Stadt entsorgte die Klo-Schüssel (Update)
Der Bauhof erhielt den Auftrag, die "öffentliche Toilette" zu entfernen.

Neckargemünd. (cm) Auch im Rathaus wird RNZ gelesen. Und so handelte die Stadtverwaltung am Donnerstag sofort, nachdem der Artikel über die neue "öffentliche Toilette" ohne Privatsphäre und ohne Abwasseranschluss am Hanfmarkt erschienen war. Hier stand seit Tagen eine herrenlose "Schüssel" herum – viel beachtet und ebenso verachtet.
Wie Stadtsprecherin Petra Polte mitteilte, erhielt der städtische Bauhof noch am Donnerstag den Auftrag, das Klo zu entfernen. Unterdessen scheint die Herkunft geklärt: Wie die RNZ von Anwohnern erfuhr, war die Toilette Teil eines Sperrmüllhaufens, der vergangene Woche abgeholt wurde. Sie blieb aber zurück, da Keramik kein Sperrmüll ist. Und so fühlte sich keiner für sie verantwortlich. Außer eben nun die Stadt.
Update: Donnerstag, 18. November 2021, 19.44 Uhr
Mitten in der Stadt steht eine Klo-Schüssel herum
Von Christoph Moll
Neckargemünd. Neckargemünd hat seit Kurzem eine öffentliche Toilette im Stadtzentrum. Hurra! Was von vielen ersehnt und gerade im Bereich des Bahnhofs vermisst wurde, dürfte dennoch nicht gerade für Erleichterung in mehrerlei Hinsicht sorgen. Denn die beim Toilettengang erwünschte Privatsphäre ist schlicht und ergreifend nicht vorhanden. Es gibt keine Wände und keine Tür.
Die Toilette steht direkt an der Bushaltestelle beim Hanfmarkt, wo es an "Zuschauern" nicht mangelt. Hier befinden sich zahlreiche Läden in der Nähe und der Verkehr inklusive Gelenkbus der Linie 35 rauscht alle 20 Minuten vorbei. Ein entspannter Toilettengang ist ausgeschlossen – mal abgesehen davon, dass es auch am Frisch- und Abwasseranschluss mangelt.
Schon seit Tagen, so wurde der RNZ berichtet, steht die "Schüssel" nun mitten in Neckargemünd herum – viel beachtet und ebenso verachtet. Woher sie kommt? Unklar. Sperrmüll wird in der Stadt am Neckar jedenfalls erst wieder kommende Woche abgeholt. Aber vielleicht erbarmt sich je jemand – am besten derjenige, der sie da einfach hingestellt hat – und entsorgt das WC. Im Zweifelsfall muss die Stadt ran.
Denn diese öffentliche Toilette ist sicher keine Werbung für die Stadt, sondern ein Griff ins Klo.



