Was der BND mit Windkraft auf dem Lammerskopf zu tun hat
Nur ein Tippfehler der Protokollantin? Ganz so einfach war es nicht ...

Von Christoph Moll
Neckargemünd. Was hat der Bundesnachrichtendienst (BND) mit den Windkraft-Planungen auf dem Lammerskopf bei Neckargemünd (NGD) zu tun? Diese ungewöhnliche Frage stellte sich in der jüngsten öffentlichen Sitzung des Gemeinderates in Neckargemünd.
Der Anlass: das Protokoll zur vorangegangenen Zusammenkunft des Gremiums. Auf einen vermeintlichen Fehler darin wies Winfried Schimpf (SPD) hin: "Auf Seite 27 sehen wir, wie wichtig ein einzelner Buchstabe sein kann", meinte der frühere Gymnasiallehrer. "Dort steht nämlich BND statt BUND." Der fraktionslose Stadtrat Giuseppe Fritsch habe in seiner Stellungnahme sicher den "Bund für Umwelt und Naturschutz" und nicht den Bundesnachrichtendienst gemeint.
Also nur ein Tippfehler der Protokollantin? Naja, ganz so einfach war es dann doch nicht. Denn es gab Einwände zur Änderung des Protokolls. "Er hat BND gesagt", meinten einige Stadträte. Fritsch selbst widersprach und betonte: "Ich wurde falsch zitiert – der Bundesnachrichtendienst hat mit dem Lammerskopf nichts zu tun."
Bürgermeister Frank Volk war sich da nicht so sicher: "Wer weiß?" Vermutlich habe Fritsch BND gesagt, aber BUND gemeint, so der Rathauschef. "Wir können ja einen Vermerk machen." Thomas Schmitz (Grüne), der neben Fritsch sitzt, bestätigte: "Er hat ein bisschen genuschelt."