Dorf-Check 2: Heiligkreuzsteinach

Die neue RNZ-Serie "Der Dorf-Check" geht heute mit Heiligkreuzsteinach in die zweite Runde

14.04.2015 UPDATE: 18.04.2015 06:00 Uhr 2 Minuten, 6 Sekunden

Umgeben von grünen Hügeln und Wäldern schmiegt sich Heiligkreuzsteinach in die idyllische Landschaft des Steinachtals. Foto: Alex

Von Christoph Moll

Heiligkreuzsteinach. Was haben die Dörfer in der Region mehr zu bieten als nur idyllische Ruhe und gute Luft? Das will die RNZ wissen und stellt in der neuen Serie "Der Dorf-Check" in loser Folge die kleineren Orte rund um Heidelberg auf den Prüfstand. Die Serie startete mit der Gemeinde Spechbach, heute geht es ins Steinachtal - genauer: nach Heiligkreuzsteinach. Lässt es sich in den sieben Ortsteilen der Gemeinde wirklich so gut leben, wie es das Prädikat "staatlich anerkannter Erholungsort" verspricht?

Bevölkerungsentwicklung: Lange gab es für die Entwicklung der Einwohnerzahl nur eine Richtung: nach oben. Der Höhepunkt aber war im Jahr 2003 mit 3132 Bürgern erreicht. Seitdem geht es bergab. Bei der Volkszählung 2011 "verlor" das Dorf 260 Bürger auf einmal und es ging weiter abwärts: Aktuell hat Heiligkreuzsteinach noch 2577 Einwohner.

Bauplätze: Es gibt noch einige Baulücken und erschlossene Grundstücke - je nach Lage und Ortsteil kostet der Quadratmeter 60 bis 120 Euro. Die Gemeinde prüft ein Neubaugebiet.

Steuern und Gebühren: Mit einem Hebesatz von 330 Prozent ist das Wohnen nicht viel teurer oder billiger als in anderen Orten. Der Frischwasserpreis ist mit 2,45 Euro pro Kubikmeter etwas höher als in anderen Orten, dafür ist die Abwassergebühr mit 1,85 Euro pro Kubikmeter etwas günstiger. Die Niederschlagswassergebühr liegt bei 35 Cent je versiegeltem Quadratmeter.

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Nahverkehr: Der Kernort und Eiterbach sind gut angebunden. Von hier aus kommt man mit der RNV-Buslinie 34 in 48 Minuten an den Heidelberger Hauptbahnhof. Mit dem 735er-Bus über Neckargemünd dauert es fünf Minuten länger, man kann in Neckarsteinach aber in die S-Bahn umsteigen. Mit der Linie 628 kommt man auch nach Schriesheim. Unter der Woche fährt der letzte Bus vom Heidelberger Hauptbahnhof nach Heiligkreuzsteinach um 23.09 Uhr ab, am Wochenende um 0.09 Uhr. In den anderen Ortsteilen hingegen sieht es mau aus. Hier fahren nur wenige Busse.

Nahversorgung: Auch hier klafft zwischen dem Kernort und den Ortsteilen eine Lücke. Das für ein Dorf der Größe von Heiligkreuzsteinach beachtliche Angebot umfasst im Hauptort einen Einkaufsmarkt, einen Bäcker, einen Backhandel, einen Metzger, zwei Bankfilialen, einen Friseur, eine Apotheke, eine Postagentur, eine Fahrschule, eine Modeboutique und einen Getränkemarkt.

Hintergrund

Einwohner: 2577

Durchschnittsalter: 46,7 Jahre

Gemarkungsfläche: 1961 Hektar

Höhenlage: 220 bis 584 Meter

Partnergemeinde: Teulada-Moraira (Spanien)

Gemeindewappen: Seinen Ursprung hat das Wappen in einem Siegel aus dem Jahr 1636. Die Rauten

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Einwohner: 2577

Durchschnittsalter: 46,7 Jahre

Gemarkungsfläche: 1961 Hektar

Höhenlage: 220 bis 584 Meter

Partnergemeinde: Teulada-Moraira (Spanien)

Gemeindewappen: Seinen Ursprung hat das Wappen in einem Siegel aus dem Jahr 1636. Die Rauten stehen für die Kurpfalz, das Kreuz für das Heiligkreuz-Patrozinium der Pfarrkirche. Die Farben der oberen Hälfte kommen vom Wappen der Herren von Strahlenberg.

Geschichte: Die heute zu Heiligkreuzsteinach gehörenden Dörfer entstanden nicht vor dem zwölften Jahrhundert als Rodungssiedelungen der Herren von Hirschberg-Strahlenberg. Heiligkreuzsteinach und Bärsbach wurden erstmals 1293 urkundlich erwähnt, Eiterbach und Lampenhain 1316. Das zuvor pfälzische Heiligkreuzsteinach gehörte ab 1802 zu Baden. Im letzten Jahrhundert kam es zu mehreren Eingemeindungen. cm

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Schulen und Kindergarten: Im Kindergarten werden Kinder ab einem Jahr von 7 bis 17 Uhr betreut, auch einen Waldkindergarten gibt es. Die Grundschule bietet eine Hausaufgabenbetreuung mit Kernzeit bis 16 Uhr an. Die nächste weiterführende Schule ist mit der Haupt- und Realschule in Neckarsteinach etwa zwölf Kilometer entfernt. Gymnasium und Realschule in Schriesheim sind 13 Kilometer weit weg, Gymnasium und Realschule in Neckargemünd sind 17 Kilometer entfernt.

Gesundheit: Zwei Allgemeinärzte und ein Zahnarzt sind am Ort. In Lampenhain gibt es zwei Pflegeheime. Die nächsten Krankenhäuser sind in Weinheim (20 Kilometer) und Eberbach (23).

Gaststätten: Insgesamt gibt es derzeit beachtliche 13 Gaststätten.

Polizei: Der Polizeiposten in Schönau ist 5,9 Kilometer entfernt.

Freizeitangebote: Es gibt 27 Vereine am Ort. Für die Jugend werden zudem Aktionen wie Tanzen, Kochen und Ausflüge angeboten, eine Sozialpädagogin steht zur Verfügung. Für ältere Einwohner gibt es Turnen, Seniorenvormittage und Ausflüge. Es gibt einen Nordic-Walking-Parcours, Mountainbike-Strecken und ein 120 Kilometer langes Wanderwegenetz. Die größten Feste sind die Rosenmontagsfeier, die Kerwe und der Weihnachtsmarkt.

Bücherei: Es gibt lediglich eine Schulbücherei.

Kirchen: Im Kernort stehen eine evangelische und eine katholische Kirche.

Internetversorgung: In manchen Ortsteilen sind es nur zwei oder drei Megabit pro Sekunde, mehr als zwölf werden nicht erreicht. In Eiterbach kommt das Netz über Funk.

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