Kein Fitnessstudio auf dem Edeka-Markt
Dem Bürgermeister zufolge sind die Verhandlungen endgültig gescheitert.

Von Christoph Moll
Neckargemünd. Auf dem neuen Edeka-Markt an der Bundesstraße B 45 am Stadtausgang in Richtung Bammental wird kein Fitnessstudio entstehen. Was schon länger klar schien, verkündete Bürgermeister Frank Volk nun in der jüngsten öffentlichen Sitzung des Gemeinderates endgültig.
Anlass hierfür war eine Anfrage von Thomas Schmitz in der Bürgerfragestunde. Der Ex-Grünen-Stadtrat wollte wissen, warum auf dem neuen Markt kein zweites Geschoss entstehe, obwohl der extra erstellte vorhabenbezogene Bebauungsplan für das Areal dieses ebenso ausdrücklich zulasse wie ein weiteres Gewerbe wie zum Beispiel ein von vielen Bürgern gewünschtes Fitnessstudio. Dies wäre aber wichtig, um das "wertvolle Gewerbegebiet" zu nutzen, so Schmitz.
Bürgermeister Frank Volk bestätigte, dass der Bebauungsplan ein zweites Geschoss genehmigt. "Aber der Bauherr muss diese Möglichkeit ja nicht ausreizen", so Volk. "Er darf nicht höher bauen, aber jederzeit niedriger." In der Tat habe es Verhandlungen zwischen dem Investor und einem Fitnessstudio-Betreiber gegeben, die aber "zu unserem Bedauern gescheitert sind", so Volk. "Wir hätten uns sehr gefreut, wenn es geklappt hätte." Knackpunkt sei die Parkplatzfrage gewesen: "Da ist man nicht zusammengekommen." Auf Nachfrage von Schmitz betonte Volk, dass die jetzige Bauausführung nicht beantragt worden sei, was aber nicht notwendig gewesen sei: "Wenn 10,50 Meter erlaubt sind, kann man auch nur acht Meter hoch bauen."
Schmitz entgegnete, dass die Umsetzung nicht unbedingt im Sinne der Stadt sei. "Ich hätte mir gewünscht, dass man noch einmal mit dem Bauherrn spricht und ihn versucht zu motivieren, nicht gleich aufzugeben", so Schmitz. Dies habe die Stadt getan, beteuerte der Bürgermeister und verriet: "Es war zudem nicht der erste Anlauf, der gescheitert ist." Niemand dürfe gezwungen werden, einen Bebauungsplan auszureizen. "Es ist ein Anachronismus, Boden für eine Flachdachwüste zu versiegeln", so Schmitz. "Der vorhandene Raum sollte nach Möglichkeit ausgeschöpft werden."
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Schmitz wollte zudem wissen, ob der Stadtverwaltung das Landesprogramm "Holzbauoffensive Baden-Württemberg" bekannt sei. Dieses ziele darauf ab, öffentliche Gebäude in Holzbauweise aus Gründen des Klimaschutzes und der Ressourcenschonung zu errichten. Er dachte dabei an den Neubau des Feuerwehrhauses im Stadtteil Dilsberg. "Ja, aber man blickt bei Förderprogrammen kaum noch durch", sagte Volk. "Manche sind auch nicht parallel nutzbar und nicht sinnvoll." Ein Feuerwehrhaus als "systemkritisches Gebäude" in Holzbauweise hielt Volk für "schwierig". Denn es bestehe eine permanente Brandlast durch Chemikalien. "Das sind andere Anforderungen als an einen Kindergarten", gab er zu bedenken. "Es gibt einige Feuerwehrhäuser aus Holz", wusste Schmitz.



