trainingsbetrieb erlaubt ist", sagte Köhnlein. Dies hänge entweder von einer entsprechend konstant niedrigen Inzidenz oder von neuen Vorgaben des Badischen Fußballverbands ab.

Bis Montag war übrigens geplant, mit zwei Zehner-Gruppen auf je einer Platzhälfte zu trainieren. Um den "kontaktarmen" Charakter zu erfüllen, waren "technische Übungen mit Abstand" vorgesehen.

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