Ist Nahwärme die Heiztechnik der Zukunft?
Eine Info-Veranstaltung erläuterte das Thema am Beispiel der Gemeinde Mauer.

Archivfoto: Alex
Neckargemünd-Mückenloch. (agdo) Kann Nahwärme in Neckargemünds Ortsteil Mückenloch eine Alternative zu Ölzentralheizungen in Ein- oder Zweifamilienhäusern sein? Was unter anderem in Mauer bereits im Neubaugebiet "Am Karlsbrunnen" praktiziert wird, könnte auch in Mückenloch umgesetzt werden. Vorausgesetzt, man ist aufgeschlossen demgegenüber. Zu diesem Zweck fand in der Kirchberghalle eine Informationsveranstaltung statt. Franz Bruckner von der Wieslocher UBP-Gruppe, die das Projekt in Mauer begleitet hatte, brachte das Thema der Nahwärme näher. Gekommen waren etliche Bürger und einige Ortschaftsräte.
"Ölheizungen tragen zur Luftverschmutzung bei und sind die klimaschädlichste Form des Heizens", sagte Ortsvorsteher Joachim Bergsträsser. Seit diesem Jahr gibt es daher eine CO2-Abgabe. Die Mehrkosten gegenüber den Vorjahren beliefen sich laut Bergsträsser auf etwa 75 Euro auf 1000 Liter Heizöl – und die Abgabe werde in den kommenden Jahren steigen.
Gestiegen sei zudem der Ölpreis. Das vor einiger Zeit verabschiedete Klimaschutzpaket 2030 der Bundesregierung sieht daher vor, ab 2026 Ölheizungen nur noch als Hybridsysteme zu gestatten, die erneuerbare Energien einbinden. Als Hybridsystem lassen sich beispielsweise Ölheizungen mit einer Solaranlage oder Wärmepumpe verbinden. So soll der Ausstoß von Treibhausgasen maßgeblich reduziert werden.
Klimaschonender und günstiger
Für die Mückenlocher stellt sich nun die Frage, wie in Zukunft geheizt werden soll: Ein generelles Verbot, mit Öl zu heizen gibt es momentan nicht. Verbaute Ölheizungen können weiterhin betrieben werden, informierte Franz Bruckner. Heizungen mit Ölkesseln, die älter als 30 Jahre sind und bei denen es sich nicht um Brennwert- beziehungsweise Niedertemperaturkessel handelt, müssten allerdings ausgetauscht werden. Im Hinblick auf die steigenden Heizkosten lohne sich ein Umstieg sowieso, so Bruckner. Er warf also einen Blick auf das Mauermer Neubaugebiet "Karlsbrunnen", wo Leitungen für ein mit Holzpellets betriebenes Nahwärmenetz verlegt sind.
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Auch Bürgermeister Frank Volk, der gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender der Neckargemünder Stadtwerke ist, sprach sich für eine klimaschonende und kostenreduzierende Umstellung aus. Bei der anschließenden Fragerunde interessierte die Bürger generell die künftige Situation für Ölheizungen und welche Alternativen es gibt. Zudem wurde gefragt wie ein Nahwärmenetz funktioniert. Bruckner erklärte es so: Es gibt eine zentrale Heizanlage, an der mehrere Häuser angeschlossen sind. Diese sei mit den jeweiligen Häusern verbunden. In einem hausinternen Verteilungssystem wird Wärme sowohl zum Heizen als auch für Warmwasser verwendet.