Tritt Manuel Just bei der Weinheimer Oberbürgermeister-Wahl an?
Er werde sich darüber Gedanken machen, kündigte der Hirschberger Bürgermeister auf dem Neujahrsempfang der Gemeinde an

Ob er bei der Oberbürgermeisterwahl am 10. Juni in Weinheim antritt, steht noch in den Sternen: Manuel Just sprach von der "schwierigsten Entscheidung meiner beruflichen Laufbahn". Foto: Kreutzer
Von Stefan Zeeh
Hirschberg. Der Neujahrsempfang 2018 dürfte den rund 170 Gästen in der Alten Turnhalle in Großsachsen wohl lange in Erinnerung bleiben: Im Verlauf der Veranstaltung hat Bürgermeister Manuel Just mitgeteilt, dass für ihn aus "Weinheimer Parteikreisen" eine Anfrage für eine Kandidatur um das Amt des Oberbürgermeisters in der Großen Kreisstadt vorliege. In der Zweiburgenstadt wird am 10. Juni 2018 ein neuer Verwaltungschef gewählt.
Die kommenden Tage und Wochen werde er sich nun Gedanken darüber machen, so Just, ob er als Kandidat bei dieser Wahl antreten werde. "Es ist die schwierigste Entscheidung meiner beruflichen Laufbahn", ist er sich der Tragweite bewusst. Dabei gelte es, nicht nur die Stellung der Stadt Weinheim in der Region zu berücksichtigen, sondern auch, dass sich seine Familie in Hirschberg sehr wohl fühle. Zudem habe sich in der Gemeinde Hirschberg eine vernünftige Diskussionskultur entwickelt, und viele von ihm angestoßene Projekte seien noch nicht zum Abschluss gebracht worden.
Auf diese Projekte kam Just in seiner Neujahrsansprache ebenfalls zu sprechen. Ganz oben rangiert der Neubau des evangelischen Kindergartens, der mit dem Umzug der Kindergartengruppen in den ehemaligen Pavillon der Martin-Stöhr-Schule beginnt. Der Abriss des alten Gebäudes soll spätestens ab März erfolgen - der Baubeginn des neuen Kindergartengebäudes ist für Ende 2018 vorgesehen. Ende 2020 soll der Kindergarten dann bezugsfertig sein.
Auch die Sanierung der Martin-Stöhr-Schule wird in diesem Jahr weiter voranschreiten. Die Sanierung beziehungsweise Verlegung der Mensa und des Musikraums stehen an. Alleine für diesen dritten und damit vorletzten Bauabschnitt sind Kosten von 830.000 Euro eingeplant. Die Gesamtkosten der im Jahr 2019 abgeschlossenen Sanierung belaufen sich nach den derzeitigen Schätzungen auf 3,6 Millionen Euro.
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Der ehemalige Pavillon der Martin-Stöhr-Schule wird auch bei der noch anstehenden Sanierung des katholischen Kindergartens eine wichtige Rolle spielen. Hier können nach Fertigstellung des evangelischen Kindergartens auch die Gruppen aus dem katholischen Kindergarten vorübergehend untergebracht werden. Damit habe sich, laut Just, der Pavillon als Provisorium "gelohnt". Das Grundstück oder der Pavillon selbst stünden dann ab dem Jahr 2022 für eine anderweitige Nutzung zur Verfügung. "Perspektivisch lasse ich an dieser Stelle gerne mit mir über ein Bürgerhaus diskutieren", deutete Just an, dass er dieses Vorhaben durchaus als sinnvoll erachte. Vorrangig sei jedoch die Sanierung der beiden in die Jahre gekommen Sport- und Mehrzweckhallen in den beiden Ortsteilen.
Für die Anwohner im nördlichen Teil Leutershausens hatte Just allerdings keine besonders guten Nachrichten. Zwar werde die Sanierung der Großsachsener Straße und Eichendorffstraße Mitte des Jahres abgeschlossen sein, jedoch werde die Belastung der dortigen Anwohner durch Bauarbeiten erst mit der Fertigstellung des evangelischen Gemeindehauses enden, für das der erste Spatenstich voraussichtlich im kommenden Jahr erfolgt.
Auch auf die Ausweisung eines neuen Baugebiets kam Just zu sprechen. Dieses werde einen Umfang von ein bis drei Hektar haben, stellte er die derzeitigen Planungen vor. Zudem ging Just auf die geplante Erweiterung der Gewerbeflächen im Baugebiet "Sterzwinkel" ein. Er gab den Kritikern insoweit recht, dass "jeglicher Markt in der Ortsmitte besser aufgehoben wäre". Allerdings habe sich für ein solches Projekt bisher kein Investor gefunden.
"Als Bürgermeister sehe ich die Menschen lieber am Ort über die B 3 gehen und im Sterzwinkel einkaufen, als in Dossenheim, Schriesheim oder Heddesheim", verdeutlichte Just, dass ihm die "Variante 1b" für die Ansiedlung eines Drogeriemarktes im Sterzwinkel wichtig ist. Die teils geäußerten Bedenken, dass durch die Märkte im Sterzwinkel das bereits bestehende Gewerbe in der Ortsmitte gefährdet sei, hält Just für eine "Legendenbildung". Sowohl der Edeka-Markt als auch der Drogeriemarkt würden die Angebotspalette im Wesentlichen bei den Produkten erweitern, die noch gar nicht vor Ort zu erhalten seien.
Mit Popsongs sorgten schließlich Luisa Bökenfeld, Juliane Bitzel und Jochen Pöhlert von der Musikschule Badische Bergstraße für die Untermalung des Neujahrsempfangs. Musikalisches trugen auch die sieben Sternsinger mit dem Lied "Stern über Bethlehem" vor. Stellvertretend für die insgesamt 75 Kinder, die in den letzten Tagen im Gemeindegebiet unterwegs waren, um Spenden zu sammeln, bedankten sie sich damit für die Spendenbereitschaft der Hirschberg Bürger.



