Bedarf an Blutspenden weiterhin hoch
Aktion in Nußloch mit verschärften Sicherheitsvorkehrungen

Nußloch. (agdo) Während die Zahl der am Coronavirus Infizierten steigt, gehen die Blutspenden zurück. Dabei gilt: "Gerade in Pandemie- oder Epidemie-Zeiten werden Blutspenden dringend benötigt", weiß Fabian Groß, Ortsbereitschaftsleiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Der Grund: In solchen Zeiten gehen Blutspenden automatisch zurück, aber nicht die Krankheiten. Das DRK ruft daher zum Blutspenden auf. Die Lage ist zwar noch stabil, könnte sich aber ändern, sollten noch mehr Blutkonserven wegfallen. In der Region rund um Heidelberg stehen drei Termine bevor: Am Freitag, 21. März, in Nußloch, am Dienstag, 24. März, in Mauer sowie am Mittwoch, 1. April, in Wiesenbach.
"Es gibt Menschen, die auf Blutspenden angewiesen sind, darunter Krebspatienten oder Verkehrsunfallopfer", sagt Fabian Groß. Denn der Krebs legt keine Pause ein, nur weil das Coronavirus ausgebrochen sei. Auch Verkehrsunfälle werden nicht weniger, zudem beginnt jetzt im Frühjahr die Motorradsaison und somit herrscht erhöhte Unfallgefahr auf den Straßen. "Die Blutkonserven werden nicht benötigt, um damit Coronainfizierte zu behandeln, sondern um die Patientenversorgung weiterhin sicherzustellen", so Groß. Rund ein Fünftel der Blutkonserven wird für Krebspatienten benötigt. Außerdem gibt es Menschen, die das ganze Leben auf Präparate angewiesen sind, die aus Spendenblut gewonnen werden. Wenn Blutspenden noch weiter zurückgehen, könnte es einen Mangel geben. "Gerade jetzt brauchen wir Blutspenden", betont Fabian Groß.
Der Blutspendetag am Freitag in Nußloch findet unter verschärften Sicherheitsbedingungen statt. Nicht zur Blutspende zugelassen sind natürlich diejenigen, die mit dem Coronavirus infiziert sind oder Kontakt zu (potenziell) Erkrankten hatten. Alle Spender bekommen schon am Eingang die Temperatur mit einem berührlosen Thermometer gemessen. Wer eine Körpertemperatur über 37,5 Grad hat, wird von der Blutspende ausgeschlossen. Zudem erfolgt eine Befragung nach grippeähnlichen Symptomen wie Husten, Gliederschmerzen und Atmennot. Außerdem fragen die DRKler, ob jemand gerade aus einem Risikogebiet gekommen ist oder Kontakt zu einem Coronakranken hatte. Trifft einer der Punkte zu, darf man nicht an die Nadel.
Weiterhin wurden im Spendenbereich und Laborarbeitsplatz die ohnehin umfangreichen Hygienemaßnahmen erweitert: Die Spender müssen sich mehrmals die Hände und Unterarme desinfizieren, unter anderem nach der Spende. Weiterhin fällt das bisherige Begleiten durch die Ehrenamtlichen nach der Spende an den Ruheplatz weg. Stattdessen wird nach der Spende nun etwas länger auf der Liege geruht, um den Kreislauf zu stabilisieren und dann eigenständig an den Ruheplatz zu gehen. "Für den Essensbereich gibt es derzeit keine weiteren Einschränkungen", sagt Fabian Groß. Sollte sich die Situation in der Coronakrise jedoch verschärfen, bekommen die Spender ein Lunchpaket.
Info: Blutspenden ist möglich am Freitag, 20. März, von 14 bis 19 Uhr im Nußlocher Feuerwehrhaus. In Mauer geht die Aktion am Dienstag, 24. März, von 14.30 bis 19.30 Uhr in der dortigen Sport- und Kulturhalle über die Bühne und in Wiesenbach am Mittwoch, 1. April, von 14.30 bis 19.30 Uhr in der Biddersbachhalle.