In Balzfeld wurde die Zukunft Dielheims gebaut
Volksfest bei der Freigabe - Die Nachfrage nach den 127 Baugrundstücken ist enorm

Bei der Freigabe des Neubaugebiets Erlenbachwiesen in Balzfeld gaben Bürgermeister Thomas Glasbrenner (4.v.li.), Ortsvorsteher Harald Seib (3.v.li.) und Dr. Thomas Dopfer (5.v.li., ESB Kommunalprojekt AG) ihrer Freude über die große Resonanz Ausdruck. Foto: Pfeifer
Dielheim-Horrenberg. (seb) Einem Volksfest glich die offizielle Freigabe des Neubaugebiets Erlenbachwiesen in Balzfeld: strahlendes Wetter, gute Stimmung, Brezeln und Getränke, Riesenandrang von Anwohnern und Beteiligten. Das Interesse gab den Verantwortlichen Recht, die lange mit sich gerungen hatten, ob und wie sie das Wohngebiet verwirklichen, und schließlich Abschnitt zwei und drei mit insgesamt über sechs Hektar - 4,8 davon bebaubar - angingen. Ein enormes Gebiet für eine Gemeinde wie Dielheim und ein Dorf wie Balzfeld, das derzeit rund 1000 Einwohner zählt und nun noch mal um die Hälfte wachsen könnte: Das machte Ortsvorsteher Harald Seib deutlich.
"Die Grundstücke finden reißenden Absatz", so Bürgermeister Thomas Glasbrenner: Bis Ende letzten Jahres waren 70 der Grundstücke in Gemeindebesitz schon verkauft, in diesen Tagen werden die Verträge für die übrigen zehn unter Dach und Fach gebracht. 47 weitere Bauflächen gibt es (127 sind es insgesamt), auch da ist die Nachfrage groß. Für Glasbrenner "der beste Beweis, wie richtig der Gemeinderat und mein Vorgänger Hans-Dieter Weis lagen, die Erlenbachwiesen jetzt zu erschließen".
"Zukunft kann man bauen", zitierte Glasbrenner den Autor Antoine de Saint-Exupéry: "Wir tun das hier, wir bauen für die Zukunft der gesamten Gemeinde Dielheim." Mit Blick auf den Spatenstich im Oktober 2016 hob er die zügige Verwirklichung hervor, erste Wohnhäuser seien bereits errichtet worden, und betonte anschließend: "Der Ort wird um ein attraktives Wohngebiet reicher." Der Bürgermeister dankte allen Beteiligten, Planern, Ingenieuren, Baufirmen und dem Erschließungsträger, aber vor allem auch den Anwohnern, "die Lärm, Staub und Verkehrsbelastung nahezu klaglos ertragen".
Den Bedürfnissen der Menschen nach "mehr als nur einem Dach überm Kopf", nach einem Lebensmittelpunkt, in dem man sich erholen, aber auch einer Arbeit nachgehen kann, "zu bezahlbaren Preisen", mit guter Verkehrsanbindung, Kindergarten, Schule, Läden oder Ärzten in der Nähe, trage man bestmöglich Rechnung, so Glasbrenner. Mit den unterschiedlichen Größen, Zuschnitten und Lagen der Grundstücke komme man den Bedürfnissen von jungen Familien ebenso entgegen wie denen etwa von Singles oder älteren Menschen. Auf die nahe Autobahn A6 verweisend, hob Bürgermeister Glasbrenner den gesonderten Lärmschutz hervor, der im Zug des Ausbaus errichtet wird: Daran beteiligt sich die Gemeinde mit 250.000 Euro.
"Sie haben den Vorzug, in der Natur zu leben und sie genießen zu können", hob DThomas Dopfer vom Erschließungsträger ESB Kommunalprojekt AG die Lage der Erlenbachwiesen hervor. Die Erschließung umfasst Straßen, Kanäle, Grünflächen, "sparsame, fledermaus- und insektenfreundliche" LED-Beleuchtung sowie zeitgemäße Internet-Versorgung: Glasfasernetze von drei Anbietern erreichen das Gebiet. Mit Vermessung und Planung liegt die Gesamtinvestition bei 4,5 Millionen Euro. Der Haushalt der Gemeinde - von den 80 erwähnten Grundstücken abgesehen - sei dadurch nicht belastet worden, so Dopfer, die Eigentümer der Bauplätze zahlten dafür. Daher freute er sich ebenfalls über die hohe Nachfrage. Er dankte allen Beteiligten, gerade der Gemeinde, für die "außergewöhnlich gute Zusammenarbeit", und den Nachbarn: Völlig problemlos sei die Erschließung zwar nicht verlaufen, doch einige man sich zügig wegen der Schäden, "wir streiten nicht".
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Über drei Straßen, Blenken-, Stockäcker- und Erlenbachweg, kann man das Gebiet erreichen. Gerade mit Blick auf die umgebende Natur hob Dopfer hervor, dass man die vorhandenen Bäume möglichst geschont habe und den Erlenbach "als zentrales Element" renaturiere, beispielsweise habe man einen Wasserspielplatz angelegt. Ein weiterer Spielplatz in Hanglage soll folgen, im letzten Winter habe sich herausgestellt, dass er "ideal zum Schlittenfahren" sein werde.
Für neue Einwohner, gerade junge Leute, habe man ein attraktives Baugebiet geschaffen, meinte Ortsvorsteher Seib, der auf den langen Entscheidungs- und Vorbereitungsprozess zurückblickte. "Diese Resonanz hat keiner erwartet", doch könne man sich nun bestätigt fühlen. Seib hieß die künftigen Bewohner herzlich willkommen und gab der Hoffnung Ausdruck, dass sie "nicht nur zum Schlafen" herkommen, sondern sich aktiv ins dörfliche Leben einbringen, die vielen Vereine und Gruppen laden dazu ein.



