Dorf-Check Mückenloch: "Wir brauchen ein Neubaugebiet"
Drei Fragen an den Mückenlocher "Dorfchef"

Neckargemünd-Mückenloch. (cm) Joachim Bergsträsser (SPD) ist seit 2007 Ortsvorsteher von Mückenloch. Im Interview erklärt der 58-Jährige unter anderem, warum der Ort ein Neubaugebiet braucht. Foto: Alex
Herr Bergsträsser, was macht für Sie das Leben auf dem Land und speziell in Mückenloch aus?
Wer die Nähe zur Stadt sucht, aber nicht direkt dort wohnen und auch mal seine Ruhe haben will, fühlt sich hier wohl. Wir haben eine schöne Landschaft und eine ruhige Wohngegend. Außerdem sind Bauplätze finanzierbar und Mieten bezahlbar. Etwa 40 Prozent sind "Zugezogene", die auch wegen der vorhandenen Möglichkeit zum Bauen kamen. Außerdem haben wir ein aktives Vereinsleben, eine rege Kommunikation in der Gemeinde. Und die Versorgung ist dank einer guten Infrastruktur gesichert.
Wo gibt es Handlungsbedarf und Verbesserungsmöglichkeiten?
Für die Busverbindung nach Neckargemünd und Heidelberg laufen derzeit die Verhandlungen. Ziel ist es, das Angebot zu verbessern. Außerdem fehlt es an Angeboten für Jugendliche außerhalb der Vereine.
Der demografische Wandel macht vor keinem Dorf halt. Was tut die Gemeinde, um die Auswirkungen gering zu halten und neue Einwohner zu gewinnen?
Wir verlieren Einwohner. Die allgemeine gesellschaftliche Entwicklung spüren wir auch hier. Die Fluktuation ist in den letzten zehn Jahren größer geworden. Junge Leute verlassen den Ort zum Beispiel für ein Studium und kommen danach nicht wieder. Viele junge Paare und Familien sind in den letzten Jahren in Nachbarorte wie Spechbach und Epfenbach gezogen, weil sie hier keinen Bauplatz gefunden haben. Es gibt zwar freie Grundstücke, aber die werden nicht verkauft. Deshalb brauchen wir das Neubaugebiet "Haager Feld" mit etwa 20 Plätzen. So können junge Paare am Ort bleiben und andere zuziehen. Der Bedarf ist da. Unsere Infrastruktur können wir zudem nur mit dem Neubaugebiet halten.



