Die Fähre gerät ins Schlingern
Einer der beiden Fährmänner hörte überraschend auf - Der Fahrplan wurde abgespeckt

Der Neckarhäuserhof, von dem aus dieses Bild aufgenommen wurde, ist ein beliebtes Ausflugsziel. Die Fähre verbindet den Neckargemünder Ortsteil mit dem hessischen Neckarhausen. Foto: Alex
Von Christoph Moll
Neckargemünd/Neckarsteinach. Die Fähre ist in unruhiges Fahrwasser geraten: Weil einer der beiden Fährmänner überraschend aufhörte, verkehrt die "schwimmende Brücke" zwischen dem zum hessischen Neckarsteinach gehörenden Neckarhausen und dem zum badischen Neckargemünd gehörenden Neckarhäuserhof nicht mehr planmäßig. Der Fahrplan wurde abgespeckt: In geraden Kalenderwochen - wie jetzt gerade - fährt die Fähre nur noch morgens von 6 bis 8 Uhr für Schüler und Pendler - für den Rückweg müssen sie improvisieren. In ungeraden Kalenderwochen verkehrt sie wie gewohnt.
Bei einem Treffen des Freundeskreises der Fähre am vergangenen Donnerstag hat Fährmann Reinhard Barta erklärt, dass er nicht mehr zur Verfügung steht. "Wir sind schon auf der Suche nach einem Nachfolger", sagt Neckargemünds Bürgermeister Frank Volk und macht Hoffnung: "Fährleute mit einem entsprechenden Patent wachsen nicht auf Bäumen, aber es gibt schon einige Interessenten." Vorerst übernehme der verbliebene Fährmann Achim Landwehr. Dieser könne aber nicht sieben Tage die Woche und 14 Stunden am Tag fahren. "Die Sicherheit geht vor", sagt Volk. Landwehr ist seit 1980 im Dienst und will nächstes Jahr in den Ruhestand gehen. Deshalb werden gleich zwei Fährleute gesucht. Um die Stelle attraktiver zu machen, sollen die Zuschüsse erhöht werden, die die Fährpächter neben den Fahrtgeldern erhalten. Sie fahren übrigens als selbstständige Unternehmer auf eigene Rechnung.