OB-Wahl Weinheim

Manuel Just hat "riesige Chancen" auf einen Sieg im ersten Wahlgang

CDU-Mitglieder empfehlen OB-Kandidat Manuel Just - Sporthallen als Teil einer Prioritätenliste?

11.02.2018 UPDATE: 12.02.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 3 Sekunden

Manuel Just (stehend, mit Dankesgeste) hat die erste Etappe geschafft. Foto: Dorn

Von Philipp Weber

Weinheim-Sulzbach. Manuel Just steht die Erleichterung förmlich ins Gesicht geschrieben: "Es gab zwar schon vor den Mitgliederversammlungen Gespräche mit Freien Wählern und CDU - und größere Überraschungen waren eigentlich nicht zu erwarten", sagt Just am Freitagabend im Saal des "Schwarzen Ochsen" in Sulzbach. "Aber jetzt liegt das Ergebnis vor - und das ist sehr erfreulich."

Der amtierende Hirschberger Bürgermeister und parteilose Bewerber um den Weinheimer OB-Posten hat die erste Etappe geschafft: Nach einer einstimmigen Wahlempfehlung der Freien Wähler am Montag haben ihm auch die Mitglieder des CDU-Stadtverbands ihr einstimmiges Plazet erteilt: 50 Christdemokraten stimmten für Just, drei enthielten sich ihrer Stimmen.

Große Freude auch bei CDU-Stadtverbandschef Holger Haring. Er kündigt seiner Partei, aber auch den Gegnern einen engagierten Wahlkampf an. Ziel müsse sein, mit Just zu gewinnen - im ersten Wahlgang am 10. Juni, also mit absoluter Mehrheit. "Wir haben riesige Chancen", ruft er den Mitgliedern zu.

Zuvor hat sich Just auch gegenüber den CDU-Aktiven zu seinem Werdegang und zu einigen wichtigen kommunalpolitischen Themen geäußert: Ein weiteres Gewerbegebiet müsse her - aber nur in enger Abstimmung mit den Bürgern, so einer seiner Standpunkte. Zu den infrage kommenden Flächen - Breitwiesen, Hammelsbrunnen, eventuell Tiefgewann - sagt er nichts. Auch zur Unechten Teilortswahl hat er sich noch keine abschließende Meinung gebildet, wenngleich eine Abschaffung für ihn ad hoc wohl nicht infrage komme. Auch beim Thema Windenergie, das offensichtlich viele Bürger umtreibt, bleibt er seiner bisherigen Linie treu: Er sei kein Gegner von Windkraftanlagen, sagt er. Er sehe sie aber nur dort, wo sie Wertschöpfung erzeugen - also nicht an den Hängen der badischen Bergstraße.

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Als Kritik an der letzten wie der aktuellen Landesregierung ist Justs Standpunkt zu werten, dass die Windenergie in der kommunalen Flächenplanung nichts verloren habe: "Das führt in Ballungsräumen automatisch zu Zielkonflikten mit Naturschutz und Naherholung", sagt er. Hintergrund: Bevor die Grünen die Führung im Land übernahmen, war das Thema auf der Ebene des Regionalplans angesiedelt und für windarme Städte wie Weinheim folglich kein "Problem". Auch bei der CDU wird er nach einem Autobahnanschluss "Weinheim Süd" gefragt, um den er sich kümmern will.

Die Christdemokraten haben Verständnis dafür, dass Just sich noch in viele Themen einarbeiten muss. Unter den Mitgliedern ist ebenfalls Aufbruchsstimmung zu spüren - auch wenn diese von Ortsverband zu Ortsverband unterschiedlich stark ausgeprägt scheint.

Zu den "Just-Fans" zählt Rolf Schmidlin aus Weinheim. "Gerade Ur-Woinemer wie ich wünschen sich unabhängige Kandidaten, die sich aus der klassischen Parteipolitik raushalten", sagt er. Überzeugt habe ihn Justs Antwort zu seiner Frage nach dem Stellenwert der Vereine: "Er hat das ehrenamtliche Engagement gelobt und betont, wie wichtig es ihm sei, dieses auch politisch zu stützen."

Der Sulzbacher Karl Zöller hofft indessen, dass in den nächsten sechs Wochen mehr Inhalte kommen: "Sonst setzen ihn die Konkurrenten unter Zugzwang." Damit trifft er in etwa auch Justs Zeitplan, wie der im Gespräch mit der RNZ verrät. Eine andere Ansage, die Just auf Pressenachfrage macht, dürfte vor allem die Lützelsachsener und Oberflockenbacher Sportler interessieren: Um alte Zusagen der Stadt in Sachen Hallen einhalten zu können, plädiert Just vorsichtig für eine kommunalpolitische Prioritätenliste: Damit die Beteiligten zumindest wissen, an welcher Stelle sie stehen.

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