Der Spitzenreiter fuhr 108 km/h
Tempomessung in 30er-Zone - Jeder Dritte mit mehr als 50 km/h unterwegs

Tempo 30: Bis Ende August stand diese Messtafel in der Straße am Sonnenrain. Foto: Alex
Meckesheim. (lew) Als "Sorgenkind" der Gemeinde wurde die Straße Am Sonnenrain in der RNZ schon bezeichnet. Neben der Parksituation wird immer wieder die erhöhte Zahl der Geschwindigkeitsübertritte kritisiert. Zur Erinnerung: Am Sonnenrain gilt Tempo 30.
Wie die Gemeinde Meckesheim aber nun bekanntgab, halten sich an diese Vorgabe lediglich 2,5 Prozent aller motorisierten Verkehrsteilnehmer. Das geht aus einer Auswertung der Verkehrsdaten hervor, welche die Gemeinde im Zeitraum vom 25. Juni bis 30. August durchführte.
Die stationäre Geschwindigkeitsmessanlage erfasste in den zwei Monaten insgesamt 9564 Messungen. Die niedrigste gemessene Geschwindigkeit lag bei sieben Kilometern pro Stunde, beim höchsten gemessenen Wert wurden beachtliche 108 Kilometer pro Stunde gemessen. 14,7 Prozent der Messungen lagen zwischen 30 und 40 Kilometern pro Stunde, 49,5 Prozent der Fahrer waren mit 40 bis 50 Kilometern pro Stunde unterwegs und 33,3 Prozent mit über 50 Kilometern pro Stunde.
Auf RNZ-Nachfrage erklärte Meckesheims Bürgermeister Maik Brandt, dass die Messanlage lediglich dazu gedient habe, den Verkehrsteilnehmern ihre aktuelle Geschwindigkeit anzuzeigen. Inzwischen wurde die Messtafel an anderer Stelle aufgestellt. Brandt: "Die Ergebnisse Am Sonnenrain waren ja mehr als eindeutig."
Die Daten seien nach Abschluss der Messphase ausgelesen worden. "Eine Verfolgung der verkehrsrechtlichen Verstöße ist nicht möglich", so Brandt. Eine Erfassung von Kennzeichen oder Fahrzeugtypen habe nicht stattgefunden. Es lasse sich also auch nicht sagen, ob es sich bei dem Spitzenreiter mit 108 Kilometern pro Stunde um einen Auto- oder Motorradfahrer handelte.
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Zukünftig sollen die Temposünder aber nicht mehr so ungeschoren davonkommen. Die Gemeinde habe aufgrund der Vielzahl an Geschwindigkeitsüberschreitungen sowohl das Polizeirevier Neckargemünd als auch das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises informiert. "Von diesen Stellen können dann Radarmessgeräte und eventuell das Lasermessgerät der Polizei Neckargemünd eingesetzt werden", hoffte Brandt
Bei Letzteren wurde der Gemeinde indes inzwischen eine Absage erteilt. "Leider können an dieser Stelle die Lasergeräte der Polizei nicht eingesetzt werden, sodass wir nun voll und ganz auf die Geschwindigkeitsüberwachung durch den Rhein-Neckar-Kreis angewiesen sind", informierte Brandt am gestrigen Freitag. "Dort wurde Unterstützung signalisiert. Wir hoffen, dass diese Maßnahme dann zur Verkehrsberuhigung beiträgt."
Denn, dass etwas passieren muss, liegt für den Meckesheimer Rathauschef auf der Hand. Er sieht die Zahlen der Messung als eine Bestätigung: "Es besteht Handlungsbedarf."



