Neckarstädte rüsten sich fürs Hochwasser
Neckargemünd und Neckarsteinach in Alarmbereitschaft - Anwohner werden gewarnt

Im neuen Jahr gab es in Neckarsteinach noch keinen Tag ohne Hochwasser. Der kleine Lauer ist schon seit Tagen gesperrt. Foto: Alex
Von Christoph Moll
Neckargemünd/Neckarsteinach. Wolfram Friede hatte gestern Nachmittag einige Telefonate zu führen. Immer, wenn der Neckar bedrohlich ansteigt, informiert der Mitarbeiter der Stadt Neckarsteinach die Bewohner der Häuser, die direkt am Fluss stehen. Gestern stieg der Neckar bedrohlich an und wird es nach der gestrigen Vorhersage auch heute noch weiter tun. Der Pegel soll auf einen Wert klettern, wie er nur alle zwei oder gar noch mehr Jahre erreicht wird.
Hintergrund
Aktuelle Pegelstände der Hochwasser-Vorhersage-Zentrale
Nicht nur Neckarsteinach, sondern auch Neckargemünd rüstete sich gestern für das Hochwasser. Bis gestern Nachmittag war der Neckar nur in einer Senke am Leinpfad - auch dieser wurde gesperrt - auf Neckargemünder Seite etwas über die Ufer getreten. Am Neckarlauer parkten Mutige noch ihre Autos, was aber nicht empfehlenswert war. Am Nachmittag waren dann nicht nur der Neckarlauer, sondern auch der Parkplatz unter der Friedensbrücke gesperrt und es wurden die Parkscheinautomaten abgebaut, berichtete Bauhofleiter Alfred Knauf. Beide Plätze sollen heute überflutet werden.
Bei der Vorhersage richtet sich die Stadt nach dem Neckarpegel in Gundelsheim. Wenn hier 4,50 Meter überschritten werden, wird vier Stunden später der Neckarlauer überflutet. Bei 4,70 Meter folgt der Parkplatz unter der Friedensbrücke, bei 4,80 Meter der Parkplatz am "Schwanen" auf Kleingemünder Seite und ab 5,30 Meter das Parkhaus in der Mühlgasse an der Elsenz. Gestern prognostizierte die Hochwasser-Vorhersagezentrale für Gundelsheim einen Höchstwert von über sechs Metern, der im Laufe des heutigen Freitags erreicht werden soll.
In Neckarsteinach wird bereits ab einem Pegel von 2,60 Meter in Gundelsheim der kleine Lauer überflutet. Da dieser Wert in den vergangenen Tagen nicht unterschritten wurde, blieb der Neckarlauer seit dem letzten Hochwasser zum Jahreswechsel einfach gesperrt, wie Wolfram Friede sagte. Ab 3,40 Meter wird dann der große Lauer überspült - dieser Pegelstand war bereits am Mittwoch erreicht. Von der Steinach drohe derzeit keine Gefahr. Im benachbarten Hirschhorn war gestern bereits die Uferstraße wegen Überflutung gesperrt. "Wir behalten die Pegel genau im Auge", sagte Friede. Auch die Feuerwehr sei in Alarmbereitschaft, um vollgelaufene Keller leerzupumpen. "Wir hoffen aber, dass es nicht so schlimm wird", sagte Friede.



