Grünes Licht im dritten Anlauf in der Wiesenbacher Straße
Die Baulücke in der Wiesenbacher Straße kann geschlossen werden. Der Ausschuss stimmte dem Bau eines Mehrfamilienhauses zu.

Von Christoph Moll
Neckargemünd. Eine der letzten Baulücken in der Wiesenbacher Straße wird geschlossen: Der Bauausschuss hat in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung einstimmig bei einer Enthaltung grünes Licht für den Neubau eines Mehrfamilienhauses gegeben – und zwar im dritten Anlauf. Bereits zwei Mal hatte der Ausschuss dem Vorhaben eine Abfuhr erteilt. Nun war dies anders.
"Der jetzige Antrag weicht ab", erklärte die städtische Fachbereichsleiterin Susanne Lutz. "Das Vorhaben wurde verkleinert." Die Höhe sei gegenüber früheren Planungen um 40 Zentimeter gesunken und auch die Zahl der Wohnungen von vier auf zwei reduziert worden. Nun seien nur noch Ausnahmen und keine Befreiungen vom Bebauungsplan "Südöstliche Ortserweiterung" notwendig. Und zwar Ausnahmen für die Überschreitung der hinteren Baugrenze mit einer Gebäudeecke um 40 Zentimeter und für die abweichende Dachform – nämlich Flach- statt Satteldach. Letzteres sei im Bebauungsplan schon als Ausnahme vorgesehen. "Es braucht schon triftige Gründe, diese Ausnahme nicht zu erteilen", meinte Lutz.
"Dass nun das oberste Geschoss zurückversetzt wurde, bekommt dem Vorhaben sehr gut", meinte Thomas Schmitz (Grüne). "Das Gebäude verliert somit sehr stark an Massivität." Auch könnten nun durch weniger Wohnraum die Stellplätze auf dem Grundstück besser untergebracht werden. Daran war das Vorhaben zuletzt gescheitert. Denn weil zu viele Parkplätze benötigt wurden, war anfangs eine sogenannte Überfahrtslast für die darunter liegenden Grundstücke nicht mehr gewährleistet. Zuletzt hatte der Ausschuss den Baukörper als zu massiv abgelehnt.
Marco La Licata (Linke) gab zu bedenken, dass auch gegenüber große Gebäude stehen und auch das Schulzentrum in der Nähe sein. "Nun ist das erst recht zustimmungsfähig", meinte er. Er fand sogar schade, dass weniger Wohnraum geplant sei. Felix Konrad (Grüne) hätte ein Satteldach besser gefallen. Ein solches hätten auch alle Gebäude im Umfeld. "Ich bin kein Fan von Flachdächern", bekannte auch Bürgermeister Frank Volk. "Die machen nur Probleme." Jens Hertel (SPD) rief in Erinnerung, dass die Dachform dem Ausschuss wichtiger gewesen sei als die Verkleinerung des Gebäudes.



