Das sind die Reaktionen auf die Radspur auf der B37
Der Verkehrsversuch auf der B37 im Neckartal soll im Frühjahr kommen - Bereits jetzt wird die Fahrspur für Radler heftig diskutiert

Noch brausen Autos über alle vier Fahrstreifen auf der B 37 - ab Frühjahr soll die neckarseitige Spur Radlern gehören. Foto: Alex
Neckargemünd/Heidelberg. (bmi) Schon in wenigen Monaten soll es losgehen: Im Frühjahr 2020 soll Radfahren auf der Bundesstraße B 37 zwischen Neckargemünd und Heidelberg eine eigene Fahrspur reserviert werden. Und zwar die neckarseitige der vier Spuren, zunächst probeweise für ein Jahr mit Betonelementen abgetrennt. Der entsprechende Bericht in der Freitagsausgabe der RNZ hat im auf der RNZ-Facebookseite eine emotionale Diskussion losgetreten, ehe der Verkehrsversuch begonnen hat.
Da gibt es zum einen die Befürworter des vorrangig vom Grünen-Landtagsabgeordneten Hermino Katzenstein forcierten Experiments. "Der Radweg ist längst überfällig und es wird erst der Anfang sein", meint etwa ein Leser auf RNZ-Online. Das Auto oder vielmehr seine Fahrer müssten nun lernen, zurückzustecken. "Bravo!", "Klasse!, "Feine Sache", "Ein echter Fortschritt!" - teils überschwänglich fallen die Reaktionen auf Facebook aus. "Es ist einfach nicht einzusehen, weshalb für die PKW vier Spuren bereitgestellt werden, während der Radverkehr derart an den Rand gedrängt wird", begründet ein Nutzer seine Zustimmung. "Das wird sicher viele Leute, die sich bislang nicht recht trauen ... dazu bringen, öfter mal mit dem Rad nach Heidelberg zu fahren", hofft ein anderer.
"Zu gefährlich", halten mehrere Kritiker der Radspur auf Facebook entgegen. "Total unnötig, das ist eine Bundesstraße und kein Fahrradhighway", meint ein Gegner des Verkehrstests und verweist auf den Radweg auf der anderen Neckarseite. "Das letzte Stück, wo man noch schnell fahren kann, will man den Pendlern auch noch nehmen", schreibt ein anderer. "Am besten auf der A 5 auch eine einrichten", flüchtet sich eine Stimme in Sarkasmus.
Doch es sind auch konstruktive Stimmen zu finden. Auf der RNZ-Internetseite schlägt ein Leser vor, die bestehenden Radstreifen an den Neckar zu verlegen und mit dem bestehenden Gehweg zu einem Rad- und Fußgängerstreifen auszubauen. Ein weiterer Kommentar nimmt die vom CDU-Landtagsabgeordneten Albrecht Schütte in der RNZ geäußerten Gedanken auf. Er fordert den "dringend benötigten Radweg von Bammental nach Neckargemünd". Und er sieht ebenso die Verkehrsverlagerung aus dem Neckartal auf die Strecke zwischen Leimen und Bammental als Faktor. "Die Probleme auf der schmalen L 600 sind auch dadurch verursacht, dass sie durch den Dauerstau in Schlierbach de facto Umgehungsstraße von Heidelberg ist."



