Verursacher des Ölfilms konnte ermittelt werden
Der Zustandsstörer arbeitet laut Bauamtsleiter Martin Hörner aktiv an der Aufklärung mit - Schaden liegt im fünfstelligen Bereich

Von Timo Teufert
Rauenberg. Wochenlang zog sich im Frühjahr 2021 die Suche nach der Ursache für einen immer wieder auftretenden Ölfilm auf dem Angelbach hin. Durch Sondierungsbohrungen an einem Drainagerohr konnte aber offenbar ein möglicher Verursacher gefunden werden. Das berichtete Rauenbergs Bauamtsleiter Martin Hörner in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Dort hatte Jürgen Bender (CDU) nach den Kosten für die intensive Suche gefragt und darauf hingewiesen, dass die Wasserstelle für Winzer und Landwirte an der Autobahn, die durch die Ölbelastung vom Netz genommen wurde, durch Lastwagen blockiert werde.
"Durch diese Schadenslage ist eine fünfstellige Summe entstanden", erklärte Hörner. Um den Verursacher zu finden, fand eine intensive Erkundung statt: So wurde der betroffene Kanal von einer Spezialfirma mit einer Sonde befahren, es gab Suchbohrungen, um festzustellen, wo die Ölkonzentration herkommen könnte. Teilweise wurde das Drainagerohr, das nach einiger Zeit eingegrenzt werden konnte, täglich kontrolliert. Aber auch die Sicherungsmaßnahmen haben Geld gekostet: Um den Öleintrag in den Angelbach zu verhindern, hatte die Stadt einen Ölabscheider unterhalb der Autobahnbrücke aufgestellt.
"Das Verfahren führt aber nicht die Stadt, sondern die Fachbehörden beim Landratsamt: das Amt für Bodenschutz und das Wasserrechtsamt", so Hörner. Die beiden Stellen hätten entsprechende Verfahren gegen den mutmaßlichen Zustandsstörer eingeleitet. Der Begriff "Zustandsstörer" weise darauf hin, dass der Betroffene nicht aktiv gehandelt habe. Der Öleintrag "ist durch Umstände geschehen, etwa durch eine Betankung oder einer Undichtigkeit, die aufgetreten ist", erläuterte Hörner.
"Im Moment ist es so, dass der vermutete Verursacher aktiv mitwirkt", so Hörner. Die Fachbehörden hätten ihm Auflagen gemacht, nähere Untersuchungen auf dem Grundstück vorzunehmen, um die Schadensursache und die Lokalität noch weiter eingrenzen zu können. Das Verfahren sei aber sehr langwierig.
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"Einen Teil der Aufwendungen, die der Stadt entstanden sind – ebenfalls ein fünfstelliger Betrag – haben wir schon über die Fachbehörde erstattet bekommen", berichtete Hörner. Dabei habe es sich um die erste Sondierungsbohrung gehandelt, mit dem man den Fall ins Rollen gebracht habe. "Es steht noch eine größere Summe aus", so Hörner. Eine Regulierung könne aber erst dann stattfinden, wenn juristisch verwertbare Beweise dem Verursacher zur Last gelegt werden können. Es handle sich derzeit noch um ein laufendes Verfahren und es gelte die Unschuldsvermutung.